Schlagwort: Antikoagulanzien

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DER ARZNEIMITTELBRIEF Jahrgang 2017

Im vergangenen Jahr konnten Sie im 51. Jahrgang des ARZNEIMITTELBRIEFS insgesamt 90 Artikel lesen. Drei Hauptartikel sollen an dieser Stelle nochmals erwähnt werden. Im Januar (1) beschäftigten wir uns ausführlich mit neu zugelassenen onkologischen Wirkstoffen und kamen zu dem Schluss, dass bei der Mehrzahl der Onkologika die für Patienten relevanten Endpunkte, wie gesundheitsbezogene Lebensqualität und […]

Nochmals antikoagulatorische Tripel-Therapie: RE-DUAL-PCI-Studie – eine vergebene Chance

Wir haben kürzlich über die PIONEER-AF-PCI-Studie berichtet, in der drei verschiedene antithrombotische Mehrfach-Regime bei Patienten mit Vorhofflimmern und Koronarinterventionen getestet wurden (1). Bei diesen Patienten ergibt sich ein großes therapeutisches Problem, denn sie sind einerseits stark blutungsgefährdet und haben andererseits ein hohes Risiko für ischämische Ereignisse (Schlaganfälle, Stent-Thrombosen). Die Standardtherapie besteht bislang aus einem oralen […]

Antidot Idarucizumab bei Blutungen unter Dabigatran: kein „Ausschalter“

Im Jahr 2015 wurde mit dem Antikörper-Fragment Idarucizumab (Ida; Praxbind®) das erste Antidot gegen ein neues orales Antikoagulans (NOAK) zugelassen. Ida wirkt spezifisch gegen den Thrombininhibitor Dabigatran (Pradaxa®) und hebt dessen gerinnungshemmende Wirkung innerhalb von Minuten auf. Die Werbung verspricht einen On/Off-Mechanismus, vergleichbar einem Schalter. Antidote gegen die drei anderen zugelassenen NOAK (Faktor-Xa-Inhibitoren) sind entgegen […]

Leserbrief: Therapie mit oralen Antikoagulanzien bei Patienten mit Niereninsuffizienz

Schreiben von T.E. aus T. (stark gekürzt und auf inhaltliche Punkte beschränkt): >> Mir ist im Internet eine Stellungnahme aus Ihrem Haus (1) begegnet, welche hoffentlich in der Zwischenzeit revidiert/aktualisiert wurde. In Ihrer damaligen Stellungnahme wird auch von Ihrer Seite völlig übergangen/vergessen/ausgeblendet, dass eine manifeste Niereninsuffizienz (ohne nähere Klassifizierung) eine Kontraindikation für den Einsatz von […]

Vorhofflimmern: Dauerhafte Antikoagulation nicht immer indiziert

Die aktuellen Leitlinien der Europäischen Kardiologischen Gesellschaft (ESC) von 2016 (1) empfehlen bei dokumentiertem Vorhofflimmern (VHF) – gleich ob paroxysmal, persistierend oder permanent – abhängig vom Thromboembolierisiko (ermittelt nach dem CHA2DS2-VASc-Score; vgl. 2) die Einleitung einer unbefristeten oralen Antikoagulation. Obwohl die Leitlinien die verschiedenen Pathomechanismen von VHF herausstreichen, unterschiedliche klinische Typen von VHF erwähnen und […]

Leserbrief: Nochmals: Perioperatives Heparin-Bridging (Ergänzung und Korrektur)

Zu unserer Leserbriefbeantwortung (1) bezüglich perioperativem Heparin-Bridging bei oraler Dauerantikoagulation (OAK) erreichte uns folgendes Schreiben von Frau Dr. N.L.: >> Mit großem Interesse verfolge ich immer Ihren Brief und möchte Ihnen dafür schon ein großes Lob aussprechen! Beim letzten Brief wurde nur vergessen beim Leserbrief das „ad 2“ einzufügen; das hätte mich doch auch noch […]

Leserbrief : Vorhofflimmern: Heparine zur Überbrückung einer Pause der oralen Thromboembolie-Prophylaxe (Bridging)?

Frage von R.V aus N.: >> In unserer Klinik wird zur Thromboembolie-Prophylaxe bei Vorhofflimmern mittels niedermolekularem und evtl. auch unfraktioniertem Heparin eine einmal tägliche, gewichtsadaptierte Dosis empfohlen. Jedoch erschließt sich mir nicht der Sinn dieser Dosierung, da eine mögliche Thromboembolie doch nur durch eine zweimal tägliche, gewichtsadaptierte Dosierung „verhindert“ werden kann. In den Fachinformationen finde […]

Koronarinterventionen bei Patienten mit Vorhofflimmern: Die Tripel-Therapie mit Antikoagulanzien im Wandel

