Schlagwort: Azathioprin

Purin-Analoga in der Therapie der Colitis ulcerosa und das Risiko für Lymphome

Patienten mit Colitis ulcerosa (CU) erhalten als Bestandteil der Erhaltungstherapie häufig Purin-Analoga (PA) wie Azathioprin (Imurek®, Generika), 6-Thioguanin oder 6-Mercaptopurin (Puri-Nethol®, Generika). Schon seit längerer Zeit gibt es die Befürchtung, dass Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) selbst oder die Therapie dieser Erkrankungen das Risiko für Lymphome erhöhen könnten. Durch anhaltende Immunsuppression im Rahmen der Therapie könnte […]

Meningitis als unerwünschte Arzneimittelwirkung

Die US Food and Drug Administration (FDA) ordnete im August 2010 an, dass in den USA zukünftig in allen Beipackzetteln des als Antikonvulsivum und zur Behandlung bipolarer Erkrankungen zugelassenen Lamotrigin (Lamictal®) vor einer aseptischen Meningitis (Drug induced aseptic meningitis = DIAM) als UAW gewarnt werden muss (1). Dieser Entscheidung liegen 40 Berichte aus den vergangenen […]

Leserbrief

Leserbrief Therapie der Multiplen Sklerose Prof. Dr. H.-P. V. aus Berlin schreibt: >> Im Juni-Heft des ARZNEIMITTELBRIEFS wurde die Rezidivprophylaxe der MS mit Cladribin (Leustatin®, Litak®) und Fingolimod (FTY720) besprochen (1). Es wundert mich, dass weder in der Originalliteratur, noch in Ihrem Kommentar der Vergleich mit Azathioprin erörtert wird. Azathioprin ist auch wirksam (2), und […]

Durch Medikamente induzierte Hepatopathien am Beispiel von Antikoagulanzien

Eine lesenswerte Arbeit in der Rubrik „Clinician Update” über die hepatotoxischen unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) am Beispiel von Antikoagulanzien ist jüngst in der Zeitschrift Circulation erschienen (1). Fast zeitgleich publizierten das N. Engl. J. Med. und die Zeitschrift Hepatology zwei weitere Arbeiten zu diesem wichtigen Thema (2, 3). Sie sind die Grundlage dieser kleinen Übersicht. Hepatotoxische […]

Vorhofflimmern – durch Medikamente ausgelöst

Bei der Analyse der Ursachen von Vorhofflimmern werden häufig sehr aufwändige apparative Untersuchungen durchgeführt. Dabei werden unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) als Auslöser häufig außer Acht gelassen, meist wohl aus Unkenntnis. Während es z.B. von Betasympathikomimetika und Theophyllinen bekannt ist, dass sie Vorhofflimmern auslösen können, ist dies von Digitalis, Thiazid-Diuretika und Nitraten weit weniger geläufig und von […]

Pharmakogenetik – aktueller Wissensstand und klinische Anwendbarkeit

Zusammenfassung: Pharmakogenetik ist ein Teilgebiet der klinischen Pharmakologie. Sie untersucht erbliche Besonderheiten von Pharmakokinetik und Pharmakodynamik. Mit ihren Forschungsergebnissen soll die Arzneimitteltherapie entsprechend der genetischen Ausstattung eines Patienten optimiert werden. In den letzten Jahren hat die Pharmakogenetik deutliche Fortschritte in Richtung klinischer Anwendbarkeit getan, wobei über die Kosten/Nutzen-Relation noch keine Aussagen gemacht werden können. In […]

Leserbrief: Mißbildungsrisiko bei Kindern unter Azathioprin-Behandlung des Vaters?

