Schlagwort: Herzinsuffizienz

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Digitalis bei Herzinsuffizienz: Reevaluierung und Versuch einer Rehabilitation

Schon vor 250 Jahren wurden Digitalis-Extrakte in der Volksmedizin zur Behandlung von Ödemen bei Herzinsuffizienz eingesetzt. Während Digitalis-Glykoside (DG) in den USA nie eine bedeutende Rolle spielten, waren sie in Europa stets eine Säule der medikamentösen Behandlung bei Herzinsuffizienz (1). Die positiv inotrope Wirkung von DG wurde lange Zeit als das wichtigste therapeutische Prinzip bei […]

Nochmals: Eisengaben bei Herzinsuffizienz nur bei Nachweis eines absoluten Eisenmangels?

Die europäische kardiologische Gesellschaft (ESC) empfiehlt bei symptomatischen Patienten mit Herzinsuffizienz, reduzierter linksventrikulärer Auswurffraktion (HFrEF = Heart Failure with reduced Ejection Fraction) und Eisenmangel (EM) eine intravenöse Eisengabe in Betracht zu ziehen, vorzugsweise mit Fe-Carboxymaltose. Ziel dieser Behandlung ist es, die Symptome der Patienten zu lindern und deren Lebensqualität zu verbessern (Empfehlungsgrad 2A, Evidenzlevel A; […]

Vorsicht bei der gleichzeitigen Anwendung von Sacubitril/Valsartan und Statinen

Über eine seltene, aber wahrscheinlich wichtige Arzneimittelinteraktion auf der Ebene hepatozellulärer Transportproteine berichtet im Br. J. Clin. Pharmacol. eine Gruppe aus der Schweiz (1). In dem geschilderten Fall erlitt ein 85-jähriger Mann eine schwere Rhabdomyolyse mit Nierenversagen, weil er zugleich auch Sacubitril/Valsartan und Rosuvastatin eingenommen hatte. Der beschriebene Patient hatte einen Diabetes mellitus, eine koronare […]

Nicht fachgerechte Anwendung von Sacubitril/Valsartan

Das European Journal of Heart Failure ist die offizielle Zeitschrift der Heart Failure Association der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC). Es ist „peer reviewed“ und hat einen Journal Impact Factor von 10,6 (1). Im April erschien in dieser Zeitschrift ein sog. „Research Paper“, in dem Verordnungsdaten von Sacubitril/Valsartan (S/V = Entresto®) in Deutschland analysiert werden […]

PIONEER-HF: Eine kritikwürdige Studie wird vermutlich das Management der Herzinsuffizienz verändern

Seit drei Jahren ist die Kombination eines Angiotensin-Rezeptorblockers mit einem Neprilysin-Inhibitor (Wirkstoffgruppe „ARNI“), in der Fixkombination Sacubitril und Valsartan (S/V; Entresto®) EU-weit für die Indikation „Behandlung einer symptomatischen, chronischen Herzinsuffizienz mit reduzierter linksventrikulärer Ejektionsfraktion“ (LVEF) zugelassen. Die Herzinsuffizienz-Leitlinien der europäischen kardiologischen Gesellschaft von 2016 (ESC; 1) ebenso wie die Nationale VersorgungsLeitlinie von 2017 (NVL; 13) […]

Eine Defibrillatorweste als nichtinvasive Überbrückung bis zur ICD-Implantation

Maligne ventrikuläre Tachykardien sind eine bedeutsame Komplikation beim akuten Myokardinfarkt (MI; 1, 2). Das Risiko für ventrikuläre Tachykardien ist besonders hoch, wenn die linksventrikuläre Ejektionsfraktion (LVEF) stark einschränkt ist (3, 4). Durch die Implantation eines automatischen Defibrillators (Implanted Cardioverter Defibrillator = ICD) kann die Letalität bei Patienten mit anhaltend reduzierter LVEF nach MI gesenkt werden. […]

Nochmals: MitraClip „plus“ oder „nur“ optimierte Therapie der Herzinsuffizienz bei sekundärer Mitralinsuffizienz?

In unserer Septemberausgabe haben wir über die MITRA-FR-Studie berichtet, die auf dem Jahreskongress der Europäischen Kardiologischen Gesellschaft (ESC) präsentiert wurde und die keinen Vorteil für ein katheterinterventionelles Clipping der Mitralklappensegel mit maximaler leitliniengerechter Therapie (LGT) gegenüber einer alleinigen LGT bei Herzinsuffizienz mit sekundärer, d.h. funktioneller, nicht primär valvulär bedingter Mitralinsuffizienz (MI) gezeigt hatte (1, 2). […]

Bei Dilatativer Kardiomyopathie die Therapie der Herzinsuffizienz auch nach Besserung fortsetzen

Eine aktuell auf dem Jahreskongress der American Heart Association präsentierte und zeitgleich im Lancet publizierte Studie widmet sich der wichtigen, auch von betroffenen Patienten häufig gestellten Frage, ob die Therapie der Herzinsuffizienz abgesetzt werden kann, wenn es infolge der Behandlung zu einer weitgehenden oder vollständigen Besserung einer Dilatativen Kardiomyopathie (DCMP) gekommen ist (1). Da bislang […]

Sekundäre Mitralinsuffizienz: MitraClip oder optimierte Therapie der Herzinsuffizienz?

Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz und reduzierter linksventrikulärer Ejektionsfraktion (LVEF) haben oft eine sekundäre Mitralklappeninsuffizienz (MI) und eine schlechte Prognose (1). Die MI entsteht nicht primär durch degenerative Veränderungen an den Segeln, Sehnenfäden oder Papillarmuskeln, sondern durch eine veränderte Geometrie des linken Ventrikels, z.B. durch Dilatation oder dyssynchrone Kammererregung. Seit einigen Jahren kann perkutan ein sog. […]

Kardiovaskuläre Ereignisse und Tod als Funktion von fünf Risikofaktoren bei Patienten mit Typ-2-Diabetes mellitus

A. Rawshani et al. werteten das schwedische nationale Diabetes-Register mit Eintragungen von 1998 bis 2012 im Hinblick auf Tod und kardiovaskuläre Ereignisse (KVE) in Abhängigkeit von der Zahl der zu KVE disponierenden Risikofaktoren bei Diabetes mellitus Typ 2 (DM2) aus (1). Die mediane Beobachtungszeit nach Einschluss in die Kohortenstudie betrug 5,7 Jahre. Insgesamt wurden 271.174 […]

Sind ACE-Hemmer bei Hypertonie inzwischen obsolet?

Angiotensin-Converting-Enzym-Hemmer (ACE-H) haben in der Therapie der arteriellen Hypertonie ausgedient. Dies ist die Schlussfolgerung der Autoren einer kürzlich im J. Am. Coll. Cardiol. publizierten Review (1), in dem Wirkungen und Nebenwirkungen der ACE-H und Angiotensin-II-Rezeptor-Blocker (AT-II-RB) gegenübergestellt werden. Die Review befasst sich mit Studien und Metaanalysen zur Behandlung der arteriellen Hypertonie mit und ohne sogenannte […]

Vorhofflimmern bei Herzinsuffizienz: Verbesserung der Prognose durch Ablationsbehandlung möglich?

Wir haben 2014 und 2017 ausführlich über Technik, Indikation sowie Erfolgs- und Komplikationsraten der Ablation bei Vorhofflimmern (VHF) berichtet. Bislang sahen wir in der komplikationsträchtigen (> 7%) und teuren Methode in erster Linie eine Therapieoption bei symptomatischen Patienten in frühen Krankheitsstadien ohne bedeutsame strukturelle Herzkrankheit (1). Nun gibt es aktuelle Daten, die möglicherweise eine Neubewertung […]

Therapie mit Eisen bei Herzinsuffizienz?

Zusammenfassung: Patienten mit Herzinsuffizienz haben, wie viele chronisch Kranke, häufig einen absoluten oder relativen Eisenmangel – mit oder ohne Anämie. Unter der Vorstellung, die Zellatmung zu verbessern, wird bei herzinsuffizienten Patienten mit reduzierter linksventrikulärer Funktion neuerdings eine Eisensubstitution empfohlen. Während Eisen oral, vermutlich auf Grund geringer Bioverfügbarkeit, bei dieser Indikation keine messbaren positiven klinischen Effekte […]

Geographische Unterschiede bei Studienergebnissen im Zeitalter der globalisierten klinischen Forschung

Vor drei Jahren haben wir über die TOPCAT-Studie (1, 2) berichtet, die Spironolacton bei diastolischer Herzinsuffizienz untersuchte und (wie viele andere Arzneimittel-Studien zu dieser Erkrankung) keinen signifikanten Vorteil fand. Die multinationale Studie aus 200 Zentren in Nord- und Südamerika (51% aller Patienten) sowie in Russland und Georgien (49%) wurde vom National Heart, Lung, and Blood […]

Levosimendan: kein Nutzen bei Patienten mit schlechter linksventrikulärer Funktion und bevorstehendem herzchirurgischem Eingriff

Levosimendan (Simdax®, seit 2013 in Deutschland zugelassen) ist ein intravenös anzuwendender, positiv inotroper Wirkstoff. Er wird der Gruppe der „Kalzium-Sensitizer“ zugeordnet und ist zur stationären Kurzzeitbehandlung bei akut dekompensierter schwerer chronischer Herzinsuffizienz zugelassen, „wenn eine konventionelle Therapie nicht ausreichend ist“ und „die Verabreichung von Inotropika als geeignet betrachtet wird“ (1). Levosimendan teilt das Schicksal vieler […]