Ausgabe 03 / 2007

Durch Medikamente induzierte Hepatopathien am Beispiel von Antikoagulanzien

Eine lesenswerte Arbeit in der Rubrik „Clinician Update” über die hepatotoxischen unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) am Beispiel von Antikoagulanzien ist jüngst in der Zeitschrift Circulation erschienen (1). Fast zeitgleich publizierten das N. Engl. J. Med. und die Zeitschrift Hepatology zwei weitere Arbeiten zu diesem wichtigen Thema (2, 3). Sie sind die Grundlage dieser kleinen Übersicht. Hepatotoxische […]

Suchtmäßiger Gebrauch von Nikotin-Kaugummi

Frage von Prof. Dr. G.K. aus Lörrach: >> Als niedergelassener Pneumologe habe ich häufig mit dem Wunsch nach Aufgabe des Zigarettenrauchens zu tun und empfehle gemäß der Literatur, insbesondere starken Rauchern, den Einsatz von „Nikotinersatzstoffen”. Während meiner 10jährigen Tätigkeit habe ich zwei Patienten betreut, die Nicorette®-Kaugummi auch nach Jahren weiter nehmen. Ein Patient nimmt sogar […]

MEZIS – Mein Essen Zahl Ich Selbst e.V.

So nennt sich eine neue „Initiative unbestechlicher Ärztinnen und Ärzte”. Die Mitglieder haben einen Verein gegründet, der allen Ärztinnen und Ärzten offen steht, die ihr Verschreibungsverhalten am Wohl des Patienten orientieren. Sie verpflichten sich, keine Pharmavertreter zu empfangen, keine Ärztemuster anzunehmen, bei Fortbildungsveranstaltungen das Essen selbst zu bezahlen, sich an keinen Anwendungsbeobachtungen zu beteiligen, keine […]

There’s no business like pharma business

Am Rande großer Medizinkongresse finden regelmäßig auch so genannte „Investigator Meetings” internationaler multizentrischer Studien statt. Die Teilnahme an einem solchen Event war für den Autor ein Erlebnis der besonderen Art. Es handelte sich um eine Vorab-Präsentation der Ergebnisse einer großen kardiologischen Studie, exklusiv für die am Einschluss der 3491 Patienten beteiligten Ärzte. Bei einem exotischen […]

Nochmals: Einsparpotenziale bei Arzneimitteln durch Verschreiben von Generika und Vermeiden teurer Scheininnovationen

Zu dieser Kleinen Mitteilung (1) sind viele Leserbriefe bei uns eingegangen. Einigen lag die Darstellung der Verordnungen in der eigenen Praxis im Vergleich zum Fachgruppendurchschnitt gleich bei. Andere haben aber auch abgeraten, die mögliche elitäre Struktur unserer Leserschaft durch eine Analyse des Verordnungsverhaltens nachweisen zu wollen. Das sei unnötig und methodisch angreifbar. Die Leser hätten […]

Epileptische Krämpfe nach Einnahme von Vardenafil und Sildenafil

Vardenafil (Levitra®) und Sildenafil (Viagra®) sind oral wirksame selektive Hemmer der Phosphodiesterase Typ 5, die für die Behandlung der erektilen Dysfunktion zugelassen sind. Beide Substanzen erhöhen in den Corpora cavernosa, aber auch in den Gefäßen einiger anderer Organe (z.B. Lunge), die Konzentration von Stickoxid (NO) und konsekutiv die intrazelluläre Konzentration von Guanosin-Monophosphat, wodurch die Erektion […]

Thiazid-Diuretika bei Hypertonie: Hypokaliämie und verminderte Glukosetoleranz

Thiazide sind aus unserer Sicht unverzichtbare Antihypertensiva. Wie von uns berichtet, hat das US-amerikanische National Institute of Health (NIH) kürzlich von sich aus die Ärzte in den USA aufgefordert, häufiger Thiazide als primäre Therapie und zur Kombinations-Therapie der arteriellen Hypertonie bei älteren Patienten einzusetzen (1). Diese Empfehlung basiert unter anderem auf den Ergebnissen der von […]

Dauer einer Antikoagulanzien-Therapie nach Thromboembolie: D-Dimer-Titer als Entscheidungskriterium?

1999 haben wir über mehrere Studien berichtet, die sich mit der optimalen Dauer der Antikoagulation bei einer primären Thromboembolie beschäftigten (1). Nach wie vor gibt es keine einheitliche Meinung. Oft muss der Nutzen einer länger dauernden Therapie (Vermeiden eines Rezidivs) gegenüber möglichen Risiken (Blutungskomplikationen) beim einzelnen Patienten abgewogen werden. Im Oktober 2006 wurde im N. […]

Osteoporosetherapie mit Alendronat über das fünfte Jahr hinaus meist nicht wirksamer als Plazebo

Die neuesten Therapierichtlinien des Dachverbandes osteologischer Fachgesellschaften Deutschlands, Österreichs und der Schweiz (1) sehen bei gegebener Indikation wegen Osteoporose eine Therapiedauer mit zugelassenen Medikamenten für mindestens 3-5 Jahre vor, da erst nach dieser Zeit in Langzeitstudien die Inzidenz neuer osteoporotischer Frakturen signifikant verringert wurde. Danach sollen die Patienten hinsichtlich einer möglichen Fortsetzung der Therapie erneut […]

Candesartan bzw. Ramipril bei noch normalen Blutdruckwerten?

Blutdruckwerte von 130-139 mm Hg systolisch oder von 85-89 mm Hg diastolisch werden sowohl in den Leitlinien der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (1) als auch in der Leitlinie der European Society of Hypertension (2) als noch normal bzw. hochnormal bezeichnet. Für diesen Blutdruckbereich wird, wenn keine anderen Risikofaktoren vorhanden sind, in beiden Leitlinien keine Pharmakotherapie, […]