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Leserbrief: Gleichzeitige Gabe von Azetylsalizylsäure und nichtsteroidalen Antiphlogistika

Frage von Dr. M.P. aus Niederhörne: >> Der Einsatz niedrig dosierter Azetylsalizylsäure (ASS) bei der Koronaren Herzkrankheit (KHK) und anderen arteriosklerotisch bedingten Krankheiten ist etabliert. Dabei wird die Hemmung der Synthese des proaggregatorischen Thromboxans A2 genutzt. Nichtsteroidale Antiphlogistika (NSAID) hemmen in höheren Dosierungen die Synthese des antiaggregatorischen Prostazyklins. Sind nicht vor diesem Hintergrund bei den […]

Unerfreuliches vom Arzneimittelmarkt: Wir ham den Kanal noch lange nicht voll …

Neue Produkte müssen offenbar nach Meinung der Pharmaindustrie angemessen präsentiert werden. So lädt die Firma Hoffmann-La Roche handverlesene, gutsituierte Ärzte zu einem abendlichen Vortrag über “Die T-Kanal-Blockade als neues Wirkprinzip bei Kalzium-Antagonisten” ein. Nun ist man an solche Werbeveranstaltungen mit Imbiß, die (fast) jeder besuchen kann, ja schon nachgerade gewöhnt, und manchem Studenten oder AIP […]

Chronischer Kopfschmerz und homöopathische Behandlung

Die Robert-Bosch-Stiftung, Stuttgart, förderte dankenswerterweise eine randomisierte, plazebokontrollierte, doppeltblinde Studie zur Wirksamkeit klassischer Homöopathie bei Patienten mit chronischem Kopfschmerz, die von einer homöopathischen Praxisgemeinschaft in München durchgeführt und von namhaftem psychologischem und biometrischem Sachverstand begleitet war. Die Randomisierung erfolgte sogar durch einen Notar! Da die Ergebnisse in einer in Oslo erscheinenden Fachzeitschrift publiziert wurden (Walach, […]

Allogene Blutstammzell-Transplantation: Konsequenzen für den Spender

Aufgrund des zunehmenden Einsatzes von Zytokin-mobilisierten allogen peripheren Blutstammzellen (PBSC) als Alternative zur allogenen Knochenmarktransplantation müssen die Risiken für den Spender, die mit diesem Verfahren verbunden sind, sorgfältig untersucht werden. Hierzu zählen u.a. Nebenwirkungen der zur Mobilisierung der PBSC verwendeten Zytokine, meistens rekombinanter humaner Granulozyten-Kolonien-stimulierender Faktor (rhG-CSF), Auswirkungen der PBSC-Apherese sowie mögliche Spätkomplikationen. Bisher vorliegende […]

Wirksamkeit der hochdosierten Dexamethasontherapie bei schwerem Hirntrauma unbewiesen

Die Gabe von hochdosiertem Dexamethason oder anderen hochwirksamen antiödematösen Glukokortikoiden beim Schädel-Hirntrauma ist in vielen Zentren Routine, obwohl die Ergebnisse randomisierter; plazebokontrollierter Studien widersprüchlich sind. In Großbritannien verwendet offenbar nur die Hälfte der traumatologischen lntensivstationen bei dieser Indikation Glukokortikoide. P. Alderson und I. Roberts aus Oxford berichten im Brit. Med. J. (1997, 314, 1855) über […]

Therapeutischer Einsatz von Parathormon bei Östrogen-behandelten Frauen mit manifester Osteoporose

Im Lancet (1997, 350, 550) erschien kürzlich eine wichtige Mitteilung von R. Lindsay et al. aus New York über die Behandlung der Osteoporose mit Parathormon (PTH). Während beim primären Hyperparathyreoidismus mit den dauernd erhöhten PTH-Konzentrationen im Blut ein Knochenabbau stattfindet, kann die ein- bzw. mehrmals tägliche Gabe von PTH anabol auf den Knochen wirken. Vor […]

Östrogene und koronare Herzerkrankung

Es gibt viele Hinweise dafür, daß eine Hormonersatz-Therapie in der Menopause das Risiko senkt, eine koronare Herzerkrankung zu erleiden. Das Risiko ist auch dann geringer, wenn – wie heute üblich – Östrogene mit Gestagenen kombiniert werden, damit die Häufigkeit des Endometriumkarzinoms nicht zunimmt. Das wissen wir vor allem aus den neueren Daten der Nurses Health […]

Kompressionsstrümpfe verhindern postthrombotisches Syndrom, aber nicht Rezidiv-Beinvenenthrombosen

Das Bandagieren der Beine oder das Tragen von Kompressionsstrümpfen nach akuter Beinvenenthrombose ist weit verbreitet. Die Langzeiteffektivität ist aber schlecht dokumentiert. D.P.M. Brandjes et al. aus Amsterdam berichten im Lancet (1997, 349, 759) über eine monozentrische Studie mit mindestens fünfjähriger Nachbeobachtung. 194 Patienten/innen mit erstmaliger Beinvenenthrombose (V. poplitea und höher) konnten in eine randomisierte Studie […]

Neue Indikationen für niedermolekulare Heparine?

