Schlagwort: B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphom

Reduktion der Chemotherapie bei jüngeren Patienten mit diffus großzelligem B-Zell-Lymphom und guter Prognose möglich

Das diffus großzellige B-Zell-Lymphom (Diffuse large B-cell lymphoma = DLBCL) geht von reifen B-Zellen aus und führt unbehandelt rasch zum Tode (1). Charakteristisch sind rasch progrediente Vergrößerungen der Lymphknoten und/oder extranodale Manifestationen sowie Allgemeinsymptome (B-Symptomatik). Die Standardtherapie beim DLBCL besteht aus 6-8 Zyklen einer Chemotherapie mit Cyclophosphamid, Doxorubicin, Vincristin und Prednison, die mit dem CD20-Antikörper […]

Ibrutinib: Erste Ergebnisse zu unerwünschten Ereignissen nach dreijähriger Einnahme und zum Krankheitsverlauf nach Absetzen des Wirkstoffs

Die Entwicklung neuer Wirkstoffe, die gezielt die Signalübertragung über den B-Zell-Rezeptor (B-cell receptor = BCR) unterbrechen, hat große Erwartungen ausgelöst hinsichtlich besser wirksamer, möglicherweise sogar Chemotherapie-freier Therapiestrategien bei Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie (B-CLL) und Non-Hodgkin-Lymphomen (NHL) der B-Zell-Reihe. Wir haben bereits ausführlich berichtet über die oral einzunehmenden Inhibitoren der Bruton Tyrosinkinase (BTK) und der […]

Neues onkologisches Arzneimittel: Idelalisib (Zydelig®)

Wir hatten anlässlich der Zulassung von Ibrutinib (Imbrovica®) vor kurzem über eine neue Klasse von Wirkstoffen berichtet, die gezielt die Signalübertragung über den B-Zell-Rezeptor (B-cell receptor = BCR) unterbrechen (1). An diese neue Wirkstoffklasse werden große Hoffnungen geknüpft, denn sie unterbrechen nicht nur die für das Überleben reifer maligner B-Zellen notwendigen Signalwege, sondern verhindern auch […]

Beschlüsse des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zur frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln

Im Mai 2013 hat der G-BA Beschlüsse zu folgenden Arzneimitteln gefasst: Für die Wirkstoffkombination aus Saxagliptin plus Metformin (Komboglyze®), die für die Behandlung von Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 zugelassen ist, die mit Metformin allein nicht ausreichend kontrolliert sind, wurde ein Anhaltspunkt für einen geringen Zusatznutzen festgestellt (1). Im Vergleich zur zweckmäßigen Vergleichstherapie – […]

Therapiestrategien bei jüngeren Patienten mit aggressivem Non-Hodgkin-Lymphom und günstiger Prognose

Zusammenfassung: Neue Studienergebnisse mit allerdings noch kurzer Nachbeobachtung sprechen dafür, dass auch jüngere Patienten mit diffus großzelligem B-Zell-Lymphom (DLBCL) und niedrigem oder niedrig-intermediärem Risiko von Rituximab im Rahmen einer kombinierten Chemo-/Immuntherapie profitieren. Patienten mit DLCBL im lokalisierten Stadium ohne große Lymphommanifestationen („bulky disease”) oder andere Risikofaktoren sollten außerhalb klinischer Studien entweder mit sechs Zyklen CHOP […]

Neue Arzneimittel 2004

Im Oktober 2005 erschien der Arzneiverordnungs-Report 2005 (1). Er beschreibt wie alljährlich die Verordnungspraxis im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) nach Analyse der 400 Millionen ausgestellten Rezepte. Durch das GKV-Modernisierungsgesetz haben sich bekanntermaßen ganz erhebliche Änderungen ergeben, die die Kosten in diesem Bereich um 2,5 Milliarden EUR auf 21,7 Milliarden EUR gesenkt haben. Auf die […]

Nochmals: Arzneitherapien an der Obergrenze der finanziellen Belastbarkeit

Wir haben uns in diesem Jahr ausführlich an Beispielen aus der Hämatologie, Onkologie und Gastroenterologie mit kostenintensiven Arzneimitteln beschäftigt. (AMB 2002, 36, 25; 33 und 65). Diese Hauptartikel bezogen sich auf Vorträge eines von der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) organisierten Themenschwerpunkts ”Arzneitherapien an der Obergrenze der finanziellen Belastbarkeit” anläßlich des 26. Interdisziplinären Forums der […]

Arzneitherapien an der Obergrenze der finanziellen Belastbarkeit (Teil 2). Beispiele Rituximab und hochdosierte Folinsäure in der Hämatologie/Onkologie

