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Verordung von NOAK: Nachdenken und abwägen!

Die neuen oralen Antikoagulanzien (NOAK) sind zur Prophylaxe von Schlaganfällen bei Patienten mit Vorhofflimmern, bei der Therapie tiefer Venenthrombosen und pulmonaler Embolien etwa gleich effektiv wie Vitamin-K-Antagonisten (VKA). Unter einer Behandlung mit NOAK kommt es um 50% seltener zu intrazerebralen Blutungen. Der absolute Unterschied in der Häufigkeit intrazerebraler Blutungen ist jedoch klein: nach einer Metaanalyse […]

Beschlüsse des gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zur frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln

Vom 17. Juli bis 16. Oktober 2014 hat der G-BA Beschlüsse zu folgenden Arzneimitteln gefasst: Macitentan (Opsumit®) ist ein Endothelin-Rezeptor-Antagonist. Er ist zugelassen zur Therapie der pulmonal-arteriellen Hypertonie (PAH) als Arzneimittel zur Behandlung eines seltenen Leidens (Orphan drug). Der Zusatznutzen gilt damit als belegt (1). Das Ausmaß des Zusatznutzens bewertete der G-BA als gering. Grundlage […]

Erneute Warnung vor Hypokalziämien unter Denosumab

Denosumab ist ein Antikörper gegen den „Receptor Activator of Nuclear factor Kappa B Ligand“ (RANKL), der u.a. die Aktivität der Osteoklasten hemmt (vgl. 1). Er ist in niedriger Dosierung zugelassen zur Behandlung der Osteoporose bei postmenopausalen Frauen mit erhöhtem Frakturrisiko und außerdem zur Behandlung von Knochenschwund im Zusammenhang mit Hormonablation bei Männern mit Prostatakarzinom (jeweils […]

Biologischer oder mechanischer Ersatz der Aortenklappe? Langzeitergebnisse bei Patienten zwischen 50 und 69 Jahren

Ca. 50.000 Patienten benötigen in den USA jährlich eine neue Aortenklappe (1). Ursachen für die Letalität im Zusammenhang mit einem Aortenklappen-Ersatz sind: direkt operationsbedingte Komplikationen, Schlaganfälle und große Blutungsereignisse. Für Patienten > 70 Jahre wird in der Regel eine Bioklappe vorgeschlagen, da das Risiko für Blutungen geringer ist als bei der antikoagulationspflichtigen mechanischen Herzklappe und […]

Initialtherapie des idiopathischen Parkinson-Syndroms

Drei Medikamentengruppen werden zur initialen Therapie des idiopathischen Parkinson-Syndroms (IPS) empfohlen: Levodopa (L-Dopa), Dopamin-Agonisten (DoA) und MAO-B-Hemmer (MBH; 1). Levodopa ist der Goldstandard. Leider lässt die Wirkung von Levodopa mit der Zeit nach, und es kommt zu motorischen Spätkomplikationen. Daher wurden „Levodopa-sparende“ Alternativen gesucht und propagiert, insbesondere für jüngere Patienten. Man glaubt, durch den primären […]

Pyogene Spondylitis – wie lange sollte antibiotisch behandelt werden?

Pyogene Spondylitis – wie lange sollte antibiotisch behandelt werden? Die pyogene Spondylitis ist eine akute bakterielle Osteomyelitis eines oder mehrerer Wirbelkörper. Wenn auch die angrenzenden Bandscheiben von der Infektion betroffen sind (Spondylodiszitis), müssen diese in der Regel chirurgisch entfernt werden, da es sich um schlecht durchblutetes, bradytrophes Gewebe handelt. Die Inzidenz in Industrieländern wird auf […]

Infektionen in der Schwangerschaft

Zusammenfassung: Vor Entdeckung der Antibiotika waren Schwangere bis kurz nach der Geburt des Kindes einem deutlich erhöhten Risiko ausgesetzt, an einer Infektion zu sterben. Zu schweren Komplikationen kam es zum Beispiel bei Pneumokokken-Pneumonien oder, nach der Geburt, auch im Rahmen anderer bakterieller Infektionen, die unter den Begriffen Kindbett- oder Wochenbettfieber (Puerperalfieber) zusammengefasst wurden und nicht […]

Der Physician Payment Sunshine Act in den USA – erste Ergebnisse

Hat mein Arzt Geld von pharmazeutischen Unternehmern (pU) angenommen? Wenn ja, wieviel? Seit dem 30. September 2014 können Patienten und andere Interessierte diese Frage für alle Ärzte mit einer US-amerikanischen Zulassung recherchieren, im Rahmen des „Open payments“-Programms. Grundlage ist der „Physician Payment Sunshine Act“, ein 2012 in den USA verabschiedetes Gesetz, das darauf abzielt, die […]

