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Arzneimitteladhärenz bei therapieresistenter Hypertonie

Eine Hypertonie wird als therapieresistent definiert, wenn es mit Änderungen des Lebensstils und einer Therapie mit mindestens drei Antihypertensiva, einschließlich eines Diuretikums, nicht gelingt, den Blutdruck in den Zielbereich zu senken (1, 2). Eine wesentliche Ursache einer vermeintlich therapieresistenten Hypertonie ist eine schlechte Adhärenz des Patienten zu dem verabredeten Behandlungsschema (3, vgl. 4). Um die […]

Behandlung mit Metformin bei Niereninsuffizienz

Etwa 20% der weltweit 380 Mio. Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 (DM2) haben eine eingeschränkte Nierenfunktion mit einer glomerulären Filtrationsrate (GFR) < 60 ml/min/1,73 m2 (1). Entgegen geltender Leitlinien werden viele DM2-Patienten mit moderater chronischer Niereninsuffizienz (CKD) bei reduzierter errechneter glomerulärer Filtrationsrate (eGFR; 2) nicht mit Metformin (Met) behandelt. Hierin spiegelt sich die Unsicherheit […]

Verursachen Arzneimittel mit anticholinerger Wirkung Demenz?

Über 100 Arzneimittel aus verschiedenen Indikationsbereichen haben mehr oder weniger starke anticholinerge Wirkungen, darunter einige Antidepressiva, Antipsychotika, Antikonvulsiva, Anti-Parkinson-Mittel, Antihistaminika, Antiemetika oder Spasmolytika. Anticholinerg wirksame Arzneimittel (AC) können besonders bei älteren Menschen Nebenwirkungen wie Sehstörungen, Obstipation, Verwirrtheitszustände und Gedächtnisstörungen verursachen (vgl. Beers-Liste; 1) und stehen im Verdacht, bei Langzeitanwendung das Entstehen einer Demenz zu begünstigen. […]

Chronische lymphatische Leukämie: Erstlinientherapie mit neuen Wirkstoffen

Zusammenfassung: Die Therapiestrategien der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL), der häufigsten Leukämie bei Erwachsenen in Deutschland, haben sich in den letzten 5 Jahren deutlich verändert. Grund hierfür ist die Zulassung neuer Arzneimittel, die durch Hemmung von Kinasen (z.B. Ibrutinib, Idelalisib) die Signalübertragung über den B-Zell-Rezeptor bei Patienten mit CLL unterbrechen bzw. das antiapoptotisch (programmierter Zelltod) wirkende […]

Meldungen von Nebenwirkungen als Geschäftsmodell?

Es könnte durchaus sein, dass Sie demnächst eine E-Mail erhalten, die versucht, Sie von den Vorteilen einer schnellen Bearbeitung unerwünschter Arzneimittelwirkungen (UAW) zu überzeugen. Dahinter verbirgt sich dann höchstwahrscheinlich ein Münchner Start-up-Unternehmen (Medikura Medical Health GmbH), das als „Postbote“ von UAW-Meldungen zwischen Patienten, Ärzten und pharmazeutischen Unternehmern (pU) agiert. Auf einer bereits fleißig durch eine […]

Hinweise zum Verständnis und zur Bewertung von Metaanalysen

Die Zahl wissenschaftlicher Veröffentlichungen nimmt jedes Jahr stark zu. Um Ärzten, Klinikern und Wissenschaftlern zu ermöglichen, sich zu einem Themengebiet rasch und umfassend zu informieren, werden Studien in Übersichtsarbeiten zusammengestellt. Eine Metaanalyse ist ein statistisches Verfahren, um in einer systematischen Übersichtsarbeit die Ergebnisse mehrerer Studien, die die gleiche Frage bearbeiten, quantitativ zu einem Gesamtergebnis zusammenzufassen […]

Rekordhoch bei den von der FDA in den USA neu zugelassenen Arzneimitteln im Jahr 2018

Wie jedes Jahr ist in „Nature Reviews Drug Discovery“ im Februar eine Übersicht erschienen zu den 2018 von der Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelbehörde der USA (Food and Drug Administration = FDA) zugelassenen neuen Arzneimittel (1). Mit 59 neu zugelassenen Arzneimitteln wurde der bisherige Rekord aus dem Jahr 1996 (53 neu zugelassene Arzneimittel) deutlich übertroffen. Dabei bestätigen […]

Lanadelumab − ein neues Arzneimittel zur Langzeitprophylaxe des Hereditären Angioödems

Das Hereditäre Angioödem (HAE) ist eine chronische Erkrankung, die durch vorübergehende und rezidivierende subkutane und/oder submuköse Ödeme mit Schwellungen und Leibschmerzen gekennzeichnet ist (1). Die nicht juckenden Ödeme halten über ein bis drei Tage an und kehren in unterschiedlichen zeitlichen Abständen wieder. Ödeme im Verdauungstrakt können ein klinisches Bild ähnlich einem Darmverschluss verursachen und sind […]

