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Tuberkulose (Tbc) durch multiresistente Mykobakterien ist ein zunehmendes Problem (1). In den letzten Jahren werden jährlich 500 000 Erkrankungen gemeldet, bei denen die Erreger gegen die wichtigsten Schlüsselmedikamente Isoniazid und Rifampicin resistent sind (2). Daher werden dringend neue, gut wirksame Substanzen gebraucht. Diarylchinolin TMC207 ist eine Substanz mit neuem Wirkmechanismus, die spezifisch die mykobakterielle ATP-Synthase […]
Kinder sind während Grippeepidemien besonders betroffen. In dieser Altersgruppe können bis zu 40% erkranken (1). Schulkinder sind die Hauptquelle für Infektionen in privaten Haushalten (2). Darüber hinaus sind Komplikationen bei einer saisonalen Influenzainfektion bei Kindern häufig und manchmal schwerwiegend. So kann eine akute bakterielle Otitis media bei 20-50% der Kinder unter sechs Jahren auftreten (3). […]
Ein H1N1-Influenza-A-Virus war bei der weltweiten Grippepandemie 1918-1919 möglicherweise beteiligt. Nun stellen einige renommierte Wissenschaftler vom „National Institute of Allergy and Infectious Diseases” der USA (1) dieses seit einigen Jahren aus eingefrorenem Material sequenzierte Virus sogar als Gründer einer viralen Dynastie dar. Influenza-Viren haben acht Gene, von denen zwei die Oberflächenantigene Hämaglutinin (H) und Neuraminidase […]
Zusammenfassung: Eine sehr häufige und belästigende UAW der Opioid-Therapie ist Obstipation. Sie kann dazu führen, dass das Opioid niedriger dosiert oder sogar abgesetzt werden muss. Helfen die üblichen laxierenden Maßnahmen nicht, können durch die peripher angreifenden Opioid-Antagonisten Naloxon (in fixer Kombination mit Oxycodon in Targin® enthalten) bzw. Methylnaltrexon (Relistor®) und Alvimopan (Entereg®) die unerwünschten gastrointestinalen […]
Einteilung und Wirksamkeit von Cefalosporinen Frage von Dr. E.P.S. aus Hannover: >> In den pharmakologischen Lehrbüchern findet man zum Teil widersprechende Angaben über die Gruppe der Cefalosporine und Ihre Einteilung in unterschiedliche Generationen. Können Sie mir bitte einen klaren Überblick geben! Allgemeines: Cefalosporine gehören zu den Betalaktam-Antibiotika und wirken über eine Hemmung der Zellwandsynthese. Auf […]
Das Ausmaß der gerinnungshemmenden Wirkung oraler Antikoagulanzien (OAK; Vitamin-K-Antagonisten) ist individuell schwer vorauszusagen und unterliegt vielen intrinsischen und extrinsischen Einflüssen (Arzneimittel- und Nahrungsinteraktionen, Pharmakogenetik u.a.; vgl. 1). Für die meisten Indikationen ist eine INR zwischen 2-3 ausreichend; selten sind höhere INR-Werte nötig. Eine INR > 4 erhöht das Risiko für Blutungen und sollte nach Möglichkeit […]
Bei kardiovaskulären Erkrankungen gelten die in den Richtlinien der europäischen und der großen amerikanischen Fachgesellschaften für Kardiologie (European Society of Cardiology = ESC; American Heart Association/American College of Cardiology = AHA/ACC) enthaltenen Empfehlungen als die evidenzbasierte Entscheidungsgrundlage schlechthin. Zur Klassifizierung der Evidenzlage verwenden die ESC- und ACC/AHA-Leitlinien weitgehend deckungsgleiche Einteilungen nach Empfehlungsklassen I, IIa, IIb […]
Zusammenfassung: Die Befürchtung, dass Insulinanaloga, speziell das sehr häufig verordnete, lang wirkende Insulin glargin (Lantus®), das Wachstum von Tumoren fördern können, geht auf tierexperimentelle und in-vitro-Untersuchungen – auch an humanen Tumorzelllinien – zurück (1-6). Vergleichende epidemiologische Untersuchungen von Humaninsulinen und Insulinanaloga bei Diabetikern mit eindeutigen Ergebnissen und Entscheidungshilfen für das praktische Vorgehen gibt es – […]
Viele ältere Männer nehmen wegen einer Benignen Prostata-Hyperplasie (BPH) einen alpha-adrenergen Blocker ein, meist Tamsulosin (Alna®, Omnic®). Diese Medikamente relaxieren glatte Muskeln in der Prostata und im Blasenhals über Alpha-1a-Rezeptoren und vermindern den häufigen Harndrang bei BPH. Viele ältere Männer haben auch grauen Star (Cataracta senilis) und bedürfen in fortgeschrittenen Stadien einer Operation, für die […]
Die Studien der Women’s Health Initiative (WHI) zum Effekt der „Hormonersatz-Therapie” (HRT) auf die Gesundheit postmenopausaler Frauen sind ein Meilenstein der klinischen Forschung. Wir haben 2002 und 2006 zusammenfassend darüber berichtet (1, 2). Im Jahr 2002 wurde nach etwas mehr als fünf Jahren Laufzeit derjenige Teil der Studie, in dem ca. 16 600 Frauen (im […]
Über spezielle Therapieversuche zur Senkung der Letalität bei Patienten auf Intensiv-Stationen, speziell bei solchen mit septischem Schock, haben wir mehrfach berichtet. Eine erhöhte Letalität durch eine schwer zu erkennende „relative Nebennierenrinden-Insuffizienz” kann bei einigen Patienten durch Hydrokortison-Infusionen reduziert werden (1), jedoch haben neuere Studien diese Aussage wieder infrage gestellt (2, 3). Versuche, das gestörte Gerinnungssystem […]
Die Tuberkulose (Tbc) ist nach wie vor ein großes klinisches Problem und weltweit eine häufige Todesursache. Die Bemühungen, einen Impfstoff herzustellen, sind bisher nicht erfolgreich gewesen. Resistenzen gegen die wenigen wirksamen Antibiotika nehmen weltweit zu. So wurden in den letzten Jahren 500 000 Patienten jährlich gemeldet, deren Tbc-Erreger gegen die Schlüsselmedikamente in der Tbc-Behandlung (Isoniazid […]
Rituximab (MabThera®) ist ein gentechnisch hergestellter monoklonaler Antikörper, der gegen das auf B-Lymphozyten exprimierte, membranständige CD20-Antigen gerichtet ist. Als Wirkmechanismen von Rituximab werden die komplementvermittelte Zytolyse, die durch Antikörper vermittelte Zytotoxizität und die Induktion einer Apoptose postuliert (1, 2). Rituximab (MabThera®) ist bisher zur Behandlung des follikulären und des diffusen großzelligen B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphoms (NHL) sowie zur […]