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Katheterinterventioneller Aortenklappenersatz (TAVI) – eine Alternative auch für operable Patienten?

Zusammenfassung: Patienten < 75 Jahre mit symptomatischer hochgradiger Aortenklappenstenose, die mit niedrigem bis intermediärem Risiko operabel sind, sollten aufgrund der zurzeit unklaren Langzeit-Haltbarkeit der Prothesen ausschließlich im Rahmen klinischer Studien für eine TAVI in Betracht gezogen werden. Bei Patienten < 65 Jahre ist der chirurgische mechanische Klappenersatz weiterhin erste Option. Für alle Patienten ≥ 85 […]

Überlebensvorteil herzinsuffizienter Patienten, die mit Sacubitril/Valsartan behandelt werden

Frage von Dr. P.G. aus M.: >> In einem Leserbrief stellen B. Claggett et al. im N. Engl. J. Med. eine Berechnung des Langzeitnutzens von Entresto® vor, die sie aufgrund der Daten der PARADIGM-Studie angestellt haben (7). Sie kommen zu dem Ergebnis, und dies wird von Vertretern der Firma den Ärzten als Fakt so mitgeteilt, […]

Angioplastie arteriosklerotischer Nierenarterienstenosen bei Hypertonie versus medikamentöse Therapie

Nierenarterienstenosen (RAS) können zu Bluthochdruck führen und die Nierenfunktion verschlechtern. Ein akuter Verschluss einer Nierenarterie kann eine akute schwere Hypertonie mit kardialer Dekompensation auslösen, die überwiegend durch einen starken Anstieg der Reninsekretion mit konsekutiver Aktivierung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems vermittelt wird (1). Eine sich allmählich entwickelnde RAS infolge einer fibromuskulären Dysplasie der Gefäßwand kann die Ursache einer […]

Aortenklappenersatz mittels TAVI und nachfolgende Endokarditis – eine oft tödliche Komplikation

Die Inzidenz der infektiven Endokarditis nach chirurgischem Klappenersatz liegt bei 1-6% (1). Seit einigen Jahren wird statt des operativen Aortenklappenersatzes vermehrt die “Transcatheter Aortic Valve Implantation” (TAVI) durchgeführt, vorwiegend bei älteren Patienten mit Aortenstenose und hohem Operationsrisiko (2, vgl. 3). Die Inzidenz einer infektiven Endokarditis nach TAVI ist nicht bekannt. Die bisherigen Publikationen beschränken sich […]

Body-Mass-Index und Mortalität

Zu diesem Thema haben wir zuletzt im Jahr 2013 eine große Metaanalyse ausführlich referiert (1, 4). Es ist vielfach belegt, dass eine ausgeprägte Adipositas statistisch mit einer verkürzten Lebensdauer assoziiert ist. In einer aktuellen Metaanalyse (2) wurde jetzt unter Federführung von J. Danesh aus Cambridge, UK, der Body-Mass-Index (BMI) von Populationen aus Asien, Australien, Neuseeland, […]

Ist ein Fortschritt in der Therapie des Morbus Alzheimer in Sicht?

Eine aktuelle Publikation zur experimentellen Immuntherapie bei Morbus Alzheimer (MA) in einer sehr angesehenen Zeitschrift (1) hat kürzlich für große Aufmerksamkeit in den Medien gesorgt. Demnach scheint es einen Fortschritt zu geben mit einem Therapieansatz bei MA, der vereinfachend und sehr euphorisch bereits als “Impfung gegen das Vergessen” bezeichnet wurde (2, 3). Nach der sog. […]

Blutungsrisiko von hochbetagten Patienten bei Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten

Viele ältere Patienten mit einer Indikation zur oralen Antikoagulation (OAK) mit Vitamin-K-Antagonisten (VKA) werden wegen Befürchtungen von Blutungen nicht mit diesen Wirkstoffen behandelt. Tatsächlich steigt das Blutungsrisiko mit dem Alter an, z.B. wegen häufigerer Komorbiditäten, Multimedikation oder wegen eines erhöhten Sturzrisikos. Zugleich steigt aber mit dem Lebensalter auch das Risiko für Thrombosen deutlich an, so […]

Latente bzw. subklinische Hypothyreose – Indikationen zur Behandlung mit L-Thyroxin

Zusammenfassung: Die subklinische Hypothyreose (SCH) ist zunächst nur eine Labordiagnose: erhöhtes TSH bei noch normalem freiem Thyroxin (fT4) und freiem Trijodthyronin (fT3). Die meisten Personen mit SCH bedürfen nur der weiteren Beobachtung, um das mögliche Fortschreiten zu einer manifesten Hypothyreose rechtzeitig zu erkennen. Dabei sind erhöhte Antikörpertiter gegen Schilddrüsen-Antigene (Schilddrüsen-Peroxidase = TPO-AK, Thyreoglobulin = Tg-AK) […]