Erhöhtes Blutungsrisiko unter häufig nicht indizierter Kombinationstherapie mit Acetylsalicylsäure und oralem Antikoagulans

Azetylsalizylsäure (ASS) wird in vielen verschiedenen Indikationen eingesetzt, beispielsweise zur Sekundärprävention nach Herzinfarkt oder ischämischem Schlaganfall (vgl. 1). Bei Patienten, die wegen Vorhofflimmerns (Vofli) oder einer venösen Thromboembolie (VTE) antikoaguliert werden müssen, wird die gleichzeitige Einnahme von ASS und einem Vitamin-K-Antagonisten (VKA) nur für wenige Situationen empfohlen. Dazu gehört das Akute Koronarsyndrom (ACS), insbesondere nach […]

Sotagliflozin – ein weiterer SGLT-Hemmer bei Diabetes mellitus Typ I zugelassen

Sotagliflozin ist ein oral anzuwendender dualer Inhibitor von zwei Proteinen, die für den Glukosetransport verantwortlich sind – die Natrium(Sodium)-Glukose-Cotransporter Typ 1 und Typ 2 (SGLT1/2-Hemmer; 1). SGLT1 ist verantwortlich für die Glukoseaufnahme im Gastrointestinaltrakt und SGLT2 für die Reabsorption von Glukose in den proximalen Nierentubuli. Im April 2019 hat die Europäische Kommission die Marktzulassung für […]

SGLT2-Hemmer und Nierenkomplikationen beim Typ-2-Diabetes

Zusammenfassung: In der CREDENCE-Studie senkte der SGLT2-Inhibitor Canagliflozin in Kombination mit einem ACE-Hemmer bei Patienten mit Typ-2-Diabetes und relevanter Proteinurie die Wahrscheinlichkeit für renale Komplikationen. Dieser Effekt trat unabhängig vom Ausmaß der Senkung von Blutzucker, Blutdruck und Körpergewicht auf. Auch eine signifikante Reduktion kardiovaskulärer Ereignisse war nachweisbar. Gleichsinnige Ergebnisse gibt es auch für andere SGLT2-Hemmer […]

Aktuelle Herausforderungen in der Versorgung mit innovativen Arzneimitteln zu angemessenen Preisen: Eine Studie der OECD (Teil 2)

In den beiden ersten Kapiteln der 2018 publizierten OECD-Studie (Organisation for Economic Co-operation and Development = OECD) unter dem Titel „Pharmaceutical Innovation and Access to Medicines“ werden aktuelle Trends im Arzneimittelmarkt dargestellt und zahlreiche Herausforderungen beschrieben, die sich aus diesen Trends für die politischen Entscheidungsträger ergeben (1). Im abschließenden Kapitel 3 dieser Studie werden unter […]

Änderung der Zusammensetzung von Euthyrox®

In der Drug Safety Mail 2019-18 der AkdÄ vom 10.4.2019 wird auf die zu Mitte April/Anfang Mai 2019 veränderte Zusammensetzung des Schilddrüsenhormon-Präparats Euthyrox® der Firma Merck Serono GmbH hingewiesen. Sie besteht darin, dass der Hilfsstoff Laktose gegen die Hilfsstoffe Mannitol und Zitronensäure ausgetauscht wurde. Diese Änderung der Formulierung verfolgte den Zweck, die Stabilität des Wirkstoffs […]

Klinische Endpunkte bei Patienten mit chronischer Hepatitis C nach Therapie mit direkt wirkenden antiviralen Substanzen

Man geht davon aus, dass 1% der Weltbevölkerung (71 Mio. Menschen) mit dem Hepatitis-C-Virus infiziert ist und jährlich 400.000 Menschen an den Folgen dieser Erkrankung sterben (1). Schwerwiegende Folgen der chronischen Hepatitis C sind Leberzirrhose und hepatozelluläres Karzinom (HCC). Wir haben mehrmals über die gute Wirksamkeit der neuen direkt wirkenden antiviralen Substanzen bei der chronischen […]

Ist eine Immuntherapie mit Checkpoint-Inhibitoren bei Patienten mit Progressiver Multifokaler Leukenzephalopathie wirksam?

Kürzlich berichteten drei Publikationen im N. Engl. J. Med. über den klinischen Verlauf von 10 Patienten mit Progressiver Multifokaler Leukenzephalopathie (PML), die mit Pembrolizumab (Keytruda®) oder Nivolumab (Opdivo®) teilweise erfolgreich behandelt wurden (1-3). Pembrolizumab und Nivolumab sind monoklonale Antikörper, die durch die Bindung an den Programmed-Death-1-Rezeptor (PD-1) die Interaktion des Rezeptors mit den Liganden PD-L1 […]