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Schmerzhafte Kalkschulter: Schulterlavage mit oder ohne subakromiale Glukokortikoid-Injektion nicht besser als eine Scheinintervention [CME]

Die kalzifizierende Tendinopathie der Schulter (syn.: Kalkschulter u.a.) wird durch passagere Ablagerungen von Kalzium (Hydroxylapatit-Kristalle) in einer oder mehreren Sehnen der Rotatorenmanschette ausgelöst. Die Erkrankung wird in 4 Phasen unterteilt: Transformationsphase: ein Teil der Sehne(n) wandelt sich fibrokartilaginär um und verkalkt; Ruhephase: die Kalkdepots sind stabil und können (Druck-)Schmerzen und/oder mechanische Probleme verursachen (z.B. Verengung […]

Adjuvante Therapie mit Dexamethason bei Tbc-Meningitis HIV-positiver erwachsener Patienten [CME]

Die tuberkulöse Meningitis ist eine gefährliche Erkrankung. Besonders HIV-positive Patienten mit niedrigen Zellzahlen der CD4-positiven T-Lymphozyten haben oft einen schweren Verlauf; die Letalität beträgt trotz adäquater antituberkulöser Therapie > 50% (, , , ). Tödliche Verläufe sind mit einer intrazerebralen Entzündung assoziiert (). Seit einer Studie aus dem Jahre 1952 wird versucht, diese Entzündung mit […]

Sarilumab zur Vermeidung von Rezidiven bei Polymyalgia rheumatica [CME]

Die Polymyalgia rheumatica ist eine autoimmune, entzündliche Erkrankung, die meist Personen > 50 Jahre betrifft (). Die Erkrankung ist durch Schmerzen und morgendliche Steifigkeit des Schulter- und Beckengürtels charakterisiert (, , , ). Glukokortikosteroide sind die etablierte Therapie (, , , ). Die Dosierung ist deutlich niedriger (15-20 mg/d Prednisolon) als bei der „Schwestererkrankung“ Arteriitis […]

Blutungsrisiko und Häufigkeit intrazerebraler Blutungen bei Multimorbiden mit rezidivierenden Stürzen: Ergebnisse der „Fall and Syncope Registry“-Studie [CME]

Jede orale Antikoagulation (OAK) bei älteren, gebrechlichen Patienten bedarf einer sorgfältigen Abwägung von Nutzen und Risiko, besonders wenn ein erhöhtes Sturzrisiko besteht. Die Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie empfiehlt beispielsweise für die Sicherheit einer Therapie mit OAK, bei „extremer Gebrechlichkeit ± übermäßigem Sturzrisiko“ eine Überprüfung und Modifikation von Wohnverhältnissen und Lebensumständen vorzunehmen (). Zum […]

Nocebo-Effekte: mögliche Lösungsansätze

Statine, Betablocker, Analgetika, Anti-Parkinson-Mittel und viele weitere Arzneimittel verursachen häufig Nebenwirkungen, die pharmakologisch nicht zu erklären sind. Solche unspezifischen unerwünschten Ereignisse (UAE) können zufällig oder als Nocebo-Effekt auftreten. Als Ursachen der Nocebo-Effekte werden Ängste vor einer möglichen Nebenwirkung (Erwartung) sowie negative Erfahrungen mit Arzneimitteln in der Vergangenheit (Konditionierung) genannt (vgl. ). Nach einer Sekundäranalyse von […]

Zum Begriff der Prävention [CME]

Schon die Medizin in der Antike, die sich seit dem 5. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung entwickelte und die vor allem mit Hippokrates und Galen verbunden ist, hat Grundlegendes zur Entwicklung einer wissenschaftsbasierten Medizin beigetragen. Einige dieser Aspekte sind bis heute aktuell, wie beispielsweise die Krankheitsprävention. Das von Hippokrates verwendete griechische Wort „Diaita“ hat eine viel breitere […]

DoxyPEP-Studie: postexpositionelle antibiotische Prophylaxe sexuell übertragbarer Erkrankungen nur bei Personen mit hohem Infektionsrisiko empfohlen [CME]

Sexuell übertragbare Infektionen („sexually transmitted infections“ = STI) nehmen seit etwa 10 Jahren wieder deutlich zu. Eine wesentliche Ursache dafür wird paradoxerweise in den Fortschritten der HIV-Behandlung und -Prävention gesehen . Insbesondere die sehr effektive HIV-Präexpositionsprophylaxe (HIV-PrEP) mit antiretroviralen Medikamenten hat bei bestimmten Risikogruppen zu einer höheren Risikobereitschaft geführt und damit die Nicht-HIV-STI ansteigen lassen. Die […]

Kardiovaskuläres Risiko von Müttern nach künstlicher Befruchtung [CME]

Circa 2% aller Neugeborenen in Europa werden mithilfe assistierter reproduktiver Techniken (ART) gezeugt – mit steigender Tendenz . Bei einer in vitro-Fertilisation (IVF) werden der Frau nach einer hormonellen Stimulation der Ovarien reife Eizellen aus dem Ovar entnommen und in einem Reagenzglas (in vitro) mit den aufbereiteten Spermien des Spenders vermischt. Erfolgt eine Befruchtung und […]

Dupilumab bei COPD mit Eosinophilie?

