Zur Ergänzung unserer Kleinen Mitteilung „Vegane Ernährung als wenig beachtete Ursache einer megaloblastären Anämie und Psychose“ (1) schreibt uns Herr Prof. Dr. F. Lübbecke aus Uelzen: >> Wir fanden bei einem 8 Monate alten, ausschließlich brusternährten Säugling einer sich vegan ernährenden asymptomatischen Mutter eine schwere geistige und körperliche Entwicklungsretardierung (2). Der Sohn konnte in diesem […]
Unter dieser Überschrift erinnern französische Internisten und Hämatologen in einem aktuellen Leserbrief an die Herausgeber des Am. J. Med. daran, dass eine jahrelange strikt vegane Ernährung, d.h. ohne Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte oder angereicherte Vitaminsäfte, zu einem ausgeprägten Mangel an Vitamin B12 (Cobalamin) mit vielfältigen, teils bedrohlichen gesundheitlichen Folgen führen kann (1). Sie berichten über […]
Frage von F.C. aus N. (gekürzt): >> Sie haben in der Vergangenheit mehrfach, zuletzt im Dezemberheft 2016 (1), Studien zu positiven Effekten einer Ernährung mit hoher Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren (PUFA) referiert. Die sich hieraus jeweils ergebende Schlussfolgerung, bei Ernährung viel Seefisch zu verzehren oder PUFA als pharmazeutisch hergestelltes Präparat einzunehmen, halte ich, zumindest für unseren […]
In einer prospektiven Multicenter-Ernährungsstudie untersuchte eine spanische Studiengruppe (PREDIMED) bei 7.202 spanischen Bürgern mit hohem kardiovaskulärem Risiko, aber bisher noch keinen diesbezüglichen Ereignissen die Beziehung zwischen kardiovaskulärer Letalität und dem Konsum von Alpha-Linolensäure (ALA; enthalten in Olivenöl und verschiedenen Nüssen) sowie von langkettigen, mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren (PUFA; enthalten besonders in Seefisch). Finanziert wurde die Studie […]
Mittelmeerkost mit Getreideprodukten am besten aus Vollkorn – so lassen sich gängige Empfehlungen zu einer „gesunden“, d.h. krankheitspräventiv wirksamen Ernährung vereinfacht zusammenfassen. US-amerikanische Leitlinien raten, dass „zumindest die Hälfte der empfohlenen täglichen Getreidezufuhr aus Vollkorn bestehen sollte“ (1). Konkretere Empfehlungen sucht man vergebens, da auch die zugrundeliegenden Daten bisher eingeschränkt und z.T. nicht schlüssig waren: […]
Zu diesem Thema haben wir zuletzt in 2006 ausführlich referiert, einschließlich Chemie und Stoffwechselwirkungen der langkettigen mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren (MUFA; 1). Damals ergab sich, im Gegensatz zu älteren Studien, kein sicherer Hinweis auf die Reduzierung kardiovaskulärer Ereignisse oder der Gesamtletalität nach Einnahme von Omega-3-Supplementen (Eicosapentaën- oder Docosahexaën-Säure) oder nach Ernährungsumstellung mit gesteigertem Verzehr von Seefischen. […]
Es gibt unterschiedliche Auffassungen darüber, wann bei kritisch kranken Patienten, die ihren Kalorienbedarf auf enteralem Weg nicht ausreichend decken können, mit einer parenteralen Ernährung begonnen werden sollte. Die enterale Ernährung ist mit weniger Komplikationen assoziiert und billiger (1). Bei kritisch kranken Patienten gelingt es aber häufig nicht, den Kalorienbedarf enteral zu decken (2). Unterernährung ist […]
