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Zusammenfassung: Das Reizdarm-Syndrom ist eine Ausschlußdiagnose. Die Therapie richtet sich nach den jeweiligen Symptomen, z.B. Diarrhö, Obstipation, abdominelle Schmerzen. Oft sind Medikamente überflüssig. Falls Änderungen der Eßgewohnheiten und des Lebensstils sowie Psychotherapie nicht die gewünschte Besserung bringen, ist eine zusätzliche medikamentöse Therapie indiziert, die auch häufig wirksam ist. Es gibt aber auch therapierefraktäre Patient(inn)en, für […]
Die schwedische Arzneimittelbehörde macht in ihrem Informationsblatt vom Juli 2002 darauf aufmerksam, daß ihr von 1995 bis 2001 zwölf Fälle gemeldet worden sind, bei denen unter gleichzeitiger Behandlung mit Tramadol (Tramal u.v.a.) und Antikoagulanzien die antikoagulatorische Wirkung intensiviert wurde mit INR-Werten von 3,6 bis über 8,5. In vier Fällen traten nicht-bedrohliche Blutungen auf. Die INR-Werte […]
Frage von Dr. D.H. aus Bremerhaven: >> Ich habe eine 69jährige Patientin, die über diverse Medikamenten- und Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten berichtet, wegen eines hochfieberhaften Atemwegsinfekts mit Doxycyclin (Doxy AbZ) behandelt. Die Patientin erhielt an Tag 1 zwei Tabletten à 100 mg und in der Folge täglich 100 mg. Nach Einnahme von insgesamt fünf Tabletten fiel ein fast […]
Frage von Dr. G.K. aus L.: >> In der Ausgabe Juli 2002 des ARZNEIMITTELBRIEF (Seite 51) wird berichtet, daß ein Zusammenhang zwischen einer medikamentös induzierten Pankreatitis und der Masern-Mumps-Röteln-Impfung (MMR) wahrscheinlich ist. Gibt es hierzu klinische Studien? Müssen Patienten vor einer MMR-Impfung darüber aufgeklärt werden? In der zitierten Arbeit wurden die der dänischen Arzneimittelkommission von […]
Das französische, unabhängige Arzneimittel-Informationsblatt Revue Prescrire hat zur Therapie dieses manchmal quälend-lästigen Symptoms eine Recherche durchgeführt (1). Es zeigt sich, daß Pilocarpin wirksam ist, wenn man es in einer Dosis zwischen 7,5 und 30 mg/d einnimmt. Zwei Studien belegen diesen Effekt (2, 3). In beiden Studien berichtete etwa die Hälfte der Patienten über eine Besserung […]
Diese unerwünschte Arzneimittelwirkung (UAW) ist im Prinzip bekannt; wir haben darüber berichtet (1). Nun wird der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft ein neuer Fall mitgeteilt: Ein 48jähriger Mann mit Diabetes erhielt für einen unbestimmten Zeitraum Pioglitazon zum Teil in Kombination mit Insulin und Metformin. Während dieser Zeit nahm er erheblich an Gewicht zu und wurde schließlich […]
Zu diesem Thema veröffentlichte M. Tauchert eine Arbeit im Am. Heart J. (1). Belastbarkeit (Fahrradergometrie) und subjektive Symptomatik wurden vor und 16 Wochen nach einer Behandlung mit 900 mg oder 1800 mg/d des standardisierten Extrakts im Vergleich zu Plazebo randomisiert, doppeltblind und multizentrisch untersucht. Als statistisch signifikantes Ergebnis wird dargestellt, daß die Belastbarkeit unter 1800 […]
Prostazyklin-Infusionen bessern die Symptome und gering auch die Prognose von Patienten mit schwerer pulmonaler Hypertonie (Barst, R.J., et al.: N. Engl. J. Med. 1996, 334, 296). Ein klinisches Problem dieser Therapie ist, daß Prostazykline eine kurze Halbwertszeit haben und durch Magensäure inaktiviert werden. Daher muß die Substanz bislang als Dauerinfusion über eine Pumpe und über […]