Cardioverter-Defibrillator zur Primärprophlaxe bei nicht-ischämischer Herzinsuffizienz

Seit etwa zehn Jahren empfehlen internationale Leitlinien implantierbare Cardioverter-Defibrillatoren (ICD) zur Primär- und Sekundärprophylaxe sowohl bei ischämischer als auch bei nicht-ischämischer Herzinsuffizienz. Während der letalitätssenkende Effekt bei ischämischer Kardiomyopathie (ICMP) in mehreren Studien klar bestätigt werden konnte, ist die Evidenz für den primärprophylaktischen Nutzen der ICD-Implantation bei nicht-ischämischer Kardiomyopathie (NICMP) wesentlich geringer und beruht vorwiegend […]

Resorbierbare Koronar-Stents

Vor fünf Jahren haben wir unter dem Titel “Revolution durch Resorption?” kritisch über die europäische CE-Zertifizierung eines weltweit erstmals zugelassenen resorbierbaren Koronar-Stents berichtet (1). Insbesondere von Seiten der Hersteller wird bei resorbierbaren Stents die Bezeichnung Scaffold (= Gerüst) in Abgrenzung zum Stent verwendet. Da dies offensichtlich aus Marketinggründen geschieht und mitunter zur Verwirrung führt, verwenden […]

Liraglutid: ein weiteres Antidiabetikum, das die kardiovaskuläre Prognose bei Typ-2-Diabetikern verbessert?

Liraglutid gehört zu den Inkretinmimetika. Sie sind strukturelle Analoge der Inkretine (Glucagon-like peptide-1 = GLP) und binden an den GLP-1-Rezeptor. Dadurch werden verschiedene antidiabetische Effekte induziert, u.a. eine Steigerung der glukoseabhängigen Insulinsekretion aus den Betazellen des Pankreas, eine Verzögerung der Magenentleerung sowie eine Hemmung des Appetits mit konsekutiver Gewichtsabnahme (1). Liraglutid (Victoza®) wurde im Juli […]

Plazeboeffekte in der Therapie des Typ-2-Diabetes

Zusammenfassung: Eine aktuelle Metaanalyse ergibt Hinweise darauf, dass bei der medikamentösen Therapie von Patienten mit Typ-2-Diabetes bedeutsame Plazeboeffekte auf “harte Endpunkte” wie Gewichtsreduktion und HbA1c-Werte bestehen. Dabei verhalten sich die Plazebowirkungen in ihrer Art gleichsinnig wie die Wirkungen des Antidiabetikums. Das gilt auch für die wirkstoffspezifischen Nebenwirkungen. Die Plazebowirkungen werden offenbar durch die subjektive Erwartungshaltung […]

Leserbrief: Familiäre Hyperlipoproteinämie und Unverträglichkeit von Statinen

Frage von Dr. L. aus S.: >> Eine 63-jährige sportliche, normalgewichtige Dame (Turnlehrerin) hat eine familiäre Hyperlipoproteinämie (FH). Ohne Therapie liegen die Werte des Gesamtcholesterins um 500 mg/dl und das LDL-C um 230 mg/dl. Die Mutter hatte mit 70 Jahren einen Herzinfarkt, ansonsten ist die Familienanamnese hinsichtlich Koronarer Herzkrankheit (KHK) und Schlaganfall leer. Die asymptomatische […]

DER ARZNEIMITTELBRIEF im 50. Jahrgang

Unser Jubiläum nehmen wir zum Anlass, allen Leserinnen und Lesern für ihre oft jahrzehntelange Treue zu danken. Zugleich möchten wir Sie nochmals zu unserem Symposium zum Thema “Arzneimittelinnovationen: Nutzen, Schaden, Profit” am 15.10.2016 ins Kaiserin-Friedrich-Haus, Robert-Koch-Platz 7, 10115 Berlin-Mitte einladen. Der Beginn ist um 10.00 Uhr. Das Programm des Symposiums mit den Vortragenden finden Sie […]

Beschlüsse des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zur frühen Nutzenbewertung neuer Arzneimittel

Crizotinib (Xalkori®) wurde in einem neuen Anwendungsgebiet bewertet: zur Erstlinienbehandlung des Anaplastische-Lymphom-Kinase(ALK)-positiven, fortgeschrittenen, nicht kleinzelligen Lungenkarzinoms (non small cell lung cancer, NSCLC; 1, vgl. 2). Ebenso wie in der Therapie vorbehandelter Patienten stellte der G-BA einen Anhaltspunkt für einen beträchtlichen Zusatznutzen fest, hier im Vergleich zu einer Platin-basierten Chemotherapie (Cisplatin oder Carboplatin plus Pemetrexed). Grundlage […]