Ernährten wir uns nur mit ungesalzenen Lebensmitteln pflanzlicher und tierischer Herkunft, dann würden wir täglich nur 1-2 g Kochsalz zu uns nehmen. Tatsächlich liegt in Großbritannien (GB) die Kochsalzzufuhr durchschnittlich bei etwa 8-9 g/d (1). Das beste Maß hierfür ist die tägliche Kochsalzausscheidung im Urin, wenn starkes Schwitzen keine Rolle spielt. Stellen wir unsere übliche […]
Zusammenfassung: Die akute Pankreatitis ist ein Entzündungsprozess der Bauchspeicheldrüse, der einmalig aber auch mehrfach auftreten kann. Die Ursachen sind heterogen. Über 70% sind auf Alkoholkonsum oder Gallensteine zurückzuführen. Man rechnet in den USA mit einem Häufigkeitsgipfel zwischen 40 und 59 Jahren und mit über 200.000 Krankenhausaufnahmen/Jahr bei steigender Tendenz (1). Die altersbezogene Inzidenz weltweit wird […]
Das medizinische oder therapeutische Fasten („Heilfasten”) ist abzugrenzen vom religiös motivierten oder asketischen Fasten. Unter therapeutischem Fasten versteht man den zeitlich begrenzten, freiwilligen Verzicht auf feste Nahrung und Genussmittel. Therapeutisches Fasten ist keine „Nulldiät” also kein „totales Fasten”. Bei den medizinisch etablierten Fastenformen werden täglich etwa 200-400 kcal in Form von Frucht- oder Gemüsesäften oder […]
Eine mediterrane Diät (viel Gemüse, viel Ballaststoffe, wenig tierisches Fett, statt dessen Pflanzenfette, besonders Olivenöl, viel Fisch, mäßig Milch und Milchprodukte, mäßiger Alkohol-, besonders Weingenuss) erwies sich in vielen Studien als protektiv hinsichtlich arteriosklerotischer kardiovaskulärer Erkrankungen. In einer kürzlich publizierten Studie (1) hatte eine zweijährige Intervention mit einer mediterranen Diät im Vergleich mit einer fettarmen […]
Der „Arbeitskreis Klinische Studien in onkologischen und hämatologischen Praxen e.V. (AKS)”, der von vielen pharmazeutischen Herstellern finanziell unterstützt wird, hat sich laut Homepage zum Ziel gesetzt, „die Transparenz der Studienlandschaft in Deutschland und die Durchführung klinischer Studien in onkologischen und hämatologischen Praxen zu verbessern” (1). In Abstimmung mit dem Arbeitskreis Palliativmedizin der deutschen Gesellschaft für […]
Seit mehr als 30 Jahren gibt es in Fachkreisen eine Debatte über die Mitverursachung des Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) durch künstliche Zusätze in Nahrungsmitteln, besonders Farbstoffe. Eine Metaanalyse aller experimentellen Studien bis 2004 fand einen signifikanten Effekt von „artificial food colours and other food additives” (AFCA) auf das Verhalten von Kindern mit ADHS (1). D. McCann et […]
Menschen und Säugetiere können in langkettige Fettsäuren (FS) jenseits des Kohlenstoff-Atoms 9 (vom COOH-Ende aus gesehen) keine Doppelbindungen einbauen. Fette mit langkettigen FS und Doppelbindungen nahe dem letzten (daher Omega) C-Atom (Omega-3 und Omega-6, d.h. vom Methyl-Ende aus gesehen liegt die erste, unverrückbare Doppelbindung am dritten bzw. sechsten C-Atom; s. Abb. 1) sind jedoch essenzielle […]
Zusammenfassung: Die künstliche enterale Ernährung ist eine fast physiologische Form der Nahrungszufuhr. Sie kann angewendet werden, wenn eine normale orale Ernährung nicht möglich ist. Über die Indikation gibt es eine Auseinandersetzung zwischen dem gemeinsamen Bundesausschuss Ärzte-Krankenkassen (GBA) und dem Bundesministerium für Gesundheit und soziale Sicherung (BMGS). Verordnungsfähig ist zurzeit die künstliche enterale Ernährung nur in […]