Schlagwort: HIV-Infektion

Neue lang- und besser wirksame antiretrovirale HIV-Prä-Expositions-Prophylaxe für Frauen [CME]

Frauen (Cisgender-Frauen) tragen ungefähr zur Hälfte der weltweit 1,3 Millionen Neuinfektionen von HIV alljährlich bei . Die HIV-Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP) mit Emtricitabin 200 mg plus Tenofovirdisoproxilfumarat 245 mg (F/TDF) ist in Europa und den USA schon länger in dieser Indikation zugelassen und verhindert HIV-Neuinfektionen , . Etwa 6 Millionen Personen nehmen seither weltweit eine PrEP ein . Die PrEP muss täglich […]

Adjuvante Therapie mit Dexamethason bei Tbc-Meningitis HIV-positiver erwachsener Patienten [CME]

Die tuberkulöse Meningitis ist eine gefährliche Erkrankung. Besonders HIV-positive Patienten mit niedrigen Zellzahlen der CD4-positiven T-Lymphozyten haben oft einen schweren Verlauf; die Letalität beträgt trotz adäquater antituberkulöser Therapie > 50% (, , , ). Tödliche Verläufe sind mit einer intrazerebralen Entzündung assoziiert (). Seit einer Studie aus dem Jahre 1952 wird versucht, diese Entzündung mit […]

DoxyPEP-Studie: postexpositionelle antibiotische Prophylaxe sexuell übertragbarer Erkrankungen nur bei Personen mit hohem Infektionsrisiko empfohlen [CME]

Sexuell übertragbare Infektionen („sexually transmitted infections“ = STI) nehmen seit etwa 10 Jahren wieder deutlich zu. Eine wesentliche Ursache dafür wird paradoxerweise in den Fortschritten der HIV-Behandlung und -Prävention gesehen . Insbesondere die sehr effektive HIV-Präexpositionsprophylaxe (HIV-PrEP) mit antiretroviralen Medikamenten hat bei bestimmten Risikogruppen zu einer höheren Risikobereitschaft geführt und damit die Nicht-HIV-STI ansteigen lassen. Die […]

Pitavastatin zur Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen bei HIV-Infizierten [CME]

Die Lebenserwartung HIV-infizierter Personen hat sich durch die verfügbaren antiretroviralen Therapien deutlich verlängert. Dennoch bleibt das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen, einschließlich Myokardinfarkt und Schlaganfall, trotz optimaler Virussuppression doppelt so hoch wie bei Personen, die nicht mit dem HIV infiziert sind . Die Gründe hierfür sind nicht ganz klar, aber eine erhöhte Entzündungs- bzw. Immunaktivität könnten […]

Beschlüsse des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zur frühen Nutzenbewertung neuer Arzneimittel

Crizotinib (Xalkori®) wurde in einem neuen Anwendungsgebiet bewertet: zur Erstlinienbehandlung des Anaplastische-Lymphom-Kinase(ALK)-positiven, fortgeschrittenen, nicht kleinzelligen Lungenkarzinoms (non small cell lung cancer, NSCLC; 1, vgl. 2). Ebenso wie in der Therapie vorbehandelter Patienten stellte der G-BA einen Anhaltspunkt für einen beträchtlichen Zusatznutzen fest, hier im Vergleich zu einer Platin-basierten Chemotherapie (Cisplatin oder Carboplatin plus Pemetrexed). Grundlage […]

Frühe Therapie bei HIV-Infektion verhindert die Übertragung auf den Sexualpartner

Wir haben schon mehrmals über die Vorteile einer frühen antiretroviralen Therapie bei Infektion mit dem HIV berichtet (1-3), auch über eine prospektive Studie zu den Vor- und Nachteilen einer frühen Therapie (bei > 500 CD4-T-Zellen/µl) im Vergleich zu HIV-infizierten Patienten mit 350 oder weniger CD4-T-Zellen/µl (4). In einer aktuellen Studie wurde die Auswirkung der frühen […]

EMA spezifiziert ihre Warnhinweise zu Fettverteilungsstörungen und Laktatazidose bei Therapie mit Anti-HIV-Wirkstoffen

Die Anti-HIV-Therapie wurde in den letzten Jahren erheblich verbessert. Die Zahl der einzunehmenden Tabletten ist jetzt geringer, und die neuen antiviralen Wirkstoffe sind deutlich besser verträglich. Wir haben mehrfach über neue Entwicklungen berichtet (vgl. 1). Zu den schwerwiegenden Nebenwirkungen der Anti-HIV-Therapie gehörten Laktatazidose und Fettverteilungsstörungen. Beide Nebenwirkungen wurden einer bestimmten Klasse der Anti-HIV-Wirkstoffe zugeordnet und […]

Tenofovir-basierte HIV-Prophylaxe war unter Alltagsbedingungen bei Frauen in Afrika wirkungslos

