Ausgabe 01 / 1999

Design und Interpretation randomisierter Studien mit zytoprotektiven Substanzen bei intensiver Polychemotheraple

Die Intensivierung der Standard-Chemotherapie (vgl. AMB 1994, 28, 45) sowie der zunehmende Einsatz der Hochdosis-Chemotherapie bei hämatologischen Neoplasien und soliden Tumoren (vgl. AMB 1998, 32, 21a) hat das Interesse verstärkt auf zytoprotektive Substanzen gelenkt; diese sollen die normalen Zellen, aber nicht die Tumorzellen vor zytotoxischen Effekten schützen. Zu diesen Chemoprotektiva werden u.a. hämatopoetische Wachstumsfaktoren, schwefelhaltige […]

Wirkvergleich von intranasalen Kortikosteroiden vs. orale Antihistaminika bei Heuschnupfen

Es ist nicht sicher, ob die Behandlung des Heuschnupfens mit systemischer Gabe von Antihistaminika oder mit lokaler Applikation von topischen Kortikosteroiden wirksamer ist. J.M. Weiner et al. von der Monash-University in Melbourne führten deshalb eine Meta-Analyse zur Beantwortung dieser Frage durch, für die sie 16 qualitativ hochwertige doppeltblinde Vergleichsstudien zwischen topischen intranasalen Kortikoiden und oralen […]

Ambulanter Beginn einer ACE-Hemmer-Therapie bei Patienten mit Herzinsuffizienz hat kaum Nebenwirkungen

Viele klinische Studien haben gezeigt, daß die chronische Gabe von ACE-Hemmern bei Patienten mit Linksherzinsuffizienz die Letalität senkt. Trotzdem erhalten weniger als 50% solcher Patienten, die von Allgemeinärzten behandelt werden, ein Medikament dieser Gruppe. Meist wird die ACE-Hemmer-Therapie im Krankenhaus begonnen, aber auch dann nicht immer ambulant fortgesetzt. Hauptgrund, ACE-Hemmer nicht zu verordnen, scheint die […]

Gastrointestinale Nebenwirkungen nicht-steroidaler Antiphlogistika. Neues zur Prophylaxe und Behandlung

Zusammenfassung: Gastrointestinale Nebenwirkungen nicht-steroidaler Antiphlogistika sind häufig und wichtig. Ein besonderes Risiko hierfür haben ältere Patienten, Patienten mit Ulkusanamnese oder bei gleichzeitiger Kortikosteroid-Medikation. Bei ihnen sollte eine „Magenschutz-Prophylaxe“ durchgeführt werden. Hierfür stehen Protonenpumpenhemmer, Prostaglandin-Analoga und H2-Blocker zur Verfügung. Mit Omeprazol (20 mg/d) lassen sich häufig gastrointestinale Komplikationen verhindern; eine höhere Dosis ist nicht wirksamer. Omeprazol […]

Leserbrief: European Stroke Prevention Study 2 (ESPS-2)

Frau Dr. U.M. aus Ingelheim schreibt: >> In Ihrer kleinen Mitteilung „Neues zur Sekundärprophylaxe des ischämischen Insults“ (AMB 1998, 32, 84) wurde die European Stroke Prevention Study (ESPS-2), durchgeführt mit der Kombination aus retardiertem Dipyridamol 200 mg und ASS 25 mg 2mal tägl., versehentlich als ECASS-II-Studie bezeichnet; dies ist jedoch eine andere Studie mit dem […]

Gewichtsreduktion durch Milch-Diät bei Adipositas

Bekanntermaßen ist der Erfolg einer Diätberatung bei abnahmewilligen Patienten mit Adipositas sehr dürftig. Die Patienten/innen halten sich offenbar besser an Diätvorschriften, wenn sie einen neuen und sensationellen Aspekt enthalten. Unter diesem Gesichtspunkt führten C.D. Summerbell et al. aus England eine Studie durch, bei der drei verschiedene Diät-Regime ohne Anwendung von Pharmaka miteinander verglichen wurden (Brit. […]

Wie häufig sind bedrohliche Blutungskomplikationen bei zahnchirurgischen Eingriffen unter Antikoagulanzientherapie?

Soll eine orale Antikoagulanzientherapie, die wegen mechanischem Herzklappenersatz oder chronischem Vorhofflimmern durchgeführt wird, vor geplantem größerem chirurgischem Eingriff pausiert und auf Heparine gewechselt werden? 1995 vertraten 73% der US-amerikanischen Hausärzte diese Meinung. Worauf basiert diese Einschätzung? Wie häufig sind Blutungskomplikationen nach zahnchirurgischen Eingriffen bei erhöhter INR überhaupt? Wie hoch ist auf der anderen Seite das […]

Das Syndrom der schmerzhaften steifen Schulter: Vergleich der Wirksamkeit von Physiotheraple mit intraartikulärer Kortikosteroid-lnjektion

Das Syndrom der schmerzhaften, steifen Schulter (nach Ausschluß von Luxationen, Frakturen usw.) wird häufig von Praktischen Ärzten diagnostiziert und behandelt. Gängige Therapiemaßnahmen sind Krankengymnastik oder intraartikuläre Kortikosteroid-Injektionen. Es gibt nur wenige Studien, welche die Wirksamkeit dieser Maßnahmen belegen. Deshalb führten D. van der Windt et al. aus Amsterdam (Forschungsinstitut für Extramurale Medizin an der Freien […]

Richtlinien für die Behandlung der Chemotherapie-induzierten Diarrhö

Schwere, durch Zytostatika (z.B. Fluorouracil plus Kalziumfolinat, lrinotecan) ausgelöste Diarrhöen verzögern die Fortsetzung der Chemotherapie, vermindern die Compliance des Patienten und können zu lebensbedrohlichen Komplikationen wie Dehydratation, Elektrolytstörungen und Niereninsuffizienz führen. Pathophysiologisch liegen der Chemotherapie-induzierten Diarrhö (CID) verschiedene Faktoren zugrunde, die letztlich zu einem Ungleichgewicht zwischen Absorption und Sekretion von Flüssigkeit und Elektrolyten im Dünndarm […]