Eisenmangel („Iron Deficiency Anemia“ = IDA) und Aktivierung des Immunsystems („Anemia of Inflammation“ = AI bzw. „Anemia of Chronic Disease“ = ACD) gelten heute als häufigste Ursachen der Anämie infolge einer Störung der Eisenhomöostase , , , , , . Die IDA beruht auf einer Verminderung des Gesamtkörpereisens, meist als Folge von Blutverlust, unzureichender alimentärer […]
Eine renale Anämie bei chronischer Niereninsuffizienz („chronic kidney disease“ = CKD) wird u.a. verursacht durch eine unzureichende Bildung von Erythropoietin im Nierenparenchym, einem Wachstumsfaktor, der die Erythropoese stimuliert. Bei Patienten mit CKD und symptomatischer Anämie (Luftnot, eingeschränkte Belastbarkeit, Müdigkeit) kann eine Therapie mit Erythropoese-stimulierenden Substanzen (ESA) indiziert sein (, vgl. ). Eingesetzt werden u.a. Epoetin alfa, […]
Zur Ergänzung unserer Kleinen Mitteilung „Vegane Ernährung als wenig beachtete Ursache einer megaloblastären Anämie und Psychose“ (1) schreibt uns Herr Prof. Dr. F. Lübbecke aus Uelzen: >> Wir fanden bei einem 8 Monate alten, ausschließlich brusternährten Säugling einer sich vegan ernährenden asymptomatischen Mutter eine schwere geistige und körperliche Entwicklungsretardierung (2). Der Sohn konnte in diesem […]
Unter dieser Überschrift erinnern französische Internisten und Hämatologen in einem aktuellen Leserbrief an die Herausgeber des Am. J. Med. daran, dass eine jahrelange strikt vegane Ernährung, d.h. ohne Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte oder angereicherte Vitaminsäfte, zu einem ausgeprägten Mangel an Vitamin B12 (Cobalamin) mit vielfältigen, teils bedrohlichen gesundheitlichen Folgen führen kann (1). Sie berichten über […]
Mehr als 1,6 Mrd. Menschen (etwa ein Viertel der Weltbevölkerung) leiden unter einer Anämie (1). Sie ist besonders häufig in Entwicklungs- und Schwellenländern und verantwortlich für knapp 9% der globalen Arbeits- und Berufsunfähigkeit (2). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass weltweit 42% der Schwangeren, 30% der nichtschwangeren Frauen (im Alter zwischen 15 und 50 Jahren), 47% […]
Akute obere gastrointestinale Blutungen sind ein häufiges Problem in den Notaufnahmen der westlichen Welt. In den USA rechnet man pro Jahr mit 450.000 Krankenhauseinweisungen wegen dieser Diagnose (1). Solche Blutungen sind ein häufiger Grund für die Transfusion von Erythrozyten. In England bekommen 43% dieser Patienten Bluttransfusionen (2). In Deutschland dürfte der Anteil deutlich höher liegen. […]
Auf Metaanalysen zu Wirksamkeit und Risiken der rekombinanten humanen Erythropoese-stimulierenden Wirkstoffe (erythropoiesis-stimulating agents = ESA) zur Behandlung der Anämie bei Tumorpatienten sind wir in den letzten Jahren wiederholt eingegangen (1-3). Diese Metaanalysen basierten auf Auswertung der in der Fachliteratur publizierten klinischen Studien. Eine aktuelle, umfassende Metaanalyse hat demgegenüber individuelle Patientendaten von insgesamt 53 randomisierten kontrollierten […]
Epoetine sind biotechnisch hergestellte Varianten des körpereigenen Erythropoietins. Diese Erythropoese-stimulierenden Arzneimittel (ESA), neuerdings aufgrund der Verfügbarkeit von Biosimilars auch als Epoetin-Analoga bezeichnet, sorgen nicht nur bei der Tour de France weiterhin für Schlagzeilen. Die Gabe von ESA ist mit schwerwiegenden, zum Teil lebensbedrohlichen Risiken verbunden, die sowohl bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz als auch bei […]
Die US Food and Drug Administration (FDA) hat Ende 2006 und Anfang 2007, zuletzt am 9. März 2007, Warnhinweise für Ärzte veröffentlicht, in denen auf zum Teil lebensbedrohliche unerwünschte Ereignisse unter Behandlung von Patienten mit renaler Anämie oder Tumoranämie mit Erythropoese-stimulierenden Wirkstoffen (Erythropoesis-stimulating agents = ESA) hingewiesen wurde (1). Grundlage dieser Warnhinweise sind vor allen […]
Fast alle Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz entwickeln vor allem durch Erythropoietin(Epoetin)-Mangel eine normochrome, normozytäre Anämie. Seit 1985 besteht die Möglichkeit, durch s.c. oder i.v. Gabe von rekombinantem Erythropoietin (EPO) den Hämoglobin(Hb)-Wert anzuheben bzw. zu normalisieren. Allerdings war es bisher nicht klar, welche Ziel-Hb-Werte klinisch optimal sind. Im November 2006 wurden im N. Engl. J. Med. […]
Wir hatten im Jahre 2002 ausführlich über eine Meta-Analyse zur Wirksamkeit der Behandlung der Tumor-assoziierten Anämie mit rekombinantem Erythropoietin (rhEPO) informiert (1). Diese Meta-Analyse berücksichtigte ausschließlich die bis 1999 publizierten, randomisierten, kontrollierten klinischen Studien (n = 22), in denen insgesamt 1927 Patienten mit Epoetin alfa (Erypo®) oder Epoetin beta (NeoRecormon®) behandelt worden waren. Im Jahre […]
Wir haben uns in diesem Jahr ausführlich an Beispielen aus der Hämatologie, Onkologie und Gastroenterologie mit kostenintensiven Arzneimitteln beschäftigt. (AMB 2002, 36, 25; 33 und 65). Diese Hauptartikel bezogen sich auf Vorträge eines von der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) organisierten Themenschwerpunkts ”Arzneitherapien an der Obergrenze der finanziellen Belastbarkeit” anläßlich des 26. Interdisziplinären Forums der […]
Der Teil 2 dieser Übersicht, in der beispielhaft Rituximab und Folinsäure besprochen werden, und das gemeinsame Literaturverzeichnis von Teil 1 und Teil 2 erscheinen in der nächsten Ausgabe. Zusammenfassung: Die Kosten der innovativen Medikamente in der Hämatologie und Onkologie sind hoch. Es ist daher unbedingt erforderlich, daß sie nur bei Indikationen angewandt werden, die anerkannt […]