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Rituximab in der Behandlung der membranösen Glomerulonephritis

Die idiopathische membranöse Glomerulonephritis (= MGN, auch membranöse Nephro- oder membranöse Glomerulopathie genannt) ist eine Autoimmunerkrankung und die häufigste Ursache eines nephrotischen Syndroms, wenn es im Erwachsenenalter beginnt. Bei ca. 30% der Patienten kommt es innerhalb von 1-2 Jahren spontan zu einer partiellen oder kompletten Remission des nephrotischen Syndroms. Bei der Mehrzahl bleibt es jedoch […]

Akute Exazerbationen einer COPD: Einsparungen von Antibiotika durch CRP-Schnelltest möglich?

Nur ungefähr die Hälfte der akuten Exazerbationen einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD = Chronic Obstructive Pulmonary Disease) ist durch Infektionen bedingt, und dabei sind in bis zu 75% Viren die Ursache (1, vgl. 2). Trotzdem werden mehr als 80% der Patienten mit akut exazerbierter COPD antibiotisch behandelt (3). Die Entscheidung für eine Antibiotika-Therapie wird seit […]

Akuter ischämischer Schlaganfall: keine Vorteile durch sehr strenge Blutzuckereinstellung

Hyperglykämien können die Prognose beim akuten Schlaganfall (1, 2) verschlechtern durch Progression der Ischämie im Infarktareal (3, 4) oder durch hämorrhagische Infarzierung (5, 6). Hyperglykämien treten bei etwa 40% aller Patienten mit ischämischem Insult auf (7). Die Empfehlungen der American Heart Association (AHA) und der American Stroke Association (ASA) hinsichtlich des Nutzens, den Blutzucker (BZ) […]

Pharmakotherapie beim frühen idiopathischen Parkinson-Syndrom

Zusammenfassung: Zur Therapie des idiopathischen Parkinson-Syndroms (IPS) im frühen Stadium stehen drei Wirkstoffgruppen zur Verfügung. Bei geringen motorischen Einschränkungen sind die MAO-B-Hemmer Selegilin und Rasagilin zur initialen Monotherapie geeignet. Bei relevanten motorischen Symptomen sollte die Behandlung mit Levodopa oder einem Dopamin-Agonisten begonnen werden, ggf. in Kombination. Levodopa ist weiterhin als wirksamstes Arzneimittel der Goldstandard in […]

Meldungen von Arzneimittel-Nebenwirkungen durch Patienten in Österreich und Deutschland

Als Reaktion auf unseren Artikel „Meldungen von Nebenwirkungen als Geschäftsmodell?“ (1) hat uns das österreichische Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) darauf hingewiesen, dass auf seiner Website seit 2006 regelmäßig eine Meldestatistik über die nationalen Einzelfallmeldungen zu Nebenwirkungen veröffentlicht wird (2). Diese Statistik ist barrierefrei abrufbar und wird im Folgenden kurz dargestellt. Die Statistik umfasst […]

Abdominelles Aortenaneurysma: welches Reparaturverfahren?

Das abdominelle Aortenaneurysma (AAA) ist insgesamt mit einer hohen Letalität assoziiert. Eine elektive Operation kann die oft dramatisch verlaufende Ruptur zwar verhindern, doch zählt diese Operation zu den allgemein- oder gefäßchirurgischen Eingriffen mit der höchsten perioperativen Letalität überhaupt (1, 2). Das endovaskuläre Verfahren (EV) mit Implantation eines Stents als Gefäßprothese hat eine geringere perioperative Letalität […]

Pentosanpolysulfat zur Behandlung von chronischen Blasenschmerzen

Die Interstitielle Zystitis, auch als Blasenschmerz-Syndrom bezeichnet (Interstitial Cystitis/Bladder Pain Syndrome = IC/BPS), ist eine seltene, nicht infektiöse chronische Harnblasenerkrankung, die gekennzeichnet ist von Schmerzen mit Druckgefühl im Bereich der Harnblase, imperativem Harndrang und häufigem Wasserlassen, auch nachts (1, 2). Eine weltweit einheitliche Definition dieser Erkrankung existiert nicht. Bei einem kleinen Teil der Patienten zeigen […]

Septischer Schock und Sepsis: Bisher kein wesentlicher klinischer Nutzen der Zytokin-Adsorption mittels CytoSorb® nachgewiesen

Der Septische Schock ist weiterhin mit hoher Letalität assoziiert (1). Die zu Grunde liegenden pathophysiologischen Vorgänge sind sehr komplex. Dabei spielen sowohl Faktoren der die Sepsis verursachenden pathogenen Mikroorganismen, als auch Merkmale der Patienten eine große Rolle und bestimmen den klinischen Ausgang (1-4). Die Heterogenität der Infektion macht eine adäquate Charakterisierung der Patienten, wie sie […]