Fragen von Dr. W.B. aus Warendorf: >> Ich betreue einen jungen Mann (31 Jahre), der wegen eines floriden M. Crohn seit zwei Jahren mit Azathioprin behandelt wird. Er plant, eine Familie zu gründen und fragt nach dem Risiko von Mißbildungen unter Azathioprin. Im Einzelnen will er wissen: Welche Mißbildungen treten unter Azathioprin auf. Wieviel Fälle […]

Durch Medikamente induzierte Pankreatitis. Mechanismen und genetische Prädispositionen

Zusammenfassung: Die akute Pankreatitis ist gekennzeichnet durch eine hohe Komorbidität. Bei nekrotisierenden Verlaufsformen beträgt die Letalität 15%. Gallensteine und Alkohol sind die häufigsten pathogenetischen Auslöser. Durch Medikamente verursachte akute Pankreatitiden sind relativ selten (1-3% der Patienten). Da sie jedoch als iatrogen anzusehen sind, ist ihre Diagnostik und Pathophysiologie besonders wichtig. Zur Analyse des möglichen kausalen […]

Mycophenolat Mofetil oder Azathioprin zur Behandlung des chronisch-aktiven M. Crohn?

Das Immunsuppressivum Azathioprin bzw. sein Metabolit 6-Mercaptopurin haben einen festen Platz in der Therapie der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. So sind z.B. beim M. Crohn bei Steroidabhängigkeit oder bei häufig rezidivierenden Schüben klare Indikationen für Azathioprin gegeben. Die Behandlung mit Azathioprin (in Kombination mit Steroiden) ist in der Akutsituation in 36 bis 76% erfolgreich und induziert […]

Sicherheit und Nebenwirkungen von Azathioprin bei Kindern mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen

Zahlreiche Studien der letzten Jahre haben gezeigt, daß Patienten mit kompliziertem Verlauf beim M. Crohn oder Colitis ulcerosa (Steroidabhängigkeit, häufige Rezidive usw.) von einer immunsuppressiven Therapie mit Azathioprin bzw. seinem aktiven Metaboliten 6-Mercaptopurin (6-MP) profitieren. So können bei vielen Patienten Steroide eingespart werden. Die Häufigkeit relevanter Nebenwirkungen einer Therapie mit Azathioprin bzw. 6-MP beträgt ca. […]

Immunsuppression bei chronischer Iymphozytärer Myokarditis?

Zur Genese der Myokarditis mit lymphozytären Infutraten ohne bioptischen Virusnachweis („idiopathische Myokarditis“) gibt es verschiedene Erklärungsmodelle. Die am häufigsten angeführte Theorie ist, daß durch einen Virusinfekt eine chronisch entzündliche Autoimmunreaktion getriggert wird. Daher wurden und werden immer wieder Patienten mit einer solchen Konstellation immunsuppressiv behandelt. Es ist unklar, wie groß der Nutzen – oder der […]

Neuere Therapieformen der Multiplen Sklerose

Zusammenfassung: Neben der Behandlung akuter Schübe der Multiplen Sklerose (MS) mit hochdosierten Kortikosteroiden ist nach den Ergebnissen kontrollierter Studien eine Milderung des Verlaufs in der schubförmigen Krankheitsphase durch Interferon beta-1b und beta-1a sowie vermutlich auch durch Copolymer 1 und Immunglobuline möglich. Ein überzeugender Einfluß auf das Fortschreiten der krankheitsbedingten Behinderungen konnte aber bislang in keiner […]

Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln und Nahrungsmitteln

Über den Einfluß der Nahrungsaufnahme auf Arzneimittelwirkungen herrscht noch viel Unklarheit. Von vielen Arzneistoffen fehlen oder finden sich widersprüchliche Angaben in der Literatur. Die Wirkung von Arzneimitteln kann durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme verstärkt oder abgeschwächt werden bzw. unbeeinflußt bleiben. Art und Umfang des Nahrungseinflusses auf die Bioverfügbarkeit, d.h. auf die Geschwindigkeit und das Ausmaß, mit der […]

Praktische Richtlinien der American Society of Hematology (ASH) zur Diagnostik und Therapie der idiopathischen thrombozytopenischen Purpura (ITP)

Die ITP, heute auch als primäre Autoimmunthrombozytopenie bezeichnet, ist eine häufige hämatologische Erkrankung mit einer lnzidenz von etwa 10 bis 125 Neuerkrankungen (Kinder und Erwachsene) pro Jahr (bezogen auf 1000000 Personen). Da bisher nur wenige randomisierte kontrollierte Studien bei der ITP durchgeführt wurden, besteht weiterhin Unsicherheit hinsichtlich der initialen diagnostischen Abklärung und des therapeutischen Vorgehens […]