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Zusammenfassung: Das neue Antiarrhythmikum Dronedaron (Multaq®) steht in den USA und Europa kurz vor seiner Zulassung für paroxysmales und intermittierendes Vorhofflimmern (VHF). Die wenigen Daten zeigen eine dem Amiodaron klar unterlegene antiarrhythmische Wirkung bei VHF, aber ein günstigeres UAW-Profil. Dennoch sind Sicherheitsbedenken – insbesondere bei manifester Herzinsuffizienz – nicht ausgeräumt. Deshalb raten wir von einer […]
Dr. H.S. aus Duisburg schreibt: >> Als ausschließlich gutachterlich tätiger Nicht-Kassenarzt habe ich erst im AMB (1) von dem Kreuz mit/bei der “Aut idem”-Regelung erfahren. Dieser Irrsinn gehört unverzüglich abgestellt! Auf keinen Fall darf sich ein approbierter Arzt als erfolgreicher Absolvent eines akademischen wissenschaftlichen Studiums als Erfüllungsgehilfe bei grobem Unfug dieses Ausmaßes beteiligen. “Aut idem” […]
Phosphathaltige Abführlösungen (z.B. Fleet®) können bei vorgeschädigter Nierenfunktion zu einem akuten Nierenversagen führen (1). In einer Untersuchung von 3 000 Patienten, die vor einer Koloskopie solche Abführlösungen erhielten und deren Kreatinin im Serum unter 1,5 mg/dl lag, konnte jetzt gezeigt werden (2), dass es auch bei Patienten mit praktisch normaler Nierenfunktion zu einer signifikanten, bleibenden […]
Dr. X.Y. aus Dortmund (Initialen anonymisiert) schickt uns eine Stellungnahme der Firma Boehringer Ingelheim zu unserem Artikel „Azetylsalizylsäure plus Dipyridamol – kein Mittel der ersten Wahl” (1). Sie wurde ihm von einem Pharmareferenten der Firma Boehringer übergeben. Daraus ist zu schließen, dass möglicherweise viele unserer Leser diese Stellungnahme erhalten haben. Wir möchten sie daher etwas […]
Komplementärmedizinische und auch nicht-pharmakologische Behandlungsmethoden bei arterieller Hypertonie werden von vielen Patienten nachgefragt und sind auch gesundheitsökonomisch erwünscht. Wir haben mehrfach über ernährungstherapeutische Möglichkeiten der Hypertoniebehandlung berichtet. Neben den inzwischen etablierten Ernährungsformen, wie DASH- bzw. mediterrane Ernährung (1) und einigen speziellen Nahrungsmitteln (Rote Beete, Kakao, schwarze Schokolade; 2), werden nun auch weitere komplementärmedizinische Methoden diskutiert. […]
Angesichts der zunehmenden Indikationsausweitungen von Rituximab (MabThera®) auf verschiedene lymphoproliferative und Autoimmunerkrankungen (vgl. 1) sollten sich Ärzte und Patienten der z.T. schweren unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) dieses monoklonalen Antikörpers bewusst sein, wie u.a. der progressiven multifokalen Leukenzephalopathie (PML). Die PML ist eine schwere demyelinisierende Erkrankung des zentralen Nervensystems (ZNS), die durch Reaktivierung des Polyomavirus JC (JCV) […]
Die Lyme-Borreliose wird häufig exzessiv und sehr lange mit zum Teil teuren Antibiotika behandelt. In den USA hat die neurologische Fachgesellschaft die Dauer der antibiotischen Therapie bei Neuroborreliose auf 14 Tage beschränkt (1). In einer früheren Übersicht hatten wir bei neurologischen Manifestationen der Lyme-Borreliose die i.v. Gabe von Penicillinen oder Cefalosporinen wegen der bekannten guten […]
Patienten mit Herzinsuffizienz und Vorhofflimmern haben ein erhöhtes Risiko für kardioembolische und thrombotische Ereignisse. Orale Antikoagulanzien (OAK) reduzieren dieses Risiko signifikant (1). Sie sind daher bei permanentem oder intermittierendem Vorhofflimmern mit hohem Evidenzgrad indiziert (2). Aber auch bei Herzinsuffizienz mit Sinusrhythmus besteht wegen des verminderten Herzzeitvolumens eine Hyperkoagulabilität. Bislang ist nicht geklärt, ob auch solche […]
Der Wert eines Arzneimittels wird wesentlich durch seine erwünschten und unerwünschten Wirkungen bestimmt. Ein kaum beachtetes Risiko ergibt sich aber auch aus der Art seiner Anwendung. In dieser Hinsicht gelten insbesondere Intensivstationen aufgrund der Komplexität der Krankheiten, Therapien und Arbeitsprozesse als fehleranfällig. So hatte eine 2006 publizierte multinationale Untersuchung an 205 Intensivstationen ergeben, dass von […]
In den letzten Jahren wurden in der interventionellen und pharmakologischen Behandlung der koronaren Herzkrankheit (KHK) erhebliche Fortschritte erzielt. Auf die Kontrolle der Risikofaktoren fällt dagegen weit weniger Licht. Dies zeigt die jüngst im Lancet veröffentlichte EUROASPIRE-III-Erhebung (1). EUROASPIRE (EA) ist ein Projekt der europäischen kardiologischen Gesellschaft, das durch verschiedene pharmazeutische Großunternehmen finanziert wird (2). In […]
Zusammenfassung: Viele Arzneimittel haben bei Frauen und Männern eine unterschiedliche Pharmakodynamik und -kinetik. Arzneimittel können daher bei Frauen andere Wirkungen und häufiger unerwünschte Wirkungen (UAW) entfalten als bei Männern, wie z.B. die potenziell gefährliche Verlängerung der QT-Zeit. Die Ursachen dieser Unterschiede sind noch zu wenig erforscht. Es ist an der Zeit, pharmakologische Wirkungen nach Geschlechtern […]
Es besteht weiterhin ein großer Bedarf an echten Innovationen, um die Ergebnisse medikamentöser Therapiestrategien in der Onkologie mit kurativer, meistens jedoch palliativer Zielsetzung nachhaltig zu verbessern. Angesichts der demographischen Entwicklung und des rasanten Anstiegs der Kosten für neue Arzneimittel in der Onkologie werden Fragen wie Zusatznutzen gegenüber dem bisherigen Standard, pharmakoökonomische Bewertung neuer Wirkstoffe, Qualität […]
Myelodysplastische Syndrome (MDS) sind eine heterogene Gruppe hämatologischer Neoplasien, die von hämatopoetischen Stammzellen ausgehen und durch eine ineffektive Hämatopoese charakterisiert sind. Die Zytopenie im peripheren Blut ist häufig assoziiert mit symptomatischen Anämien und einem erhöhten Risiko für Infektionen und/oder Blutungen. Außerdem besteht die Gefahr der Krankheitsprogression zu einer akuten myeloischen Leukämie (AML), die auf intensive […]
Wir haben uns in den letzten Jahren mehrfach kritisch zum Problem der Überdiagnose und Übertherapie auf die Prostata begrenzter Karzinome bei älteren Männern geäußert (1-3). Ein systematischer Review aus dem Jahr 2006 von Cochrane-Autoren (4) kam zu dem Schluss, dass systematisches PSA-Screening bei gesunden Männern keinen gesicherten Nutzen hat. Zwar ist es wahrscheinlich, dass die […]