Schlagwort: Antikoagulanzien

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Rote-Hand-Brief zu Dabigatran (Pradaxa®). Blutungskomplikationen bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Antikoagulation mit Vitamin-K-Antagonisten ist unbeliebt wegen der unbequemen Kontrollen der Gerinnungswerte (INR). Sie sind aber erforderlich für eine korrekte Einstellung und um gefährliche Blutungskomplikationen durch Überdosierung zu vermeiden. Dabigatran (Pradaxa®), Rivaroxaban (Xarelto®) und Apixaban (Eliquis®) sind neue, scheinbar sehr attraktive Antikoagulanzien mit neuen Wirkungsmechanismen, die ohne Kontrolle der Blutgerinnung angewandt werden. Wir haben darüber berichtet […]

Rivaroxaban und Apixaban – zwei weitere orale Antikoagulanzien bei Vorhofflimmern

Zusammenfassung: ROCKET-AF- bzw. ARISTOTLE-Studie zeigen Rivaroxaban (Xarelto®) bzw. Apixaban (Eliquis®) als mögliche Alternativen zu Vitamin-K-Antagonisten zur Thromboembolie-Prophylaxe bei Vorhofflimmern. Eine große therapeutische Überlegenheit gegenüber Vitamin-K-Antagonisten ist nach unserer Einschätzung aufgrund dieser Studien nicht belegt. Langzeitdaten zur Wirksamkeit und Sicherheit fehlen, vor allem aber der Vergleich untereinander, auch der mit Dabigatran. Die beiden Substanzen sind ca. […]

Erste tiefe Beinvenenthrombose mit oder ohne Embolie: Welche Dauer der Antikoagulation ist ausreichend oder optimal?

Die Autoren von sieben bereits publizierten Studien aus Frankreich (zwei), Schweden, Kanada (zwei), Italien und den USA stellten sich gemeinsam die Frage nach der optimalen Dauer der Antikoagulation mit Vitamin K-Antagonisten nach einer ersten tiefen Beinvenenthrombose oder Thromboembolie (TE). Sie werteten die bereits publizierten Studien gemeinsam aus, und einige Autoren fügten neuere Ergebnisse zu bestimmten […]

Rezidive nach erster idiopathischer tiefer venöser Thrombose/Embolie: Männer haben offenbar ein höheres Risiko

Das ist das Ergebnis einer umfangreichen Metaanalyse, basierend auf der Auswertung prospektiver Studien mit insgesamt 2554 Patient(inn)en mit einer ersten Thrombose/Embolie (1). In einer früheren Metaanalyse (2) – ohne die Möglichkeit, individuelle Patientendaten zu berücksichtigen – wurde bereits eine höhere Inzidenz von Rezidiv-Thrombosen bei Männern vermutet und u.a. auf ihr höheres Alter bei Diagnose der […]

Dabigatran zur Embolieprophylaxe bei Vorhofflimmern in den USA zugelassen

Dabigatran (Pradaxa®) wurde – erwartungsgemäß – von der FDA zur Prophylaxe arterieller Embolien bei Vorhofflimmern (VHF) zugelassen. Dies gaben der Hersteller Boehringer Ingelheim und die FDA zeitgleich am 19. Oktober bekannt (1). Im September hatte das zuständige Advisory Panel einstimmig (9 zu 0) die Zulassung des oralen Thrombin-Antagonisten empfohlen. Auch in Europa, wo Dabigatran zur […]

Wiederholte Fehlgeburten unklarer Genese: Wirksamkeit einer Antikoagulation nicht belegt

Wiederholte Fehlgeburten betreffen 1-2% der Frauen mit Kinderwunsch und sind häufig mit erheblichem Leiden verbunden (1). Als wiederholte Fehlgeburten bezeichnet man klassischerweise drei und mehr konsekutive Fehlgeburten vor der 20. Schwangerschaftswoche. Es gibt jedoch auch andere Definitionen. Die American Society for Reproductive Medicine bezeichnet z.B. zwei oder mehr konsekutive Spontanaborte einer sonographisch oder histopathologisch nachgewiesenen […]

Co-trimoxazol erhöht das Blutungsrisiko unter oraler Antikoagulation

Potenziell können viele Arzneimittel über eine Induktion bzw. Inhibition CYP450-abhängiger Enzyme die Wirkung einer oralen Antikoagulation (OAK) mit Vitamin-K-Antagonisten beeinflussen. Informationen über klinisch relevante Interaktionen sind aber meist Einzelfall-Berichte von unterschiedlicher Qualität. Systematische Untersuchungen gibt es nur sehr wenige. Eine aktuell in den Arch. Intern. Med. publizierte Untersuchung liefert nun erstmals Hinweise auf eine klinisch […]

Dabigatran – eine Alternative zu Vitamin-K-Antagonisten bei Vorhofflimmern?

