Ausgabe 05 / 2006

Ist erhöhtes Homozystein ein Risikofaktor?

Die Aminosäure Homozystein ist, das haben Studien schon vor mehr als 20 Jahren belegt, toxisch, denn sie kann Zellen (z.B. Endothelzellen) schädigen. Homozystein entsteht bei einem Stoffwechselschritt von zentraler Bedeutung, der Übertragung von sog. C1- oder Methylgruppen durch Methionin. Innerhalb kurzer Zeit wird Homozystein im Organismus wieder zu Methionin remethyliert oder über Zystathionin und Zystein […]

Leserbrief: Behandlung der Glatzenbildung mit Finasterid?

Frage von W.G.: >> Mein Haarausfall begann im Alter von 19 Jahren. Ich bin 37 Jahre alt und nehme Propecia® seit etwa fünf Jahren ein. Zumindest bei mir scheint das Präparat zu wirken. Ich kann auch keine Nebenwirkungen feststellen. Vor zwei Jahren kam mein gesunder Sohn zur Welt. Trotzdem: Was halten Sie von Propecia® (Nebenwirkungen […]

Leserbrief: Impfrisiko unter TNF-alpha-Antagonisten?

Frage von Dr. M.H.W. aus Bovenden: >> Erhöht sich das Impfrisiko unter gleichzeitiger Behandlung mit TNF-Antagonisten? Klinische Studien zu dieser Frage gibt es nicht. Tumor-Nekrose-Faktor alpha (TNF-α) zählt zu den Zytokinen, die für die Ausreifung von dendritischen Zellen, den effektivsten Antigen-präsentierenden Zellen (APC), verantwortlich sind. Nach Applikation eines Impfstoffs wird dessen Antigen von den dermalen […]

Leserbrief: Antihistaminika in der Schwangerschaft

Frage von Dr. R.F. aus Ingolstadt: >> Gibt es konkrete Berichte über eine fruchtschädigende Wirkung von Antihistaminika während der Schwangerschaft? Im konkreten Fall geht es um eine geplante Schwangerschaft bei einer 27-jährigen Patientin, die wegen stark ausgeprägter, ganzjährig bestehender allergischer Rhinitis und wiederholt ergebnisloser allergologischer Abklärung bei verschiedenen Institutionen seit fast zehn Jahren dauerhaft Antihistaminika […]

Reversibles posteriores Leukenzephalopathie-Syndrom nach Behandlung mit Bevacizumab

Häufige Symptome des reversiblen posterioren Leukenzephalopathie-Syndroms (RPLS) sind Kopfschmerzen, Bewusstseins- und Sehstörungen sowie Krämpfe. Die Diagnose des RPLS beruht auf neuroradiologischen Untersuchungen mit Nachweis eines meistens symmetrisch auftretenden Ödems in der weißen Substanz der posterioren zerebralen Hemisphären, insbesondere parieto-okzipital, das mittels Computer-, besser aber mittels Magnetresonanz-Tomographie (MRT) erkennbar ist. Unterschiedliche Ursachen des RPLS, wie hypertensive […]

Vitaminreiche Kost korreliert mit einem niedrigeren Risiko für Makuladegeneration.

An 4170 Einwohnern eines Stadtteils von Rotterdam, die älter als 55 Jahre waren, keine Netzhautkrankheiten hatten und an ophthalmologischen Nachuntersuchungen über acht Jahre teilnehmen wollten, studierten Augenkliniker und Epidemiologen den Einfluss des Vitamin-, Zink- und Eisengehalts der Nahrung auf die Häufigkeit der Makuladegeneration (1). Bei den Einschlussuntersuchungen (1990-1993) wurde eine Fundoskopie durchgeführt und eine detaillierte, […]

Melatonin gegen Schlafstörungen?

In den USA wird Melatonin, das als „Food supplement” rezeptfrei auf dem Markt ist, in großen Mengen von Menschen mit Schlafstörungen konsumiert. Melatonin ist das Hormon der Zirbeldrüse (Glandula pinealis), das bei Dunkelheit vermehrt sezerniert wird. Das endogene Melatonin hat somnogene Effekte und ist neben anderen Faktoren an der Etablierung eines zirkadianen Wach-/Schlafrhythmus beteiligt. Die […]

Pathogenese von Thrombosen nach Langzeitflügen

Lange Flüge sind ein Risikofaktor für Thrombosen. Bisher wurde das langzeitige Herunterhängen der Beine mit geringer Bewegung der Muskeln und der Muskelpumpe der tiefen Beinvenen als Hauptrisikofaktor angesehen, der sich anderen Faktoren (Varikosis, hohes Alter, Einnahme von Östrogenen und genetischer Disposition) hinzu addiert. Im Lancet veröffentlichten kürzlich A.J.M. Schreijer et al. aus Holland die Ergebnisse […]

Antibakterielle Chemoprophylaxe mit Levofloxacin nach zytostatischer Therapie von Tumorerkrankungen

Zusammenfassung: Zwei große, randomisierte und plazebokontrollierte klinische Studien ergaben übereinstimmend, dass durch eine antibakterielle Prophylaxe mit Levofloxacin nach zytostatischer Chemotherapie, z.T. gefolgt von autologer Stammzelltransplantation, die Häufigkeit febriler Episoden während der Phase der Neutropenie signifikant gesenkt werden kann. Das Risiko für infektiöse Komplikationen, das im Wesentlichen von Dauer und Ausmaß der Neutropenie sowie der Grunderkrankung […]