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Therapie mit Statinen. Schlechte Compliance älterer Patienten

In mehreren großen Multicenter-Studien und zuletzt in der Heart Protection Study (1) konnte die Wirksamkeit der Statine im Hinblick auf Gefäßereignisse sowohl für die Primär- als auch Sekundärprävention nachgewiesen werden. Obwohl sich in der MIRACL-Studie (2) auch einige frühe (pleiotrope) Effekte von Statinen beim akuten Koronarsyndrom fanden, ist für die in den großen Studien (1, […]

Pravastatin reduziert kardiovaskuläre Ereignisse auch bei alten Menschen mit erhöhtem Risiko. Die PROSPER-Studie

Obwohl auch frühere Langzeit-Behandlungsstudien mit Simvastatin (Denan, Zocor) und Pravastatin (Mevalotin protect, Pravasin protect) bereits erkennen ließen, daß diese Statine nicht nur bei mittelalten, sondern auch bei alten Menschen die Komplikationsrate einer Arteriosklerose (Herzinfarkte, Schlaganfälle) reduzieren können, führte die PROSPER study group in Schottland, Irland und Holland ab 1997 eine erneute Studie durch, in der […]

Der Umgang mit der Evidenz

Der 18. Oktober 2001 – ein großer Tag in der Geschichte der Evidenz-basierten Medizin in Deutschland: Die deutsche Bundesregierung und die fünf im Bundestag vertretenen Parteien einigen sich, ein Deutsches Mammographie-Programm zur Früherkennung von Brustkrebs aufzulegen. Dabei berufen sie sich ausdrücklich auf die Evidenzlage aus sieben randomisierten Studien an 500000 Frauen. 10 Jahre nach Beginn […]

Nochmals: Wechselwirkung zwischen Tramadol und Antikoagulanzien

In unserer Kleinen Mitteilung aus Schweden zur möglichen Steigerung der Wirksamkeit von Antikoagulanzien durch Tramadol (AMB 2002, 36, 78b) hatten wir geschrieben, daß diese Wechselwirkung in deutschen Fachinformationen nicht genannt wird. Die Grünenthal GmbH weist uns darauf hin, daß in den Fachinformationen zu ihren Tramal-Präparaten mittlerweile dieser Warnhinweis enthalten ist.

Nochmals: Arzneitherapien an der Obergrenze der finanziellen Belastbarkeit

Wir haben uns in diesem Jahr ausführlich an Beispielen aus der Hämatologie, Onkologie und Gastroenterologie mit kostenintensiven Arzneimitteln beschäftigt. (AMB 2002, 36, 25; 33 und 65). Diese Hauptartikel bezogen sich auf Vorträge eines von der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) organisierten Themenschwerpunkts ”Arzneitherapien an der Obergrenze der finanziellen Belastbarkeit” anläßlich des 26. Interdisziplinären Forums der […]

Leserbrief: Nochmals: Richtlinien zur Therapie des Diabetes mellitus Typ 2

Prof. Dr. P.T. S. aus Köln schreibt: >> In dem Artikel “Diabetes mellitus Typ 2: Unterschiedliche Richtlinien zur Behandlung” (AMB 2002, 36, 73) wird der Eindruck erweckt, “… daß der Koordinierungsausschuß die Therapiekosten … sehr in den Vordergrund gestellt hat”. Dies ist falsch. Es ist unlauter und beleidigend, ohne Belege den vielen ärztlichen Mitarbeitern der […]

Unerwünschte Arneimittelwirkungen als Grund für eine Krankenhausaufnahme

In Frankreich sind 3,2% der Krankenhauseinweisungen durch unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) verursacht. Die Inzidenz schwankt zwischen 1,9% bei Patienten unter 15 Jahren und 4,1% bei solchen über 65 Jahren. Etwa 1 Mio. Pflegetage sind nach dieser Analyse auf UAW zurückzuführen. Die Letalität beträgt 0,5% (1). Aus Australien und den USA gibt es ähnliche Zahlen. In Australien […]

Wirksamkeit und Sicherheit von Voriconazol bei Patienten mit Neutropenie und persistierendem Fieber bzw. invasiver Aspergillose

Voriconazol (Vfend) ist ein neues, in Deutschland kürzlich zugelassenes Imidazolderivat der zweiten Generation mit ähnlicher Struktur wie Fluconazol, jedoch breiterem antimykotischen Wirkspektrum und fungizider Aktivität gegen Aspergillus spp.. Dementsprechend sind zugelassene Anwendungsgebiete: (a) die Behandlung der invasiven Aspergillose, (b) von Fluconazol-resistenten, schweren, invasiven Candida-Infektionen und (c) schwerer Pilzinfektionen, hervorgerufen durch Scedosporium spp. und Fusarium spp. […]