Zusammenfassung: In der PIONEER-AF-PCI-Studie wurden Blutungskomplikationen unter drei verschiedenen antithrombotischen Mehrfachtherapien nach Koronarintervention bei Patienten mit Vorhofflimmern verglichen. Neben einigen methodischen Einschränkungen – offenes Studiendesign, Gruppengröße lässt verlässliche Aussagen nur zur Häufigkeit von Blutungen zu, nicht dagegen zu Stent-Thrombosen und Schlaganfällen – ist besonders zu kritisieren, dass die drei Regime in ihrer antithrombotischen Wirksamkeit nicht […]

Neues zur oralen Antikoagulation bei Vorhofflimmern

Zwei aktuelle Registerstudien mit Daten aus der sog. „Real World“ beschäftigen sich mit sehr wichtigen Aspekten der Auswahl von oralen Antikoagulanzien bei einer Neueinstellung von Patienten mit Vorhofflimmern. Eine schwedische Studie ging der Frage nach, ob neue orale Antikoagulanzien (NOAK) auch dann weniger Blutungskomplikationen als Vitamin-K-Antagonisten (VKA) verursachen, wenn die INR gut eingestellt wird (1). […]

Blutungsrisiko von hochbetagten Patienten bei Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten

Viele ältere Patienten mit einer Indikation zur oralen Antikoagulation (OAK) mit Vitamin-K-Antagonisten (VKA) werden wegen Befürchtungen von Blutungen nicht mit diesen Wirkstoffen behandelt. Tatsächlich steigt das Blutungsrisiko mit dem Alter an, z.B. wegen häufigerer Komorbiditäten, Multimedikation oder wegen eines erhöhten Sturzrisikos. Zugleich steigt aber mit dem Lebensalter auch das Risiko für Thrombosen deutlich an, so […]

Neue orale Antikoagulanzien zur Thromboseprophylaxe bei mechanischen Aortenklappen?

Frage von Dr. W.S. aus Berlin: >> In zwei AMB-Artikeln aus dem Jahr 2013 (1) wurde berichtet, dass Dabigatran kontraindiziert sei bei mechanischem Herzklappenersatz. In der Fachinfo (Stand 5/15) ist die Verwendung bei Klappensatz überhaupt nicht erwähnt. Ist der Einsatz von direkten oralen Antikoagulanzien (DOAK) bei mechanischem oder biologischem Klappenersatz incl. Transcatheter Aortic Valve Implantation […]

Kann man den Ergebnissen der ROCKET-AF-Studie trauen?

Fünf Jahre nach Veröffentlichung der Rocket-AF-Studie (1, 2), der wichtigsten und größten Phase-III-Studie zur Anwendung von Rivaroxaban bei Vorhofflimmern, kamen Zweifel an der internen Validität der Studie auf. Nach Angaben des British Medical Journal (BMJ; 3) wurde im Warfarin-Vergleichsarm ein unzuverlässiges Gerät zur INR-Messung verwendet (INRatio Monitor System von Alere, vormals HemoSense). Probleme mit der […]

Antidote gegen die neuen oralen Antikoagulanzien (NOAK)

Kein Antidot verfügbar – dieser Mangel wird in der Diskussion um die nicht-Vitamin-K abhängigen neuen oralen Antikoagulanzien (NOAK) als wichtiger Nachteil angeführt (vgl. 1). Mit bedeutsamen Blutungen unter NOAK-Therapie ist immerhin bei 1,6-3,6% der Patienten pro Jahr zu rechnen, je nach verabreichter Dosis und zu Grunde liegender Nierenfunktion (2). Derzeit müssen je nach verwendetem NOAK […]

Leserbrief: Vitamin-K-Antagonisten und Gefäßverkalkungen

Dres. H. und W. aus D. erbitten eine Stellungnahme zu einem Schreiben eines Nephrologen zu einer speziellen Indikation von neuen oralen Antikoagulanzien (NOAK). Der Nephrologe empfahl, bei einem Patienten eine langjährige unkomplizierte Behandlung mit Phenprocoumon wegen Vorhofflimmerns zu beenden und auf Apixaban umzustellen, weil Vitamin-K-Antagonisten (VKA) vermehrt zu Gefäßverkalkungen führen. Der betroffene Patient hat außerdem […]

Duale Hemmung der Thrombozytenaggregation nach Myokardinfarkt – auf Dauer?

Ticagrelor ist ein oraler Thrombozytenaggregationshemmer, der nur in Kombination mit Azetylsalizylsäure (ASS) zugelassen ist (sog. DAT = duale Hemmung der Thrombozytenaggregation). Die Zulassung umfasst die Behandlung von Patienten mit akuten Koronarsyndromen (ACS), d.h. instabile Angina pectoris (iAP), Myokardinfarkt mit (STEMI) oder ohne ST-Strecken-Hebung (NSTEMI), unabhängig davon, ob die Patienten konservativ, mittels perkutaner Koronarintervention (PCI) oder […]