Patienten mit Herzinsuffizienz (HI) in den ersten Wochen nach einem akuten Myokardinfarkt (MI) sind eine besonders zu betrachtende Subgruppe. Durch eine optimierte Akuttherapie wird heute bei den meisten Patienten nach einem MI eine so rasche Revaskularisation des Infarktareals erreicht, dass es zu keiner oder nur zu einer geringen irreversiblen Schädigung des betroffenen Myokardareals kommt. Nur […]
Bei Analysen und Schlussfolgerungen aus Ergebnissen randomisierter kontrollierter Studien (RCTs) muss auf die interne und externe Validität geachtet werden. Die interne Validität beschreibt, inwieweit die Ergebnisse der Studie für die gewählte Stichprobe valide und „reliabel“ (methodisch zuverlässig) sind. Häufige Fehler (Verzerrungen, engl. „Bias“) sind: „Attrition-“, „Detection“-, „Observer“- und „Performance“-Bias. Hinzukommen viele mögliche statistische Verzerrungen (Übersicht […]
Eine Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) beginnt im Kindes- und Jugendalter und kann auch im Erwachsenenalter weiter bestehen. Es wird geschätzt, dass heute etwa 2-6% aller Kinder und Jugendlichen unter einer krankhaften Störung der Aufmerksamkeit und an motorischer Unruhe leiden . Charakteristisch sind: übersteigerter Bewegungsdrang (Hyperaktivität), gestörte Konzentrationsfähigkeit (Unaufmerksamkeit) und häufiges unüberlegtes Handeln (Impulsivität). Die einzelnen Symptome können […]
Der „Hype“ um die Agonisten des „Glucagon-like peptide 1 receptor“ (GLP-1-A, Inkretinmimetika) ist ungebrochen, und die Aktienkurse der pharmazeutischen Unternehmer (pU) von Semaglutid, Liraglutid u.a. steigen unaufhörlich. Über den möglichen Nutzen der GLP-1-A ist mit direkter und indirekter Unterstützung der pU überall viel zu hören und zu lesen (vgl. ) – über die möglichen Risiken […]
Die Pathophysiologie des Eisenmangels (EM), der bei chronischen Erkrankungen häufig besteht, ist komplex (vgl. ). Bei Patienten mit Herzinsuffizienz (HI) wird bei 40-50% mit chronischer und bei bis zu 80% mit akuter HI ein EM diagnostiziert . Meist liegt dabei aber kein absoluter, sondern ein relativer EM vor (vgl. ). In den gültigen HI-Leitlinien der Europäischen Kardiologischen […]
Nach der Nationalen Versorgungsleitlinie „Chronische Herzinsuffizienz“ aus dem Jahr 2019 (S3-Leitlinie, letzte Aktualisierung September 2021; , ) sollen Patienten mit symptomatischer Herzinsuffizienz und deutlich reduzierter linksventrikulärer Auswurffraktion (LVEF ≤ 40%) nach einem Stufenschema behandelt werden. Dieses besteht aus einer Kombination von einem Angiotensin-Converting-Enzyme(ACE)-Hemmer (z.B. Ramipril) oder Angiotensin-II-Rezeptor-Blocker (AT-II-RB, z.B. Candesartan), Betarezeptoren-Blocker (BB; Bisoprolol, Carvedilol oder Metoprolol retardiert), […]
Insgesamt 310 Arzneimittelspezialitäten sind derzeit in Deutschland als nicht lieferbar gemeldet , davon ist knapp die Hälfte als „krankenhausrelevant“ eingestuft. Als häufigste Gründe für die Nichtlieferbarkeit werden von den pharmazeutischen Unternehmern (pU) angegeben: „Sonstige Gründe“ (30%), „Probleme in der Herstellung“ (20%), „Erhöhte Nachfrage“ (19%) und „Unzureichende Produktionskapazitäten“ (17%). In der Mehrzahl dürften die Lieferschwierigkeiten darin […]
Die dekompensierte Herzinsuffizienz kann sich mit Lungenstauung, Pleuraergüssen, Aszites und/oder Beinödemen manifestieren und ist ein sehr häufiger Grund für stationäre Aufnahmen. Amerikanische und europäische Leitlinien sowie die Nationale Versorgungsleitlinie zur chronischen Herzinsuffizienz thematisieren die komplexe Stufentherapie im Detail. Wir haben mehrfach darüber berichtet . Zur Rekompensation werden Schleifendiuretika wie Furosemid eingesetzt. Furosemid wirkt am Natrium-Kalium-2Chlorid-Cotransportsystem […]