Dupilumab ist ein rekombinanter, humaner, monoklonaler IgG-Antikörper, der die Signalwege von Interleukin-4 und Interleukin-13 hemmt . Die Aktivität dieser Zytokine gilt als entscheidend bei Typ-2-Entzündungen, die durch eine erhöhte Zahl von Eosinophilen im Blut gekennzeichnet sind. Initial wurde Dupilumab (Dupixent®) im Jahr 2017 zur Behandlung der mittelschweren bis schweren atopischen Dermatitis bei Erwachsenen zugelassen. In […]

Häufig Änderungen des primären Endpunkts in onkologischen Studien

Randomisierte kontrollierte Studien (RCT) gelten als Goldstandard zum Nachweis der Wirksamkeit medizinischer Interventionen. Die selektive Publikation von Ergebnissen und die Veränderung von Endpunkten untergraben jedoch die Validität, Reproduzierbarkeit und den klinischen Nutzen von RCT (vgl. ). Eine Forschungsgruppe untersuchte nun, wie häufig Änderungen von primären Endpunkten in randomisierten Phase-III-Studien zu onkologischen Interventionen vorkommen und ob dies […]

Risiken der Dengue-Fieber-Impfung

Nach der Zulassung des tetravalenten Dengue-Impfstoffs Dengvaxia (Sanofi Pasteur) gab es in Asien , , vermehrt Krankenhausaufnahmen von geimpften Kindern im Alter von 2-5 Jahren mit schweren Verläufen von Dengue-Fieber , , . Eine theoretische Erklärung für die schweren Verläufe ist die bekannte Beobachtung, dass durch spezielle Antikörper, die durch die Impfung gebildet wurden, eine erneute […]

„Atypische“ Indikationen für Antithrombotika bei Koronarer Herzkrankheit [CME]

Antithrombotisch wirksame Medikamente gehören zu den am meisten verschriebenen Arzneimitteln. Häufige Indikationen für eine antithrombotische Langzeit-/Dauertherapie sind KHK und Vorhofflimmern (Vofli). Folgende Therapiekonzepte sind als Standard etabliert: bei KHK: – stabil: Antithrombozytäre Monotherapie mit ASS in der Sekundärprävention; bei selektierten Patienten auch in der Primärprävention; – nach elektiver oder akuter perkutaner Koronarintervention (PCI) oder akutem Koronarsyndrom (ACS): […]

Subklinisches Vorhofflimmern: Zurückhaltung mit oraler Antikoagulation [CME]

Ein erhöhtes Schlaganfallrisiko nach dem CHA2DS2-VASc-Score (≥ 1 bei Männern, ≥ 2 bei Frauen) ist ein anerkanntes Kriterium, um zu entscheiden, welchen Patienten mit Vorhofflimmern (Vofli) eine Dauerantikoagulation verschrieben werden sollte. Bei paroxysmalem Vofli ist aber unklar, ab welcher konkreten „Vofli-Last“ (Zahl und Dauer der Episoden) der Nutzen einer Dauerantikoagulation (= reduzierte thromboembolische Ereignisse) das Risiko (= […]

HEART-FID-Studie: kein Nutzen von Eiseninfusionen bei ambulanten Patienten mit Herzinsuffizienz und reduzierter Pumpleistung [CME]

Die Pathophysiologie des Eisenmangels (EM), der bei chronischen Erkrankungen häufig besteht, ist komplex (vgl. ). Bei Patienten mit Herzinsuffizienz (HI) wird bei 40-50% mit chronischer und bei bis zu 80% mit akuter HI ein EM diagnostiziert . Meist liegt dabei aber kein absoluter, sondern ein relativer EM vor (vgl. ). In den gültigen HI-Leitlinien der Europäischen Kardiologischen […]

Anthrazyklin-basierte Chemotherapie bei Lymphomen: geringere Kardiotoxizität in Kombination mit Atorvastatin [CME]

Anthrazykline (AZ), z.B. Doxorubicin, sind fester Bestandteil der Chemotherapie bei u.a. Hodgkin-Lymphom und hochmalignen Non-Hodgkin-Lymphomen, kleinzelligem Bronchialkarzinom, Mammakarzinom und Sarkomen . Sie gelten als kardiotoxisch : Ein Jahr nach Therapie haben etwa 20% der Patienten eine um 10% reduzierte linksventrikuläre Ejektionsfraktion (LVEF), und nach 5 Jahren entwickeln ca. 20% eine manifeste Herzinsuffizienz, wie wir berichtet haben […]