Dabigatran (Pradaxa®, Boehringer Ingelheim) ist ein neuer oraler, direkter Thrombinantagonist, der in der EU seit März 2008 zur perioperativen Thromboseprophylaxe nach Hüft- und Kniegelenkoperationen zugelassen ist (1). Wie bei neuen Antikoagulanzien üblich, soll das Anwendungsgebiet in der Folge auch auf kardiologische Indikationen ausgedehnt werden (2). Diesem Ziel ist der Hersteller mit der kürzlich publizierten und […]

Neue Arzneimittel 2008

Zusammenfassung: 13 der 29 im Jahr 2008 neu zugelassenen Arzneimittel mit neuen Wirkstoffen sind echte therapeutische Innovationen oder haben pharmakodynamische oder pharmakokinetische Vorteile. Bei 16 Substanzen ist kein Zusatznutzen zu erkennen. Damit unterscheidet sich die Charakteristik der Neuzulassungen 2008 nicht wesentlich von der des Vorjahres. Einige der neuen Substanzen werden den in der Praxis tätigen […]

Leserbrief

Ein Leser wehrt sich gegen Pharmareferenten Viele Ärztinnen und Ärzte haben in den vergangenen Wochen mit der Post oder von Pharmareferenten der Firma Boehringer Ingelheim einen Sonderdruck aus dem N. Engl. J. Med. erhalten: „Dabigatran versus Warfarin in Patients with Atrial Fibrillation” (1). Einer unserer Leser verbittet sich diese einseitige Information und verdeckte Werbung und […]

Was tun bei zu starker Antikoagulation ohne manifeste Blutung?

Das Ausmaß der gerinnungshemmenden Wirkung oraler Antikoagulanzien (OAK; Vitamin-K-Antagonisten) ist individuell schwer vorauszusagen und unterliegt vielen intrinsischen und extrinsischen Einflüssen (Arzneimittel- und Nahrungsinteraktionen, Pharmakogenetik u.a.; vgl. 1). Für die meisten Indikationen ist eine INR zwischen 2-3 ausreichend; selten sind höhere INR-Werte nötig. Eine INR > 4 erhöht das Risiko für Blutungen und sollte nach Möglichkeit […]

Orale Antikoagulanzien, ASS oder Clopidogrel zur Thromboembolieprophylaxe bei chronischer Herzinsuffizienz und Sinusrhythmus?

Patienten mit Herzinsuffizienz und Vorhofflimmern haben ein erhöhtes Risiko für kardioembolische und thrombotische Ereignisse. Orale Antikoagulanzien (OAK) reduzieren dieses Risiko signifikant (1). Sie sind daher bei permanentem oder intermittierendem Vorhofflimmern mit hohem Evidenzgrad indiziert (2). Aber auch bei Herzinsuffizienz mit Sinusrhythmus besteht wegen des verminderten Herzzeitvolumens eine Hyperkoagulabilität. Bislang ist nicht geklärt, ob auch solche […]

Rivaroxaban – eine Alternative zu Heparin bzw. bewährten oralen Antikoagulanzien? Die RECORD-Studien

Im Februar 2008 haben wir über zugelassene sowie noch nicht (bzw. nicht mehr) zugelassene Antikoagulanzien berichtet (1). Eine der damals nur am Rande erwähnten Substanzen macht nun mit der Publikation der Ergebnisse mehrerer Phase-III-Studien mit insgesamt > 12 000 Patienten auf sich aufmerksam. Es handelt sich um Rivaroxaban (Xarelto®), einen oralen, einmal täglich zu dosierenden, […]

Genetisch bedingte Unterschiede bei der Wirkung oraler Antikoagulanzien – Beginn des Zeitalters der Pharmakogenetik?

Die Wirkung oraler Antikoagulanzien (OAK) auf die Blutgerinnung ist sehr variabel und schwer voraussagbar. Manche Patienten benötigen nur 2-3 Tabletten eines Vitamin-K-Antagonisten pro Woche, während andere mehr als 7 benötigen. Darüber hinaus kann ein Patient, der über lange Zeit stabil mit der INR eingestellt war, plötzlich ohne erkennbaren Grund einen deutlich höheren oder geringeren OAK-Bedarf […]

Idraparinux

In Tab. 1 unseres Hauptartikels „Neue Antikoagulanzien” (1) hatten wir zu Idraparinux als Bemerkung geschrieben: „Wegen häufiger Blutungen nicht weiter entwickelt”. Dies bezog sich auf die unveränderte Substanz als Arzneimittel. Jetzt hat uns Sanofi Aventis mitgeteilt, dass Idraparinux in chemisch veränderter Form (biotinyliert) als Idrabiotaparinux (durch Avidin zu antagonisieren) in drei Studien (EQUINOX, CASSIOPEA = […]