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In unserer Septemberausgabe haben wir über die MITRA-FR-Studie berichtet, die auf dem Jahreskongress der Europäischen Kardiologischen Gesellschaft (ESC) präsentiert wurde und die keinen Vorteil für ein katheterinterventionelles Clipping der Mitralklappensegel mit maximaler leitliniengerechter Therapie (LGT) gegenüber einer alleinigen LGT bei Herzinsuffizienz mit sekundärer, d.h. funktioneller, nicht primär valvulär bedingter Mitralinsuffizienz (MI) gezeigt hatte (1, 2). […]
“We welcome these results with surprise, speculation and hope”. Mit diesen Worten kommentieren die beiden Atheroskleroseforscher John Kastelein und Erik Stroes aus Amsterdam die Ergebnisse der am 10. November im N. Engl. J. Med. veröffentlichten REDUCE-IT-Studie (1, 2). Die industrielastige Studie testete ein spezielles Fischölpräparat an kardiovaskulären Hochrisikopatienten mit erhöhten Triglyzerid (TG)-Werten. Ziel der Studie […]
Eine aktuell auf dem Jahreskongress der American Heart Association präsentierte und zeitgleich im Lancet publizierte Studie widmet sich der wichtigen, auch von betroffenen Patienten häufig gestellten Frage, ob die Therapie der Herzinsuffizienz abgesetzt werden kann, wenn es infolge der Behandlung zu einer weitgehenden oder vollständigen Besserung einer Dilatativen Kardiomyopathie (DCMP) gekommen ist (1). Da bislang […]
Zusammenfassung: Zu den Empfehlungen der aktualisierten Nationalen VersorgungsLeitlinie (NVL) Asthma gehört, dass sich Klassifikation und Behandlung nun ausschließlich nach dem Grad der Asthmakontrolle richten. Die Grundprinzipien der Therapie sind geblieben: Reicht die Bedarfsmedikation mit einem kurz wirkenden Beta-2-Sympathomimetikum (SABA) nicht aus, bilden inhalative Glukokortikosteroide die Basis der Langzeittherapie. Nach einem Stufenschema werden sie in steigender […]
Patienten auf Intensivstationen erhalten regelmäßig Protonenpumpenhemmer (PPI), um stressbedingten gastrointestinalen Blutungen vorzubeugen, denn diese können die Prognose verschlechtern (1, 2). Für Patienten mit entsprechenden Risikofaktoren ist dieses Vorgehen bereits in Leitlinien verankert (3). Als Risikofaktoren für eine gastrointestinale Blutung auf der Intensivstation sind folgende Situationen definiert: mechanische Beatmung, Blutgerinnungsstörung, Antikoagulation sowie Störungen der Leber- und […]
In Europa leiden > 1 Mio. Menschen an M. Parkinson. Bei 38% der Betroffenen tritt innerhalb von 10 Jahren nach Diagnosestellung eine Demenz auf (Demenz bei idiopathischem Parkinson-Syndrom; engl.: Parkinson’s Disease Dementia = PDD; 1) und laut Leitlinie der deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) erreichen 48-80% der Patienten im Krankheitsverlauf das Stadium einer Demenz (2). […]
Zur antithrombotischen Therapie nach katheterinterventionellem Aortenklappen-Ersatz (TAVI) wird in der aktuellen Leitlinie der European Society of Cardiology bei niedrigem Blutungsrisiko eine duale Plättchenhemmung (ASS plus Clopidogrel) über drei bis sechs Monate empfohlen, gefolgt von einer plättchenhemmenden Monotherapie (Empfehlungsklasse IIa; 1, vgl. 2). Bei erhöhtem Blutungsrisiko kann von Anfang an eine Monotherapie erwogen werden (Empfehlungsklasse IIb). […]
Die Entscheidung, wann bei einem Patienten eine blutdrucksenkende Arzneimitteltherapie beginnen sollte, ist nicht immer einfach ─ insbesondere bei Patienten, deren Charakteristika nicht gut in klinischen Studien vertreten sind. Dazu gehören Patienten mit einer leichten Hypertonie (RR 140/90-159/99 mm Hg), die keine weiteren kardiovaskulären Risikofaktoren haben. Randomisierte Studien zum Nutzen einer antihypertensiven Arzneimitteltherapie bei diesen Patienten […]
Alirocumab ist einer von zwei zugelassenen monoklonalen Antikörpern zur Senkung des Cholesterins. Die Zulassung umfasst die Behandlung einer primären Hypercholesterinämie oder einer gemischten Dyslipidämie, in Kombination mit einem Statin und/oder einem anderen lipidsenkenden Therapieprinzip, wenn trotz maximal verträglicher Statindosis die LDL-C-Zielwerte nicht erreichen werden, oder auch als Monotherapie oder in Kombination mit anderen lipidsenkenden Therapieprinzipien […]
Zusammenfassung: Pharmakogenetische Tests boomen. Es handelt sich dabei um ein Screening auf Keimbahnvarianten bestimmter Proteine, die an der Wirkung und dem Metabolismus von Arzneimitteln beteiligt sind. Mit Hilfe dieser Informationen (z.B. langsamer, normaler oder ultraschneller Metabolisierer) soll die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Arzneimitteln voraussagbar werden. Klinische Validität und individueller Nutzen dieser Tests sind jedoch in […]
Die enormen Fortschritte in der Grundlagenforschung und in neuen Technologien der Medizin haben in den vergangenen Jahrzehnten nicht in allen Bereichen die Gesundheit individueller Patienten oder der Gesamtbevölkerung verbessert. In vielen Fällen haben sie auch zu einem Zuviel an Medizin mit potenziell negativen Folgen geführt, z.B. Nebenwirkungen, Komplikationen bei nicht indizierten Eingriffen und unnötigen Kosten […]
In unserem Artikel „Endlich ein Warnhinweis in der Packungsbeilage zu Iberogast®“ (1) haben wir geschrieben: „Nachdem aber bereits zwei Patienten, die Iberogast® eingenommen haben, an einem Leberversagen gestorben sind, erklärte sich Bayer Anfang September 2018 unerwartet bereit, die Packungsbeilage durch den Warnhinweis zu ergänzen.“ Tatsächlich handelt sich um zwei publik gewordene Patienten, die nach Einnahme […]
Frage von Dr. H.B. aus M.: >> Ich stolpere in einem Artikel auf Deximed darüber, dass Selen eine Therapieoption bei Endokriner Orbitopathie darstelle. Die Daten sind von 2012. Bei einer weiteren Suche stoße ich auf keine aktuelleren Daten. Können Sie mir etwas Neues zum Stand des Wissens berichten? Freie Radikale und Zytokine spielen eine Rolle […]
Wir haben im Mai über das anstehende öffentliche Sicherheitsbeurteilungsverfahren der Chinolon- und Fluorchinolon-Antibiotika berichtet (1). Hintergrund ist eine Häufung von Berichten über Sehnenentzündungen und -rupturen, Aortenwandveränderungen und Aortenaneurysmata sowie muskuläre und neurologische Komplikationen (z.B. Dysästhesien, Depressionen einschließlich Suizidgedanken, Verwirrtheit, Seh- und Hörprobleme sowie Geschmacks- und Geruchsstörungen). Auf Grund der „Persistenz seltener schwerwiegender Nebenwirkungen, die hauptsächlich […]