Eisenmangel („Iron Deficiency Anemia“ = IDA) und Aktivierung des Immunsystems („Anemia of Inflammation“ = AI bzw. „Anemia of Chronic Disease“ = ACD) gelten heute als häufigste Ursachen der Anämie infolge einer Störung der Eisenhomöostase , , , , , . Die IDA beruht auf einer Verminderung des Gesamtkörpereisens, meist als Folge von Blutverlust, unzureichender alimentärer […]
Infliximab (Remicade®) ist ein chimärer, human-muriner monoklonaler IgG1-Antikörper gegen lösliche und transmembrane Formen des Tumor-Nekrose-Faktors alpha (TNF-α). Er ist zugelassen zur Behandlung von Patienten mit Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Spondylarthritis (M. Bechterew), Rheumatoider Arthritis, Psoriasis-Arthritis und chronischer Plaque-Psoriasis (1, 2). Insgesamt bedeutet die Behandlung dieser Erkrankungen mit einem TNF-α-Hemmer einen deutlichen Fortschritt (1). Aber der […]
Tumor-Nekrose-Faktor-alpha-Antagonisten (TNF-alpha-A; z.B. Adalimumab, Certolizumab, Etanercept, Golimumab, Infliximab) sind wirksam bei Autoimmunerkrankungen, einschließlich chronisch entzündlicher Darmerkrankungen (CED). Da der TNF-alpha bei der Abwehr von Infektionen eine Rolle spielt, wird befürchtet, dass durch Blockade dieses Zytokins Infektionen häufiger auftreten. Sehr früh wurde der Zusammenhang dieser Therapie mit der Reaktivierung einer Tuberkulose (Tbc) erkannt (vgl. 1). Deshalb […]
Perampanel (Fycompa®) ist als Zusatztherapie bei fokalen Anfällen mit und ohne Generalisierung bei Patienten mit Epilepsie ab 12 Jahren zugelassen (1). Der pharmazeutische Unternehmer (pU) hatte Perampanel aus dem Verkehr genommen, nachdem der G-BA bei einer Nutzenbewertung im Jahr 2013 im Vergleich zu Lamotrigin bzw. Topiramat keinen Zusatznutzen festgestellt hatte (vgl. 2). Nach dem Wegfall […]
Tumor-Nekrose-Faktor-Alpha-Antagonisten (TNF-A) werden zunehmend bei Autoimmunerkrankungen eingesetzt. Bereits in der ersten Studie mit dem TNF-A Infliximab (Remicade®) fiel ein erhöhtes Tuberkuloserisiko auf, weshalb danach besondere Vorsichtsmaßnahmen eingeführt wurden (1). Mehrere Fallberichte weisen auf schwerwiegende Infektionen unter dieser Therapie hin (2-4). Die vorhandenen Daten aus klinischen Studien mit TNF-A reichen aber nicht aus, um dieses Risiko […]
In Stockholm wurden im letzten Jahr über eine Million Einwohner mit dem monovalenten adjuvantierten Schweinegrippe-Impfstoff Pandemrix® (GlaxoSmithKline, Middlesex, UK) geimpft. Jetzt wurde eine retrospektive Kohortenstudie im BMJ publiziert, in der bestimmte neurologische und autoimmune Ereignisse nach der Impfung (n = 1.024.019) mit der Inzidenz dieser Ereignisse im selben Zeitraum in der nicht-geimpften Bevölkerung (n = […]
Venöse Thrombosen mit oder ohne Thromboembolie sind extraintestinale Manifestationen chronisch entzündlicher Darmerkrankungen (CED) und führen zu erhöhter Morbidität und Letalität (1). Populations- und Krankenhaus-basierte Studien zeigen, dass Patienten mit CED gegenüber anderen Patienten ein 2-3fach höheres Risiko für venöse Thrombosen haben (2, 3). In diesen Studien gab es Hinweise, dass bis zu 80% dieser Ereignisse […]
Frage von Dr. H.B. aus Warendorf: >> Gibt es Erfahrungen mit Thalidomid bei M. Crohn? Welche Risiken sind bekannt? Thalidomid wurde erstmals 1954 synthetisch hergestellt und in der Folge als Sedativum und Antiemetikum, in Deutschland als Präparat Contergan® der Chemie Grünenthal, verordnet. Die Einnahme von Thalidomid durch schwangere Frauen hat zwischen 1959 und 1963 weltweit […]
