Artikel

2754 Artikel; Seite 35 von 184

Albumininfusionen sind bei dekompensierter Leberzirrhose und unkompliziertem Ascites hilfreich

In Europa sterben jährlich etwa 170.000 Menschen an den Folgen einer Leberzirrhose (1). Ascites, gastrointestinale Blutungen aus Ösophagusvarizen, hepatische Enzephalopathie und Ikterus sind die typischen Symptome einer dekompensierten Leberzirrhose. Das mediane Überleben in diesem Krankheitsstadium beträgt ca. 2 Jahre. In dieser Zeit kommt es immer wieder zu kostenintensiven stationären Aufenthalten (2), häufigen Komplikationen wie spontan […]

Keine Vorteile einer dualen Hemmung der Thrombozytenaggregation gegenüber einer alleinigen mit ASS nach TAVI

Nach katheterinterventionellem Aortenklappenersatz (TAVI) wird zur antithrombotischen Therapie eine duale Hemmung der Thrombozytenaggregation (DAPT) mit Azetylsalizylsäure (ASS) plus einem Thienopyridin (z.B. Clopidogrel) über 3-6 Monate empfohlen, gefolgt von einer lebenslangen alleinigen Einnahme von ASS (MAPT; 1, 2, vgl. 3). Diese Empfehlung in aktuellen Leitlinien wurde in Analogie zu den Zulassungsstudien der TAVI-Bioprothesen festgelegt. Zur Hemmung […]

Comeback der renalen Denervierung?

Eigentlich dachten wir, dass die interventionelle renale Sympathikus-Denervierung (RSD) als Behandlung der arteriellen Hypertonie nach den negativen Ergebnissen der Sham-kontrollierten SYMPLICITY-HTN-3-Studie nicht mehr als geeignete Intervention betrachtet wird (1, 2). Doch die Verfechter dieser Methode geben nicht auf. Sie kritisierten an den bisherigen Studien, dass die RSD durch die verwendeten Ablationskatheter unvollständig war, die Patienten […]

Produktionsbedingte Kontamination von Valsartan-Präparaten: Weitere Informationen

Während die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) noch eine wissenschaftliche Bewertung der mit N-Nitrosodimethylamin (NDMA) kontaminierten Valsartan-Generika durchführt und bereits Schätzungen zum Krebsrisiko dieser Kontamination veröffentlicht (1, 2), berichtet die Deutsche Apotheker Zeitung (DAZ) regelmäßig über geänderte Synthesewege von Valsartan, toxikologische Aspekte des potenziell kanzerogenen NDMA und versucht dadurch, die Hintergründe dieses bedeutsamen und besorgniserregenden Arzneimittelskandals zu […]

Medizinische Zweitmeinung

Eine medizinische Zweitmeinung (ZM) kann ein wichtiger Beitrag sein, um die Indikationsstellung zu verbessern und ggf. unnötige Eingriffe bzw. Therapien zu vermeiden. Gleichzeitig kann eine ZM auch als eine Hilfe zur informierten Entscheidung („Shared Decision Making“) angesehen werden, indem der Patient stärker in den Entscheidungsprozess einbezogen wird (1). Seit 2015 haben gesetzlich Krankenversicherte in Deutschland […]

Leserbrief: Zum Einsatz von Glukokortikosteroiden beim Septischen Schock

Frage: >> Apotheker R. aus G. weist uns – Bezug nehmend auf unseren Hauptartikel zu neuen Definitionen bei Sepsis und zur Glukokortikosteroidtherapie beim Septischen Schock (1) – auf eine aktuelle Publikation aus den USA von P.E. Marik et al. hin (2). Sie hat den Titel „Hydrocortisone, vitamin C, and thiamine for the treatment of severe […]

Valsartan-haltige Arzneimittel wegen verunreinigter Chargen aus China zurückgerufen

Ärzte und Apotheker wurden am 4. Juli 2018 in Deutschland von dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und am 5. Juli 2018 in Österreich vom Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) darüber informiert, dass bestimmte Chargen Valsartan-haltiger Arzneimittel, die von dem chinesischen Hersteller Zhejiang Huahai Pharmaceutical produziert wurden, mit N-Nitrosodimethylamin (NDMA) verunreinigt sind (1, […]

Resistenzen bei Neisseria gonorrhoeae in Europa

Nach Schätzungen der WHO traten 2008 > 100 Mio. Infektionen mit Neisseria gonorrhoeae auf; somit ist die Gonorrhö nach Chlamydien die zweithäufigste sexuell übertragene Infektion weltweit (1, 2). In Deutschland rechnete man mit 11-25 Erkrankten pro 100.000 Einwohner bzw. 10.000-20.000 Infektionen pro Jahr. Im Jahr 2000 gab es 2.000 gemeldete Fälle (3). Jedoch schätzte das […]