Wir haben bereits mehrfach darüber berichtet, wie schwierig es ist, Patienten mit Herzinsuffizienz und erhaltener linksventrikulärer Pumpfunktion (HFpEF) medikamentös zufriedenstellend zu behandeln (vgl. ) und in diesem Zusammenhang auch erste positive Ergebnisse aus Studien mit Inhibitoren des Sodium-Glucose Cotransporters 2 (SGLT2) in dieser Indikation referiert (vgl. ). In der EMPEROR-Preserved-Studie kam es unter Behandlung mit dem Wirkstoff Empagliflozin […]
Amyloidosen zählen zu den „protein misfolding diseases“. Bei diesen lagern sich fehlgefaltete Proteine als unlösliche Fibrillen im Interstitium verschiedener Organe und Gewebe ab und verursachen dort Fehlfunktionen. Rudolf Virchow fand die weißlichen Ablagerungen Mitte des 19. Jahrhunderts in Leber, Nieren und Milz und interpretierte sie auf Grund ihres mikroskopischen Färbeverhaltens als Stärke (altgriechisch: „amylon“). Die […]
Die fixe Kombination von Sacubitril und Valsartan (S/V; Entresto®) ist seit 2015 für erwachsene Patienten mit symptomatischer, chronischer Herzinsuffizienz und reduzierter Ejektionsfraktion (HFrEF) zugelassen . Sacubitril hemmt Neprilysin, eine ubiquitär vorkommende Endopeptidase, die u.a. natriuretische Peptide abbaut. Daraus resultieren eine stärkere Natriurese und Diurese. S/V ist der bislang einzige zugelasse ARNI und spielt in der […]
Zusammenfassung: Die Behandlung mit dem SGLT2-Hemmer Empagliflozin hat in der EMPEROR-Preserved-Studie bei Patienten mit Herzinsuffizienz und erhaltener linksventrikulärer Ejektionsfraktion zu weniger Behandlungen im Krankenhaus wegen Herzinsuffizienz geführt, nicht aber zu weniger Krankenhausbehandlungen insgesamt und auch nicht zu weniger Todesfällen (kardiovaskuläre und Gesamtmortalität). Daher muss das Ergebnis dieser keinesfalls als unabhängig einzuschätzenden Studie als enttäuschend angesehen […]
Zusammenfassung: Seit 9 Jahren sind verschiedene Hemmstoffe des Natrium-Glukose-Cotransporters-2 (SGLT-2) zur oralen Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2 zugelassen. Sie sind eher schwache Blutzuckersenker, weshalb meist eine Kombinationsbehandlung, beispielsweise mit Metformin, erfolgen muss. Sie gehören zu den wenigen Antidiabetika mit nachgewiesenem Nutzen hinsichtlich der kardiovaskulären Morbidität und Letalität. Dieser Nutzen tritt unabhängig von der Blutzuckersenkung […]
In klinischen Studien zu Arzneimitteln sind Frauen häufig unterrepräsentiert (1, 2), dabei haben viele Arzneimittel bei Frauen und Männern eine unterschiedliche Pharmakodynamik und -kinetik (3). Trotzdem werden in Leitlinien für Frauen und Männer gleiche Dosierungen von Arzneimitteln empfohlen. So wird beispielsweise zur Therapie der Herzinsuffizienz mit reduzierter Ejektionsfraktion (HFrEF) empfohlen, Angiotensin-Converting-Enzym-Hemmer (ACE-H), Angiotensin-II-Rezeptor-Blocker (AT-II-RB) und […]
Zusammenfassung: In der großen, vom Hersteller gesponserten PARAGON HF-Studie konnte die Behandlung mit Sacubitril/Valsartan im Vergleich zu Valsartan allein bei Patienten mit Herzinsuffizienz und erhaltener Ejektionsfraktion (HFpEF) das Risiko für kardiale Dekompensationen und Tod aus kardiovaskulärer Ursache nicht verringern. Die Wirkstoffkombination bleibt somit nur eine Therapieoption für Patienten mit einer linksventrikulären Ejektionsfraktion (LVEF) < 40%, […]