Leserbrief: Nochmals: Herzinsuffizienz und Betarezeptoren-Blocker

Dr. A.T. aus Ravensburg schreibt: >> In Ihrer Leserbrief-Antwort (AMB 2002, 36, 72) zitieren Sie L.W. Stevenson (N. Engl. J. Med. 2002, 346, 1346): ”Nur solche (Beta-Blocker) sind angezeigt, die selektiv Beta1-Rezeptoren blockieren, wie Metoprolol und Bisoprolol, und bedingt auch solche, die Beta1– und Beta2-Rezeptoren blockieren, wie Carvedilol.” In der Originalarbeit von Stevenson kann ich […]

Irreführende Werbung in der Zweiten und Dritten Welt

Vom 19.-21. September 2002 trafen sich die Herausgeber der unabhängigen Arzneimittel-Informationsblätter in Dubrovnik. Sie sind seit 1986 in der International Society of Drug Bulletins (ISDB) zusammengeschlossen, der auch DER ARZNEIMITTELBRIEF angehört. Die Mitglieder sind in ihrer Informationspolitik nur der Gesundheit der Patienten verpflichtet und nicht dem Umsatz der Pharmaindustrie und nicht dem Wohlergehen der Versicherungen […]

Hypoglykämien infolge Nebenniereninsuffizienz bei Fluticason inhalierenden Kindern mit Asthma

Die inhalative Glukokortikoid-Therapie ist auch bei Kindern mit schwerem Asthma ein wichtiges Therapieprinzip. Fluticason gilt im Vergleich mit anderen Medikamenten, z.B. Beclometason und Budesonid, als relativ nebenwirkungsarm, da es (nach versehentlichem Verschlucken) beim “first pass” durch die Leber rasch inaktiviert wird. Jedoch können durch die Lunge beträchtliche Steroidmengen resorbiert werden. In der Regel sollten Kinder […]

Rituximab zur Therapie der idiopathischen membranösen Glomerulopathie?

Die membranöse Glomerulopathie (MGP) ist eine ätiologisch ungeklärte Erkrankung, die nicht selten zur dialysepflichtigen Niereninsuffizienz führt. Der zeitliche Verlauf und die Symptome sind individuell recht unterschiedlich; die meisten Patienten haben ein nephrotisches Syndrom, das konstant besteht oder in Schüben mit Remissionen verläuft. Die MGP ist die häufigste Ursache des nephrotischen Syndroms im Erwachsenenalter. Die MGP […]

Sibutramin: den Teufel mit Beelzebub austreiben?

Die Therapie der Adipositas (s. AMB 2000, 34, 9) ist meist ein schwieriges Unterfangen für Patienten und behandelnden Arzt. Führen Umstellung der Ernährung und vermehrte körperliche Bewegung nicht zur gewünschten Gewichtsabnahme, kommen orale Antiadiposita in Frage. Gerade bei Patienten mit kardialen Risikofaktoren steht der Arzt unter Erfolgsdruck. In der Praxis wird auch bei adipösen Patienten […]

Günstiger Effekt von Sildenafil auf die Lungendurchblutung bei Lungenfibrose und pulmonaler Hypertonie

Die pulmonale Hypertonie (PH) ist schwer zu behandeln. In schweren Fällen kann durch dauerhafte Inhalation von Stickoxid (NO) oder Infusion von Prostazyklin der arterielle pulmonale Druck gesenkt werden. Inhalativ oder oral verabreichbare Medikamente (z.B. Iloprost oder Bosentan) sind zwar bereits untersucht, aber noch nicht ausreichend zu beurteilen (s.a. 1, 2). Patienten mit primärer oder sekundärer […]

Ein neues Antikoagulanz: Fondaparinux-Natrium

Im März 2002 hat die EMEA (Europäische Arzneimittelbehörde) europaweit ein neues, rein synthetisches Antikoagulanz zugelassen, Fondaparinux-Natrium (Arixtra von Sanofi Synthelabo). Informationen zur Substanz und zum Zulassungsverfahren sind auf der Homepage der EMEA nachzulesen (1). Wir haben über eine Phase-II-Studie mit dieser Substanz bereits kurz berichtet (2). Fondaparinux-Natrium bindet wie Heparin an Antithrombin III (AT III) […]