Medikamentöse Therapie bei Neugeborenen: Off-Label-Use an der Tagesordnung

Es besteht inzwischen ein breiter Konsens darüber, dass Kinder Zugang zu Arzneimitteln haben sollten, die speziell für die Anwendung bei jungen Patienten entwickelt und erforscht wurden (1). Die in der Europäischen Union (EU) 2006 verabschiedete und im Januar 2007 in Kraft getretene Verordnung über Kinderarzneimittel (Nr. 1901/2006; 1, 2) verfolgt deshalb drei Hauptziele: Förderung und […]

Inaktivierter Herpes-Zoster-Impfstoff für Patienten, die eine autologe Stammzelltransplantation erhalten sollen

Patienten nach autologer Stammzelltransplantation (auto-HSCT) haben ein erhöhtes Risiko für Reaktivierungen des Herpes-Zoster/Varicellen-Virus, einschließlich der damit verbundenen Komplikationen wie postherpetische Neuralgie und bakterielle Superinfektion mit möglicherweise letalem Ausgang (1-3). In retrospektiven Untersuchungen hatten 16-25% dieser Patienten eine Herpes-Zoster-Reaktivierung innerhalb von 2 Jahren nach der auto-HSCT (1-4). Deshalb wird in den meisten Richtlinien eine unterschiedlich lange […]

Sind ACE-Hemmer bei Hypertonie inzwischen obsolet?

Angiotensin-Converting-Enzym-Hemmer (ACE-H) haben in der Therapie der arteriellen Hypertonie ausgedient. Dies ist die Schlussfolgerung der Autoren einer kürzlich im J. Am. Coll. Cardiol. publizierten Review (1), in dem Wirkungen und Nebenwirkungen der ACE-H und Angiotensin-II-Rezeptor-Blocker (AT-II-RB) gegenübergestellt werden. Die Review befasst sich mit Studien und Metaanalysen zur Behandlung der arteriellen Hypertonie mit und ohne sogenannte […]

Direkte orale Antikoagulanzien vs. Phenprocoumon – eine Analyse von Versicherungsdaten aus Deutschland

Zusammenfassung: Eine retrospektive Analyse von Versicherungsdaten aus Deutschland zu klinischen Folgen einer Therapie mit direkten oralen Antikoagulanzien (DOAK) im Vergleich zu Phenprocoumon kam zu unerwarteten Ergebnissen. So traten unter Rivaroxaban nicht weniger Blutungen auf als unter Phenprocoumon, und die Gesamtletalität war unter Rivaroxaban deutlich höher als unter Phenprocoumon. Unter Apixaban kam es signifikant häufiger zu […]

Die Überzeugungskraft der verstopften Rohre oder: Warum sich wissenschaftliche Beweise oft erst auf dem Friedhof durchsetzen

John Mandrola ist ein US-amerikanischer Kardiologe und Rhythmologe aus Louisville, Kentucky. Er ist auch Journalist und bloggt seit 2009 als „Dr. John“. Zugleich ist er Chief Cardiology Correspondent von Medscape, einer medizinischen Informationsplattform im Internet. Mandrola wurde an dieser Stelle schon öfter erwähnt. Er schwimmt häufig gegen den Mainstream und vertritt wohltuend andere Meinungen als […]

Rivaroxaban ist keine Option zur Behandlung von Patienten nach ischämischem Schlaganfall bei unklarer Emboliequelle

Bei jedem vierten ischämischen Schlaganfall bleibt die Ursache unklar. Man geht davon aus, dass vielen dieser sog. kryptogenen Schlaganfälle eine Embolie aus einer bisher nicht erkannten Quelle als Ursache zugrunde liegt (vgl. 1). Im Jahr 2014 hat eine internationale Arbeitsgruppe empfohlen, kryptogene Schlaganfälle, bei denen man eine Embolie als Ursache annimmt, als eigene Entität zusammenzufassen […]

Inseltransplantation versus weitere Insulintherapie bei Typ-1-Diabetikern mit gefährlichen Hypoglykämie-Wahrnehmungsstörungen

Die allogene Transplantation pankreatischer Inseln (TPI) in die Portalvene, die sich dann in der Leber ansiedeln, ist eine selten durchgeführte Behandlung bei Patienten mit Typ-1-Diabetes (DM 1), die trotz individuell optimaler Therapie mit Insulin immer wieder Hypoglykämien erleiden. Manche Patienten mit langer DM 1-Dauer nehmen diese bedrohlichen Hypoglykämien nicht mehr wahr. Dadurch wird oft fremde […]