Niedermolekulare Heparine sind im Vergleich zum unfraktionierten Heparin chemisch besser definiert: sie enthalten, wie der Name sagt, überwiegend niedermolekulare Moleküle. Sie haben eine besser kalkulierbare Pharmakokinetik mit längerer Halbwirkzeit und müssen daher nur ein- bis zweimal täglich s.c. injiziert werden. Die Überwachung der Gerinnungshemmung ist bei einer an das Körpergewicht adaptierten Dosierung unnötig – aber […]

Aktuelles zur Prophylaxe und Therapie der Ösophagusvarizenblutung

Zusammenfassung: Die Prognose der Patienten mit Leberzirrhose wird vom Ausmaß der Leberzellinsuffizienz (Child-Pugh-Klasse) und dem Schweregrad der Ösophagusvarizen bestimmt (Grad I-IV). Eine prophylaktische Behandlung mit Betarezeptoren-Blockern oder mit Mononitraten zur Verhinderung der ersten Ösophagusvarizenblutung (ÖVB) ist nur bei ausgeprägten Varizen mit Zeichen der Blutungsbereitschaft sinnvoll. Die Primärtherpaie der akuten ÖVB erfolgt endoskopisch durch Sklerosierung mit […]

Leserbrief: Gabe von Jodid in der Schwangerschaft

Prof. Dr. H.G.B. aus Hamburg schreibt: >> Ihr Artikel “L-Thyroxin oder Jodid zur Strumatherapie?” (AMB 1997, 31, 25) ist in seiner Gesamtheit sehr ausgewogen. Insofern ist es schade, daß m.E. gerade die Substitution in der Schwangerschaft und im Wochenbett nicht optimal wiedergegeben wird. Nach unseren eigenen Untersuchungen ist bei euthyreoten Schwangeren mit sonographisch normalem Schilddrüsenvolumen […]

Pharmafirmen behindern Diskussion über Arzneimittelverschreibungen. Arzneiverordnungs-Report 97 per einstweiliger Verfügung gestoppt. Pressemitteilung der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft

Der Arzneiverordnungs-Report 97 (den wir in den vergangenen Jahren regelmäßig besprochen haben; Anm. d. Red.) darf vorerst nicht erscheinen. Wegen der kritischen Äußerungen zur Wirksamkeit von sogenannten umstrittenen Arzneimitteln haben drei Pharmaunternehmen (Bionorica, Dr. Wilmar Schwabe, Strathmann; Anm. d. Red.) einstweilige Verfügungen bei den Landgerichten Hamburg und Düsseldorf erwirkt, welche die Veröffentlichung vorerst untersagen. Professor […]

Assoziation zwischen Herzklappenerkrankungen, pulmonaler Hypertonie und Fenfluramin-Phentermin-Kombinationstherapie

Die Firma Servier hat in einem “Rote-Hand-Brief” vom 17. September 1997 bekanntgegeben, daß sie die Appetitzügler Fenfluramin (Ponderax) und Dexfenfluramin (Isomeride) ab sofort nicht auf dem Markt hält. Wyeth-Ayerst und Interneuron haben eine ähnliche Entscheidung für den amerikanischen Markt mitgeteilt. Fenfluramin und sein d-lsomer Dexfenfluramin stehen seit längerem im Verdacht, eine pulmonale Hyptertonie zu verursachen […]

Geheimniskrämerei schadet den Patienten

Die japanischen Medien empören sich darüber, daß die dortige Arzneimittel-Kontrollbehörde seit Herbst 1995 insgesamt 39 Todesfälle bei 5430 mit dem Tumormittel Irinotectan Behandelten verschwiegen hat, obwohl der Hersteller ihr diese gemeldet hat. Der behauptet allerdings, er habe die Ärzte nicht ohne Zustimmung der Behörde informieren können. Wie weise vorausschauend waren doch die Alsdorfer Richter, die […]

Fragwürdige Anwendungsbeobachtung bei onkologischen Patienten

Wir haben im vergangenen Jahr unsere Leser auf die Zunahme von Anwendungsbeobachtungen (AWB) hingewiesen. Häufig werden sie nicht mit dem Ziel, Erkenntnisse bei der Anwendung zugelassener Arzneimittel zu sammeln, sondern aus Marketingabsichten durchgeführt (AMB 1996, 30, 83). Für eine besonders fragwürdige AWB zum Präparat Thymophysin (Thymuspeptidfraktion vom Kalb) bei onkologischen Patienten mit Kachexie und Lymphozytopenie […]