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Frau Dr. med. Gisela Schott (MPH), die seit 2008 regelmäßig Artikel für unsere Zeitschrift „DER ARZNEIMITTELBRIEF“ geschrieben hat und seit 2018 auch der Schriftleitung angehörte, ist unerwartet am 18. November im Alter von 59 Jahren nach einem komplizierten herzchirurgischen Eingriff gestorben. Gisela Schott verfügte aufgrund ihrer breiten, in Berlin absolvierten klinischen Ausbildung in Bereichen der […]
Im August haben wir über die insgesamt enttäuschenden Ergebnisse der sog. „Amyloid Targeting Therapy“ bei der Alzheimer-Demenz (AD) berichtet (vgl. ). Nun wurde die neue S3-Leitlinie „Demenzen“ der Deutschen Gesellschaften für Neurologie (DGN) und für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde e. V. (DGPPN) vorgestellt, die unseren Artikel sehr gut ergänzt und auch auf viele Versorgungsdefizite […]
Ein aktueller, kurzer, aber interessanter „Research Letter“ in JAMA Network Open beschreibt die Auswirkungen einer erweiterten Definition einer Erkrankung auf die Therapie einer anderen Erkrankung (): In den gültigen, 2017 publizierten Leitlinien der großen US-amerikanischen kardiologischen Fachgesellschaften „American College of Cardiology“ (ACC) und „American Heart Association“ (AHA) wurden die Blutdruckwerte, die eine arterielle Hypertonie definieren, […]
Der „Hype“ um die Agonisten des „Glucagon-like peptide 1 receptor“ (GLP-1-A, Inkretinmimetika) ist ungebrochen, und die Aktienkurse der pharmazeutischen Unternehmer (pU) von Semaglutid, Liraglutid u.a. steigen unaufhörlich. Über den möglichen Nutzen der GLP-1-A ist mit direkter und indirekter Unterstützung der pU überall viel zu hören und zu lesen (vgl. ) – über die möglichen Risiken […]
Die kalzifizierende Tendinopathie der Schulter (syn.: Kalkschulter u.a.) wird durch passagere Ablagerungen von Kalzium (Hydroxylapatit-Kristalle) in einer oder mehreren Sehnen der Rotatorenmanschette ausgelöst. Die Erkrankung wird in 4 Phasen unterteilt: Transformationsphase: ein Teil der Sehne(n) wandelt sich fibrokartilaginär um und verkalkt; Ruhephase: die Kalkdepots sind stabil und können (Druck-)Schmerzen und/oder mechanische Probleme verursachen (z.B. Verengung […]
Die tuberkulöse Meningitis ist eine gefährliche Erkrankung. Besonders HIV-positive Patienten mit niedrigen Zellzahlen der CD4-positiven T-Lymphozyten haben oft einen schweren Verlauf; die Letalität beträgt trotz adäquater antituberkulöser Therapie > 50% (, , , ). Tödliche Verläufe sind mit einer intrazerebralen Entzündung assoziiert (). Seit einer Studie aus dem Jahre 1952 wird versucht, diese Entzündung mit […]
Die Polymyalgia rheumatica ist eine autoimmune, entzündliche Erkrankung, die meist Personen > 50 Jahre betrifft (). Die Erkrankung ist durch Schmerzen und morgendliche Steifigkeit des Schulter- und Beckengürtels charakterisiert (, , , ). Glukokortikosteroide sind die etablierte Therapie (, , , ). Die Dosierung ist deutlich niedriger (15-20 mg/d Prednisolon) als bei der „Schwestererkrankung“ Arteriitis […]
Jede orale Antikoagulation (OAK) bei älteren, gebrechlichen Patienten bedarf einer sorgfältigen Abwägung von Nutzen und Risiko, besonders wenn ein erhöhtes Sturzrisiko besteht. Die Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie empfiehlt beispielsweise für die Sicherheit einer Therapie mit OAK, bei „extremer Gebrechlichkeit ± übermäßigem Sturzrisiko“ eine Überprüfung und Modifikation von Wohnverhältnissen und Lebensumständen vorzunehmen (). Zum […]
Statine, Betablocker, Analgetika, Anti-Parkinson-Mittel und viele weitere Arzneimittel verursachen häufig Nebenwirkungen, die pharmakologisch nicht zu erklären sind. Solche unspezifischen unerwünschten Ereignisse (UAE) können zufällig oder als Nocebo-Effekt auftreten. Als Ursachen der Nocebo-Effekte werden Ängste vor einer möglichen Nebenwirkung (Erwartung) sowie negative Erfahrungen mit Arzneimitteln in der Vergangenheit (Konditionierung) genannt (vgl. ). Nach einer Sekundäranalyse von […]
Schon die Medizin in der Antike, die sich seit dem 5. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung entwickelte und die vor allem mit Hippokrates und Galen verbunden ist, hat Grundlegendes zur Entwicklung einer wissenschaftsbasierten Medizin beigetragen. Einige dieser Aspekte sind bis heute aktuell, wie beispielsweise die Krankheitsprävention. Das von Hippokrates verwendete griechische Wort „Diaita“ hat eine viel breitere […]
Circa 2% aller Neugeborenen in Europa werden mithilfe assistierter reproduktiver Techniken (ART) gezeugt – mit steigender Tendenz . Bei einer in vitro-Fertilisation (IVF) werden der Frau nach einer hormonellen Stimulation der Ovarien reife Eizellen aus dem Ovar entnommen und in einem Reagenzglas (in vitro) mit den aufbereiteten Spermien des Spenders vermischt. Erfolgt eine Befruchtung und […]
Dupilumab ist ein rekombinanter, humaner, monoklonaler IgG-Antikörper, der die Signalwege von Interleukin-4 und Interleukin-13 hemmt . Die Aktivität dieser Zytokine gilt als entscheidend bei Typ-2-Entzündungen, die durch eine erhöhte Zahl von Eosinophilen im Blut gekennzeichnet sind. Initial wurde Dupilumab (Dupixent®) im Jahr 2017 zur Behandlung der mittelschweren bis schweren atopischen Dermatitis bei Erwachsenen zugelassen. In […]
Randomisierte kontrollierte Studien (RCT) gelten als Goldstandard zum Nachweis der Wirksamkeit medizinischer Interventionen. Die selektive Publikation von Ergebnissen und die Veränderung von Endpunkten untergraben jedoch die Validität, Reproduzierbarkeit und den klinischen Nutzen von RCT (vgl. ). Eine Forschungsgruppe untersuchte nun, wie häufig Änderungen von primären Endpunkten in randomisierten Phase-III-Studien zu onkologischen Interventionen vorkommen und ob dies […]
Nach der Zulassung des tetravalenten Dengue-Impfstoffs Dengvaxia (Sanofi Pasteur) gab es in Asien , , vermehrt Krankenhausaufnahmen von geimpften Kindern im Alter von 2-5 Jahren mit schweren Verläufen von Dengue-Fieber , , . Eine theoretische Erklärung für die schweren Verläufe ist die bekannte Beobachtung, dass durch spezielle Antikörper, die durch die Impfung gebildet wurden, eine erneute […]