Wir haben 2008 über eine Metaanalyse zu oralen Kalzium-Supplementen im Rahmen der Osteoporosetherapie berichtet. Aus dieser ergaben sich Hinweise darauf, dass eine langdauernde Kalzium-Supplementierung mit einem höheren Risiko für Myokardinfarkte assoziiert ist. Wir schlussfolgerten damals: „Da diese Supplemente osteoporotische Frakturen allenfalls marginal verhindern und die erhöhte Letalität bei Osteoporose nicht gesenkt wird, muss diese „Basistherapie” […]
Frage von J.S. aus S.: >> Eine 80-jährige Patientin mit Rheumatoider Arthritis erhält seit 18 Jahren 5 mg/d Methylprednisolon (Urbason®). Sie ist adipös (BMI 31 kg/m2) und hat wegen einer Hüftfraktur vor 5 Jahren eine Hüft-TEP erhalten. Seit über 10 Jahren erhält sie ein Bisphosphonat (Risedronat 35 mg 1x/Woche), sowie täglich ein Kombinationspräparat mit Kalziumkarbonat […]
Ende 2016 haben wir uns ausführlich mit dem katheterinterventionellen Aortenklappenersatz (TAVI) als mögliche Alternative zum chirurgischen Aortenklappenersatz (AKE; offene Klappenchirurgie mit Herz-Lungenmaschine) bei Patienten mit hohem und intermediärem Operationsrisiko befasst. Wir haben damals mangels aussagekräftiger Studiendaten vor einer vorschnellen Indikationsausweitung auf Patienten mit niedrigem Operationsrisiko und vor allem auf jüngere Patienten gewarnt (1). Mittlerweile liegen […]
Zur antithrombotischen Therapie nach katheterinterventionellem Aortenklappen-Ersatz (TAVI) wird in der aktuellen Leitlinie der European Society of Cardiology bei niedrigem Blutungsrisiko eine duale Plättchenhemmung (ASS plus Clopidogrel) über drei bis sechs Monate empfohlen, gefolgt von einer plättchenhemmenden Monotherapie (Empfehlungsklasse IIa; 1, vgl. 2). Bei erhöhtem Blutungsrisiko kann von Anfang an eine Monotherapie erwogen werden (Empfehlungsklasse IIb). […]
Nach katheterinterventionellem Aortenklappenersatz (TAVI) wird zur antithrombotischen Therapie eine duale Hemmung der Thrombozytenaggregation (DAPT) mit Azetylsalizylsäure (ASS) plus einem Thienopyridin (z.B. Clopidogrel) über 3-6 Monate empfohlen, gefolgt von einer lebenslangen alleinigen Einnahme von ASS (MAPT; 1, 2, vgl. 3). Diese Empfehlung in aktuellen Leitlinien wurde in Analogie zu den Zulassungsstudien der TAVI-Bioprothesen festgelegt. Zur Hemmung […]
Frage von H.B. aus M.: >> Mit großem Interesse habe ich Ihre Einschätzung zum katheterinterventionellen Aortenklappenersatz (TAVI) zur Kenntnis genommen. Dies trifft im Grunde auch meine Einschätzung. Ergänzend möchte ich jedoch fragen, inwiefern nicht zusätzlich zu einer Einschätzung nach Altersdekaden eine solche anhand geriatrischer Kriterien, z.B. hinsichtlich der Kategorien „fit“ oder „frail“ hier helfen könnte. […]
Zusammenfassung: Patienten < 75 Jahre mit symptomatischer hochgradiger Aortenklappenstenose, die mit niedrigem bis intermediärem Risiko operabel sind, sollten aufgrund der zurzeit unklaren Langzeit-Haltbarkeit der Prothesen ausschließlich im Rahmen klinischer Studien für eine TAVI in Betracht gezogen werden. Bei Patienten < 65 Jahre ist der chirurgische mechanische Klappenersatz weiterhin erste Option. Für alle Patienten ≥ 85 […]
Die Inzidenz der infektiven Endokarditis nach chirurgischem Klappenersatz liegt bei 1-6% (1). Seit einigen Jahren wird statt des operativen Aortenklappenersatzes vermehrt die „Transcatheter Aortic Valve Implantation“ (TAVI) durchgeführt, vorwiegend bei älteren Patienten mit Aortenstenose und hohem Operationsrisiko (2, vgl. 3). Die Inzidenz einer infektiven Endokarditis nach TAVI ist nicht bekannt. Die bisherigen Publikationen beschränken sich […]
Ca. 50.000 Patienten benötigen in den USA jährlich eine neue Aortenklappe (1). Ursachen für die Letalität im Zusammenhang mit einem Aortenklappen-Ersatz sind: direkt operationsbedingte Komplikationen, Schlaganfälle und große Blutungsereignisse. Für Patienten > 70 Jahre wird in der Regel eine Bioklappe vorgeschlagen, da das Risiko für Blutungen geringer ist als bei der antikoagulationspflichtigen mechanischen Herzklappe und […]
Zusammenfassung: Die katheterinterventionelle Aortenklappen-Implantation (TAVI) ist eine Option für sorgfältig selektierte inoperable Patienten mit hochgradiger Aortenstenose. Die Methode hat jedoch spezielle Risiken: embolische zerebrale Ischämien, andere Gefäßkomplikationen, schrittmacherpflichtige AV-Blockierungen und paravalvuläre Insuffizienzen. Daten aus randomisierten Studien sind spärlich. Langzeitresultate beschränken sich derzeit noch auf wenige Jahre bei kleinen Patientenzahlen. Patienten, die für einen chirurgischen Aortenklappen-Ersatz […]
Im N. Engl. J. Med. wurde kürzlich eindrucksvoll dargestellt, wie wichtig exakte Anamnesen und klinische Untersuchungen sind und wie es von einer klinischen Beobachtung zur Aufklärung eines komplizierten Pathomechanismus kommen kann (1). Im Jahre 1958 hatte E.C. Heyde, ein Allgemeinarzt aus Vancouver, Washington, in einem Leserbrief an das N. Engl. J. Med. geschildert, dass er […]