Ausgabe 12 / 1998

Leserbrief: Internationale Apotheken

Apotheker K.M. aus Hannover schreibt: >> Herzlichen Dank für Ihren Sachstandsbericht zu Sildenafil. In Ihrem Artikel verweisen Sie auf den Bezug von Viagra über „internationale Apotheken“. Eine solche Einrichtung gibt es in Deutschland nicht. Weder das Arzneimittelrecht noch das Apothekenrecht kennen derartige Spezialeinrichtungen. Diejenigen, die diesen Namen an ihre Tür schreiben, handeln unter Marketingaspekten und […]

Vertriebsstopp für Tolcapon (Tasmar) in der EU

Nach der Meldung von z.T. schweren Hepatitis-ähnlichen Nebenwirkungen mit zwei Todesfällen (Assal, F., et al.: Lancet 1998, 352, 958) hat das Committee for Proprietary Medicinal Products (CPMP) der EMEA das Ruhen der Zulassung für das adjuvante Anti-Parkinsonmittel Tolcapon (s.a.AMB 1998, 32, 53a) beschlossen; die Mitgliedsländer wurden aufgefordert, den Vertriebsstopp ab dem 17. November 1998 anzuordnen. […]

Angioneurotisches Ödem als Nebenwirkung von Losartan

Das angioneurotische Ödem ist eine relativ seltene Nebenwirkung der Therapie mit ACE-Hemmern (s.a. AMB 1992, 26, 95; 1993, 27, 77; 1994, 28, 25). Man hat dieses Phänomen bisher damit erklärt, daß ACE-Hemmer nicht nur die Bildung von Angiotensin II hemmen, sondern auch den Abbau des Vasodilatators Bradykinin, der in der Pathogenese dieses Ödems eine Rolle […]

Östrogen/Gestagen in einer randomisierten Studie zur postmenopausalen Sekundärprophylaxe der koronaren Herzkrankheit unwirksam

Wir haben mehrfach Nutzen und Risiken der postmenopausalen Substitution von Östrogenen/Gestagenen besprochen (AMB 1995, 29, 25; 1995, 29, 65; 1995, 29, 78; 1996, 30, 45; 1997, 31, 10). Bisher war man auf Fall-Kontroll-Studien und epidemiologische Langzeitbeobachtungen (z.B. die Nurses Health Study) angewiesen, die zeigten, daß eine postmenopausale Substitution von Östrogenen mit einem niedrigeren Risiko für […]

Cholesterin-Synthese-Enzym-Hemmer generell nach Myokardinfarkt oder Angina pectoris? Die LIPID-Studie

Mit der australischen LIPID-Studie wurde die bislang größte Untersuchung mit Cholesterin-Synthese-Enzym-Hemmern (CSE-Hemmern) zur Sekundärprophylaxe bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung veröffentlicht (1). Die beiden wichtigsten bislang publizierten Untersuchungen zur Sekundärprophylaxe sind die 4S- (2, 3) und die CARE-Studie (4, 5). Beide konnten eine Reduktion der Gesamtsterblichkeit und der Myokardinfarktrate durch die CSE-Hemmer (Statine) Simvastatin bzw. Pravastatin […]

Arzneimittelzulassung in Europa

Zusammenfassung: Die nationale Zulassung von Arzneimitteln hat weitgehend ausgedient. EU-weite Verfahren bestimmen bereits jetzt, ob und unter welchen Bedingungen neue Medikamente auf den Markt kommen. Für Verschreiber von Arzneimitteln ist es wichtig zu wissen, welche Maßstäbe in der Europäischen Union an neue Mittel angelegt werden. Wie transparent sind die Verfahren und wo liegen mögliche Schwächen […]

Das BfArM gibt bekannt: Heparininduzierte Thrombozytopenie bei Therapieverfahren mit extrakorporalem Kreislauf (Hämodialyse, LDL-Apherese)

Die durch Antikörper vermittelte heparininduzierte Thrombozytopenie Typ II (HIT II) ist eine potentiell lebensbedrohliche Arzneimittelnebenwirkung (1, 2). Empfehlungen zum Vorgehen bei HIT wurden bereits früher veröffentlicht (1-4). Dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) liegen jetzt zwei Berichte vor, nach denen bei den Patienten die Verdachtsdiagnose einer HIT im Rahmen einer LDL-Apherese gestellt worden ist […]

Prävention und Behandlung der Kortikosteroid-induzierten Osteoporose

Im Lancet (1998, 352, 1327) findet sich ein kurzer Übersichtsartikel von J.C. Stevenson aus London über Prävention und Behandlung der Steroid-induzierten Osteoporose, der die wichtigsten Studien zu diesem Thema zusammenfaßt und versucht, Empfehlungen zu geben, auch in Bereichen, in denen noch keine ausreichenden „Evidence based“-Daten zur Verfügung stehen. Zu unterscheiden ist zwischen primärer Prävention und […]

Stellenwert der Hochdosis-Chemotherapie in der adjuvanten Therapie des Mammakarzinoms

In den letzten Jahren wurde eine zunehmende Zahl von Patientinnen mit Mammakarzinom und einem hohen Rückfallrisiko innerhalb, aber auch außerhalb kontrollierter Studien mit einer Hochdosis-Chemotherapie und anschließender Reinfusion von autologen Stammzellen behandelt. Ausgehend von In-vitro-Daten, die für Alkylanzien eine eindeutige Dosis-Wirkungs-Beziehung in Mammakarzinom-Zelllinien zeigten, und angesichts positiver Ergebnisse einiger kleiner unkontrollierter Phase-l/II-Studien hoffte man, durch […]