Verlängerte Gerinnungszeiten bei leichtgewichtigen Patienten unter direkten oralen Antikoagulanzien

Rhythmologen von der Universität Tokio bemerkten bei einer Patientin, die wegen Vorhofflimmerns eine Katheterablation erhalten sollte und mit der üblichen Dosis Rivaroxaban antikoaguliert war, bei präoperativen Laborwerten eine aPTT (aktivierte partielle Thromboplastinzeit) > 100 Sek. (Normwert 24,5-39,7 Sek.). Sie konnten keinen Grund für diese exzessive Verlängerung erkennen und nahmen dies zum Anlass, nach der Häufigkeit […]

Nochmals: Eisengaben bei Herzinsuffizienz nur bei Nachweis eines absoluten Eisenmangels?

Die europäische kardiologische Gesellschaft (ESC) empfiehlt bei symptomatischen Patienten mit Herzinsuffizienz, reduzierter linksventrikulärer Auswurffraktion (HFrEF = Heart Failure with reduced Ejection Fraction) und Eisenmangel (EM) eine intravenöse Eisengabe in Betracht zu ziehen, vorzugsweise mit Fe-Carboxymaltose. Ziel dieser Behandlung ist es, die Symptome der Patienten zu lindern und deren Lebensqualität zu verbessern (Empfehlungsgrad 2A, Evidenzlevel A; […]

Potenziell gefährliche Arzneimittel bei Hitzewellen

Hitzewellen treten seit der Jahrtausendwende ungewöhnlich häufig auf. Sie führen regelmäßig zu einer erhöhten Mortalität, besonders bei älteren Menschen (1). Im Sommer 2018 war es über eine besonders lange Zeit heiß. Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts betrug die hitzebedingte Mortalität des Sommers 2018 in Berlin und Hessen insgesamt ca. 12/100.000 Einwohner, in der Altersgruppe der […]

Zur Bedeutung “negativer Risikofaktoren” in der kardiovaskulären Primärprävention

Zusammenfassung: Eine aktuelle Untersuchung ergab bei einem mit CT ermittelten koronaren Kalzium-Score von 0 bzw. < 10 sowie beim Fehlen atherosklerotischer Plaques in den Karotiden (Sonographie) besonders starke negativ-prädiktive Auswirkungen auf das kalkulierte Risiko kardiovaskulärer Ereignisse. Solche Befunde, die also das prognostizierte Risiko herabstufen, könnten bei der Entscheidung gegen die Einleitung einer primärpräventiven Statin-Medikation hilfreich […]

Aortenklappenstenose: Wird der chirurgische biologische Klappenersatz durch den katheterinterventionellen Klappenersatz abgelöst?

Ende 2016 haben wir uns ausführlich mit dem katheterinterventionellen Aortenklappenersatz (TAVI) als mögliche Alternative zum chirurgischen Aortenklappenersatz (AKE; offene Klappenchirurgie mit Herz-Lungenmaschine) bei Patienten mit hohem und intermediärem Operationsrisiko befasst. Wir haben damals mangels aussagekräftiger Studiendaten vor einer vorschnellen Indikationsausweitung auf Patienten mit niedrigem Operationsrisiko und vor allem auf jüngere Patienten gewarnt (1). Mittlerweile liegen […]

Leserbrief: Ist Johanniskraut (Hypericum perforatum) hepatotoxisch?

Frage von Dr. D.E. aus S.: >> In kollegialen Intervisionszirkeln kursiert manchmal die Bemerkung/Behauptung, dass Johanniskraut-Präparate – in hoher, aber auch in Standarddosis – die Gefahr einer Leberschädigung in sich bergen. Nach den mir vorliegenden Fachinformationen ist mir eine hepatotoxische Nebenwirkung bisher nicht bekannt geworden. Könnten Sie mir ergänzende Informationen hierzu zukommen lassen? In einigen […]

Schützt eine Rotavirus-Impfung vor Diabetes mellitus Typ 1?

Wir haben mehrfach über den Nutzen der Rotavirus-Impfung hinsichtlich des Schutzes von Kleinkindern und Säuglingen vor dieser akuten Durchfallerkrankung berichtet (1). In Industrieländern zeigte sich, dass durch diese Impfung Krankenhausaufnahmen wegen Rotavirus-Infektionen deutlich zurückgingen, und in Schwellen- sowie Drittwelt-Ländern fand sich eine Reduktion der Letalität (1). Nun gibt es Hinweise, dass nach dieser Impfung auch […]