Mit großem Mediengetöse und in einträchtiger Zusammenarbeit der US-amerikanischen Zulassungsbehörde FDA mit dem pharmazeutischen US-Unternehmer (pU) Gilead wurden schnell noch zum Welt-AIDS-Kongress 2012 die Wirkstoffe Tenofovir disoproxilfumarat (TDF) und Tenofovir/Emtricitabin (TDF/FTC) zur Prophylaxe der HIV-Infektion zugelassen (1). Vom pU, den US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention, von einigen deutschen Fachgesellschaften und den Massenmedien wurde […]

Beschlüsse des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zur frühen Nutzenbewertung neuer Arzneimittel

Der G-BA hat vom 5.3.2015 bis 7.5.2015 folgende Beschlüsse zum Zusatznutzen neuer Arzneimittel gefasst: Der Zusatznutzen von Aflibercept (Eylea®) wurde in einem neuen Anwendungsgebiet beurteilt: zur Behandlung der Visusbeeinträchtigung infolge eines diabetischen Makulaödems (1, vgl. 2). Der G-BA sah den Zusatznutzen im Vergleich zu Ranibizumab als nicht belegt an, weil die Daten in den vorgelegten […]

Ursachen und Behandlung der akuten und chronischen Reisediarrhö

Jedes Jahr erkranken weltweit Millionen Reisende an der sog. Reisediarrhö. Ca. 20-50% aller Reisenden aus Industrieländern in Entwicklungsländer bzw. in die Tropen sind davon betroffen (2) und 5-10% entwickeln die typischen Symptome der Dysenterie, d.h. blutige Stühle und Fieber (3). Auch bei Rückkehrern von Reisen ist Durchfall ein häufiges Symptom (1). Dabei sollte in akut, […]

Beschlüsse des gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zur frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln

Vom 17. Juli bis 16. Oktober 2014 hat der G-BA Beschlüsse zu folgenden Arzneimitteln gefasst: Macitentan (Opsumit®) ist ein Endothelin-Rezeptor-Antagonist. Er ist zugelassen zur Therapie der pulmonal-arteriellen Hypertonie (PAH) als Arzneimittel zur Behandlung eines seltenen Leidens (Orphan drug). Der Zusatznutzen gilt damit als belegt (1). Das Ausmaß des Zusatznutzens bewertete der G-BA als gering. Grundlage […]

Infektionen in der Schwangerschaft

Zusammenfassung: Vor Entdeckung der Antibiotika waren Schwangere bis kurz nach der Geburt des Kindes einem deutlich erhöhten Risiko ausgesetzt, an einer Infektion zu sterben. Zu schweren Komplikationen kam es zum Beispiel bei Pneumokokken-Pneumonien oder, nach der Geburt, auch im Rahmen anderer bakterieller Infektionen, die unter den Begriffen Kindbett- oder Wochenbettfieber (Puerperalfieber) zusammengefasst wurden und nicht […]

Beschlüsse des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zur Nutzenbewertung von Arzneimitteln

Am 19.6.2014 und 3.7.2014 hat der G-BA Beschlüsse zu folgenden Arzneimitteln gefasst: Über Trastuzumab Emtansin (Kadcyla®) zur Behandlung des fortgeschrittenen Mammakarzinoms haben wir ausführlich berichtet (1). Der G-BA stellte für Patientinnen mit HER2-positivem, metastasiertem Brustkrebs, die bereits therapiert sind mit einem Anthrazyklin, einem Taxan und Trastuzumab, im Vergleich zu einer Kombinationstherapie aus Lapatinib und Capecitabin […]

Beschlüsse des gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zur Nutzenbewertung von Arzneimitteln

Im Dezember 2013 und im Januar 2014 hat der G-BA Beschlüsse zu folgenden Wirkstoffen gefasst: Lisdexamfetamin (Elvanse®) ist im Rahmen einer therapeutischen Gesamtstrategie zur Behandlung von Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störungen (ADHS) bei Kindern ab einem Alter von sechs Jahren zugelassen, wenn das Ansprechen auf eine zuvor erhaltene Behandlung mit Methylphenidat als klinisch unzureichend angesehen wird (1). Als zweckmäßige […]

Prävention der HIV-Infektion – gibt es eine Impfung?

Seit der Entdeckung des HIV (1) werden zwei ideale Ziele angestrebt, um die Pandemie zu kontrollieren: Prävention durch eine Impfung und eine Therapie, die zur Heilung führt. Letztere war beim Internationalen Welt-AIDS-Kongress ein Schwerpunkt unter dem Motto „Towards an HIV Cure“. Doch geheilt wurde bisher nur ein HIV-positiver Patient in Berlin („Berlin-Patient“) mit akuter myeloischer […]