Ausgabe 11 / 2022

Unterschiede zwischen den direkten oralen Antikoagulanzien: große Registerstudien, aber weiterhin kein „Head-to-Head“-Vergleich [CME]

Vor etwa 15 Jahren kamen die ersten – damals noch „neuen“ – Direkten Oralen Antikoagulanzien (DOAK) auf den Markt. Zugelassenes Anwendungsgebiet war bei allen Wirkstoffen zunächst die postoperative Thromboseprophylaxe nach orthopädischen Eingriffen, da für diese Fragestellung Studien mit verhältnismäßig kleinen Patientenzahlen und kurzen Nachbeobachtungszeiten ausreichend sind. Dann kam die Therapie und Sekundärprävention von venösen Thrombosen und […]

Kardiovaskuläre Sekundärprävention: Dauertherapie mit Clopidogrel statt Acetylsalicylsäure? [CME]

Seit Jahrzehnten gilt eine unbefristete Monotherapie mit Acetylsalicylsäure (ASS) als Standard in der Sekundärprävention für Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK) – im Anschluss an eine vorübergehende duale Antiplättchentherapie (DAPT) nach akutem Koronarsyndrom (ACS) und/oder perkutaner Koronarintervention (PCI). Dieses Vorgehen beruht auf der Evidenz aus mehreren älteren Studien (Übersicht z.B. bei ) sowie auf zahlreichen Leitlinien nationaler […]

Sehr niedrige Blutdruckziele bei Hypertonie in der SPRINT-Studie: kein Nutzen mehr im Alltag nach Ende der Studie

Wir haben in den vergangenen Jahren mehrfach über die Ergebnisse und mögliche Implikationen der SPRINT-Studie berichtet (vgl. ). In dieser mit öffentlichen Geldern finanzierten und von öffentlichen Institutionen geleiteten Studie wurden zwei Behandlungsziele bei arterieller Hypertonie getestet: eine intensive dauerhafte Blutdrucksenkung mit einem systolischen RR < 120 mm Hg vs. einer Standard-Einstellung zwischen 135 und 139 mm Hg. Es wurde die Studienhypothese […]

Acetazolamid steigert die Wirkung von Schleifendiuretika bei dekompensierter Herzinsuffizienz [CME]

Die dekompensierte Herzinsuffizienz kann sich mit Lungenstauung, Pleuraergüssen, Aszites und/oder Beinödemen manifestieren und ist ein sehr häufiger Grund für stationäre Aufnahmen. Amerikanische und europäische Leitlinien sowie die Nationale Versorgungsleitlinie zur chronischen Herzinsuffizienz thematisieren die komplexe Stufentherapie im Detail. Wir haben mehrfach darüber berichtet . Zur Rekompensation werden Schleifendiuretika wie Furosemid eingesetzt. Furosemid wirkt am Natrium-Kalium-2Chlorid-Cotransportsystem […]

Mechanischer Herzklappenersatz: Direkte orale Antikoagulanzien weiterhin keine Alternative zu Vitamin-K-Antagonisten [CME]

Ein mechanischer Klappenersatz ist aufgrund der sehr guten Langzeit-Haltbarkeit der Prothese bei jüngeren Patienten (< 60 bis 65 Jahre) indiziert, erfordert aber nachfolgend eine „lebenslange“ orale Antikoagulation (OAK) mit Vitamin-K-Antagonisten (VKA). Deren Risiken (Blutungsneigung, Teratogenität; Interaktionspotenzial mit Arznei- und Nahrungsmitteln) und Unannehmlichkeiten (regelmäßige INR-Kontrollen) müssen deshalb vor einer Operation – neben den spezifischen peri- und postoperativen Risiken […]

VITAL-Studie: ein entscheidendes Urteil zur Supplementierung mit Vitamin D

Die VITAL-Studie ist eine große, noch laufende randomisierte kontrollierte Langzeitstudie, die von der Harvard Medical School initiiert und voraussichtlich bis 2024 durchgeführt wird. Insgesamt 25.871 US-amerikanische Männer (≥ 50 Jahre) und Frauen (≥ 55 Jahre) ohne kardiovaskuläre oder neoplastische Vorerkrankungen nehmen täglich 2.000 IE Vitamin D3 (Cholecalciferol, VD3) und/oder 1 g Omega-3-Fettsäuren und/oder Plazebo zur Primärprävention in einem 2 x 2-Studiendesign ein. Hauptziel der […]

Magnesiumsulfat bei exazerbierter COPD

Magnesiumsulfat hat bronchodilatatorische Eigenschaften, die auf einen kalziumantagonistischen Effekt zurückgeführt werden. Bei stark exazerbiertem Asthma bronchiale wird deshalb in Leitlinien Magnesiumsulfat i.v. empfohlen (2 g über 20 Min.), wenn die initiale Therapie (z.B. Prednisolon, Ipratropiumbromid, Salbutamol) nicht ausreichend wirksam ist (, vgl. ). Bei akut exazerbierter COPD wird Magnesiumsulfat dagegen bisher nicht empfohlen. Ein Cochrane-Review mit Metaanalyse wertet […]

Entwicklung eines Manuals zum „Deprescribing“ bei älteren gebrechlichen („frail“) Patienten und erste Ergebnisse der COFRAIL Forschungsgruppe zum „Deprescribing“ bei älteren Patienten

DER ARZNEIMITTELBRIEF hat sich wiederholt mit den Themen Multimedikation und „Deprescribing“ beschäftigt, vor allem angesichts der demografischen Entwicklung und der in den letzten Jahren zunehmenden Zahl an Übersichtsartikeln bzw. Berichten über negative Auswirkungen einer Multimedikation bei älteren Patienten und dereen mitunter fragwürdigen Wirksamkeit sowie Sicherheit ,,,,,,. Etwa die Hälfte der älteren Menschen (≥ 65 Jahre) […]