Die Colitis ulcerosa ist eine chronische, häufig in Schüben verlaufende Entzündung des Dickdarms unbekannter Ätiologie. Verschiedene tierexperimentelle und auch Studien am Menschen weisen daraufhin, dass eine fehlgesteuerte immunologische Antwort auf die kommensale Darmflora eine Schlüsselrolle bei Entstehung und Aufrechterhaltung der Entzündung spielt (1, 2). Diese Vorstellung hat zum Einsatz probiotischer Bakterien bei dieser Erkrankung geführt. […]
Wir haben uns in diesem Jahr ausführlich an Beispielen aus der Hämatologie, Onkologie und Gastroenterologie mit kostenintensiven Arzneimitteln beschäftigt. (AMB 2002, 36, 25; 33 und 65). Diese Hauptartikel bezogen sich auf Vorträge eines von der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) organisierten Themenschwerpunkts ”Arzneitherapien an der Obergrenze der finanziellen Belastbarkeit” anläßlich des 26. Interdisziplinären Forums der […]
Zusammenfassung: An drei Arzneimittel-Beispielen aus der Gastroenterologie (Protonenpumpen-Hemmer, Interferon/Ribavirin, Infliximab) lassen sich einige Gründe für hohe Kosten und unterschiedliche Preisgestaltung zeigen. Protonenpumpen-Hemmer sind trotz moderater Tagestherapiekosten kostenintensiv durch ungesicherte Ausweitung der Indikationen. Die Kosten für die Therapie der chronischen Hepatitis C mit der Kombination Peginterferon plus Ribavirin lassen sich nur mangels therapeutischer Alternativen bei dieser […]
Bei 60-93% der Patienten mit M. Crohn kann in der Akutsituation durch Glukokortikoide eine Remission erreicht werden. Mit Reduktion der Steroid-Dosis nimmt jedoch bei einem beträchtlichen Teil der Patienten die Krankheitsaktivität wieder zu. Patienten mit einer solchen ”teroidabhängigkeit”sollten immunsuppressiv, z.B. mit Azathioprin behandelt werden (1). Dadurch kann langfristig das Rezidivrisiko und die zur Erhaltung der […]
Der mögliche Zusammenhang zwischen der Darmflora und der Pathogenese bzw. dem Verlauf der Colitis ulcerosa ist in den letzten Jahren zunehmend Gegenstand von Grundlagenstudien und klinischen Arbeiten geworden. Der AMB berichtete zuletzt über eine Studie von W. Kruis et al., bei der die Wirksamkeit der Rezidivprophylaxe mit einem standardisierten E.-coli-Präparat (E. coli Nissle 1917) untersucht […]
Zusammenfassung: Die enterale Ernährung ist im Vergleich zur parenteralen die physiologischere und komplikationsärmere Form der Nahrungszufuhr. Wenn immer möglich, sollte daher von der parenteralen rasch auf die enterale Ernährung übergegangen werden. Neben den Indikationen müssen je nach Grunderkrankung und geplanter Dauer auch die adäquaten Zugangswege und Applikationsformen der enteralen Ernährung bedacht werden. Soll die enterale […]
Das Immunsuppressivum Azathioprin bzw. sein Metabolit 6-Mercaptopurin haben einen festen Platz in der Therapie der chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. So sind z.B. beim M. Crohn bei Steroidabhängigkeit oder bei häufig rezidivierenden Schüben klare Indikationen für Azathioprin gegeben. Die Behandlung mit Azathioprin (in Kombination mit Steroiden) ist in der Akutsituation in 36 bis 76% erfolgreich und induziert […]