An vier Beispielen (Erythropoietin, i.v. Immunglobuline, Rituximab, hochdosierte Folinsäure) wollen wir Qualitätsdefizite klinischer Studien aufzeigen, die Kosten dieser Therapiestrategien in der Hämatologie bzw. internistischen Onkologie verdeutlichen und Empfehlungen für den rationalen und wirtschaftlichen Einsatz geben. In der letzten Ausgabe des ARZNEIMITTELBRIEFS (AMB 2002, 36, 25) haben wir zur Indikation von Erythropoietin und i.v. Immunglobulinen Stellung […]

„Pure red cell aplasia“ nach Behandlung eines Patienten mit follikulärem Non-Hodgkin-Lymphom mit Rituximab und Polychemotherapie

Über eine bisher nicht beschriebene unerwünschte Arzneimittelwirkung (UAW), die in engem zeitlichen Zusammenhang mit der Gabe des monoklonalen Antikörpers Rituximab (MabThera) aufgetreten war, berichteten kürzlich amerikanische Autoren (Sharma, V.R., et al.: Blood 2000, 96, 1184). Rituximab ist in Europa seit 1998 zur Behandlung chemotherapieresistenter oder rezidivierter follikulärer Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) zugelassen (vgl. AMB 2000, 34, 61b); […]

Rituximab: Monoklonaler Antikörper für die Behandlung follikulärer Non-Hodgkin-Lymphome

Das therapeutische Potential monoklonaler Antikörper (moAK) ist seit vielen Jahren bekannt, konnte jedoch erst in den letzten Jahren auf Grund von Fortschritten in ihrer gentechnologischen Herstellung besser genutzt werden (Übersicht in 1). Im Unterschied zu moAK der Maus haben chimäre (antigenbindender Fab-Anteil der Maus verbunden mit humanem Fc-Anteil) oder vollständig humanisierte moAK wichtige Vorteile. Hierzu […]

Vakzinierung mit idiotypischen Immunglobulinen bei Patienten mit follikulärem Non-Hodgkin-Lymphom

In den letzten Jahren wurden verschiedene experimentelle Strategien für Anti-Tumor-Vakzinierungen entwickelt und erste klinische Studien durchgeführt (1). Viele dieser Studien verliefen erfolglos, da die falschen Patienten (z.B. mit fortgeschrittener Erkrankung und dementsprechend großer Tumorzellmasse) behandelt und ungeeignete immunologische Adjuvanzien verwendet wurden (2). Häufig war auch der Erkenntnisgewinn eher gering, da nicht überprüft wurde, ob durch […]

Stammzell-Transplantation ohne vorausgehende myeloablative Behandlung

Die Übertragung allogener immunkompetenter T-Lymphozyten vom Spender ist für die Elimination der beim Empfänger nach vorausgegangener myeloablativer Chemo-/Radiotherapie verbliebenen residualen Leukämiezellen von entscheidender Bedeutung. Die Wirksamkeit dieses „Graft-versus-leukemia“(GVL)-Effekts wird verdeutlicht durch die signifikant besseren Ergebnisse der allogenen im Vergleich zur syngenen oder autologen Knochenmarktransplantation (KMT) und durch den erfolgreichen Einsatz der „Donor lymphocyte infusion“ (DLI), […]

Kombinierte Polychemo-/Strahlentherapie oder alleinige Polychemotherapie bei lokalisierten intermediär- und hochmalignen Non-Hodgkin-Lymphomen?

Die derzeit verfolgten Therapiestrategien bei Patienten mit lokalisierten (Stadium I oder II) hochmalignen Non-Hodgkin-Lymphomen (NHL) – 6-8 Zyklen Polychemotherapie oder 3 Zyklen Polychemotherapie mit anschließender Bestrahlung – basieren auf Studien, in denen über hohe Heilungsraten nach Polychemotherapie ± Strahlentherapie berichtet wurde (1, 2). Unklar blieb bisher der Stellenwert einer konsolidierenden Bestrahlung für diese Patientengruppe, wobei […]

Chemotherapie von hämatologischen Neoplasien und soliden Tumoren: Dosisintensivierung wirklich der Standardtherapie überlegen?

Das Konzept der Hochdosis-Chemotherapie basiert auf experimentellen Untersuchungen, die eine steile Dosis-Wirkungs-Beziehung (d.h. höhere Dosis führt zur effektiveren Zerstörung von Tumorzellen) für zahlreiche Zytostatika nachweisen konnten. Mit der klinischen Wirksamkeit dieses Therapiekonzepts beschäftigt sich eine ausführliche Übersichtsarbeit (1). Insgesamt wurden 45 randomisierte Phase-Ill-Studien bei Patienten mit hämatologischen Neoplasien und soliden Tumoren aus dem Zeitraum von […]