Leserbrief: Nochmals Restless legs Syndrom (RLS)

Dr. A.M. aus K. schreibt: >> Leider ist Ihr CME-Artikel (1) zum RLS nicht konsequent genug. So werden von Ihnen einerseits die Einflussnahme der Medikamenten-Hersteller auf Studien angedeutet („durchführen lassen“, „Ghostwriter“, „bezahlt“), andererseits werden die gravierenden methodischen Mängel (z.B. selten Verblindung) nicht zum Anlass genommen, die Ergebnisse aus diesen Studien und Reviews grundsätzlich in Frage […]

Beschlüsse des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zur Nutzenbewertung von Arzneimitteln

Am 19.6.2014 und 3.7.2014 hat der G-BA Beschlüsse zu folgenden Arzneimitteln gefasst: Über Trastuzumab Emtansin (Kadcyla®) zur Behandlung des fortgeschrittenen Mammakarzinoms haben wir ausführlich berichtet (1). Der G-BA stellte für Patientinnen mit HER2-positivem, metastasiertem Brustkrebs, die bereits therapiert sind mit einem Anthrazyklin, einem Taxan und Trastuzumab, im Vergleich zu einer Kombinationstherapie aus Lapatinib und Capecitabin […]

Vorerst keine Verkürzung der antituberkulösen Therapie auf vier Monate möglich

Wir haben kürzlich über neue Entwicklungen bei antituberkulösen Wirkstoffen berichtet (1). Eines der wichtigen Ziele ist die Verkürzung der Behandlungsdauer bei Tuberkulose (Tbc), um die Therapieadhärenz der Patienten und damit die Wirksamkeit der Therapie zu erhöhen. Im N. Engl. J. Med. sind kürzlich drei Studien zu neueren antituberkulösen Wirkstoffen (Gatifloxacin, Moxifloxacin und Rifapentin) erschienen, in […]

Time is brain: Injektion von Adrenalin bei Reanimation von Patienten mit Herzrhythmusstörungen, die elektrisch nicht behandelbar sind

Obwohl für die Injektion von Adrenalin bei der kardiopulmonalen Reanimation (CPR) ein Überlebensvorteil bisher nicht sicher nachgewiesen ist (1), wird es in den aktuellen Leitlinien nach wie vor als Standardmedikament für die CPR empfohlen (2). Alternativen zu Katecholaminen gibt es kaum. Vasopressin brachte nach anfänglich positiven Mitteilungen im Vergleich mit Adrenalin letztlich keinen Vorteil (3, […]

Gefährliche langfristige Analgetikatherapie von nicht tumorbedingten Schmerzen mit Opioiden

Vor drei Jahren haben wir in einem Hauptartikel ausführlich und kritisch Stellung bezogen zum zunehmend inadäquaten Einsatz von Opioiden bei chronischen nicht tumorbedingten Schmerzen (1). Opioide werden dabei mitunter zu hoch dosiert und häufig zu lange ohne vorhandene Evidenz für ihren Nutzen verordnet. Die Assoziation von akzidenteller Überdosierung von Opioiden mit Letalität und Morbidität ist […]

Influenza-Impfung bei Schwangeren

Schwangere Frauen sollen nach Empfehlungen der WHO mit hoher Priorität gegen Grippe geimpft werden, weil die Erkrankung bei Schwangeren schwerer verlaufen kann (1). Es gibt Hinweise aus einer US-amerikanischen Fall-Kontroll-Studie, dass Schwangere, die mit dem trivalenten Grippeimpfstoff (IIV3) geimpft wurden, weniger häufig an einer Influenza erkrankten als Nichtgeimpfte. Allerdings war der Effekt mit 53% vs. […]

Die Vorhofablation bei Vorhofflimmern

Zusammenfassung: Die Vorhofablation bei Vorhofflimmern ist eine Therapieoption bei symptomatischen Patienten in frühen Krankheitsstadien, wenn keine bedeutsame strukturelle Herzkrankheit besteht. Ein Jahr nach einer solchen Ablation sind in den randomisierten klinischen Studien um 75% der Patienten rezidivfrei, nach Registerdaten ohne die Einnahme spezifischer Antiarrhythmika allerdings nur etwa 40%. Diesem Nutzen stehen > 7%, teilweise schwerwiegende, […]