Stents, ADP-Rezeptor-Blocker (Clopidogrel) und GP IIb/IIIa-Rezeptor-Antagonisten (Abciximab = ReoPro, Tirofiban = Aggrastat, Eptifibatid = Integrilin) haben die koronaren Katheterinterventionen in den vergangenen Jahren wesentlich sicherer gemacht. Noch nicht ganz klar ist die Differentialindikation der verschiedenen zur Verfügung stehenden GPIIb/IIIa-Rezeptor-Antagonisten, die sich in ihren pharmakokinetischen und -dynamischen Daten und auch im Preis unterscheiden. Vereinfacht gesagt wirkt […]
Eine wichtige Diskussion findet seit einigen Wochen im British Medical Journal statt. In der Ausgabe vom 23. März 2002 hat die Medizinjournalistin Jeanne Lenzer die Amerikanische Herzgesellschaft (AHA) wegen der Leitlinien zur Thrombolysetherapie des Schlaganfalls mit Alteplase stark angegriffen (1). Sie warf der AHA vor, ungerechtfertigt im August 2000 ihre Empfehlungen zur Thrombolysetherapie beim akuten […]
Richtlinien zu Diagnostik und Therapie von Erkrankungen sollten ”Evidenz-basiert” sein. Daß man Evidenz unterschiedlich bewerten oder klinische Studien für mehr oder weniger mangelhaft halten kann, zeigt ein Vergleich der neuen therapeutischen Richtlinien für den Diabetes mellitus Typ 2 (DM2). Erstens gibt es die Nationale Versorgungs-Leitlinie (NL), die von der Bundesärztekammer, der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft […]
Loratadin (Lisino u.a.), ein langwirkender H1-Blocker, ist in Deutschland für die symptomatische Therapie der allergischen Rhinitis und der chronischen Urticaria zugelassen und unterliegt seit 1994 nicht mehr der Verschreibungspflicht. Zu den zahlreichen Medikamenten, die für die Entstehung von QT-Zeit-Verlängerungen verantwortlich gemacht werden, gehören auch H1-Blocker. QT-Verlängerungen können zu ventrikulären Arrhythmien, sog. Torsade de pointes, und […]
Etwa 60% der Patienten mit kleinzelligem Bronchialkarzinom (”small-cell lung cancer”, SCLC) befinden sich zum Zeitpunkt der Diagnose bereits in einem fortgeschrittenen Tumorstadium (”extensive disease”), in dem mit unterschiedlichen Therapieprotokollen eine hohe Remissionsrate (50-90%), jedoch nur eine mediane Überlebenszeit von 7-10 Monaten erreicht werden kann. Die Entwicklung neuer Zytostatika und deren Prüfung im Rahmen von klinischen […]
Wieder einmal haben britische Forscher Studienergebnisse veröffentlicht, die zu einem Meilenstein in der Pharmakotherapie werden könnten. Weitgehend unabhängig von industriellem Sponsoring organisierten das Medical Research Council (MRC) und die British Heart Foundation (BHF) die Heart Protection Study (HPS), die in zwei Teilen im Juli 2002 im Lancet veröffentlicht wurde (Lancet 2002, 360, 7und 2002, 360, […]
Zum Grundstudium des Problems verweisen wir auf unseren Hauptartikel im Märzheft 2001 (1) und auf die vorstehende Kleine Mitteilung über HERS II (2). Die Women´s Health Initiative (WHI-Studie) wurde begonnen, da methodisch begründete Skepsis bestand gegenüber epidemiologischen Studiendaten, die dafür sprachen, daß eine Langzeit-Einnahme von Östrogenen/(Gestagenen) zur Primärprävention kardiovaskulärer Ereignisse geeignet ist. Insgesamt 16608 weitgehend […]