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Kürzlich ist im Lancet ein ausführlicher, 29seitiger Übersichtsartikel britischer Autoren zum Nutzen-Risiko-Verhältnis von Statinen erschienen (1). Er enthält mehrere wesentliche und praxisrelevante Aspekte. Nachgewiesene Wirksamkeit einer LDL-Senkung durch Statine: Mehrere große randomisierte kontrollierte Studien (RCT) haben gezeigt, dass durch Statine mit jedem mmol/l (ca. 40 mg/dl) LDL-Senkung pro Jahr (ab dem zweiten Behandlungsjahr; im ersten […]
Frage von Dr. M.S. aus F.: >> Ein Ende 50-jähriger Patient erhält bei LDL-Werten von 217 mg/dl ohne sonstige Risikofaktoren, aber mit an den Karotiden nachgewiesener Arteriosklerose eine Primärprophylaxe mit Atorvastatin (5 mg/d). Höhere Dosierungen führten zu Muskelschmerzen. Der Patient berichtet, dass die (zweite) Schwangerschaft seiner Frau wegen Verschwindens der Herztöne per Abrasio beendet werden […]
Frage von Dr. L. aus S.: >> Eine 63-jährige sportliche, normalgewichtige Dame (Turnlehrerin) hat eine familiäre Hyperlipoproteinämie (FH). Ohne Therapie liegen die Werte des Gesamtcholesterins um 500 mg/dl und das LDL-C um 230 mg/dl. Die Mutter hatte mit 70 Jahren einen Herzinfarkt, ansonsten ist die Familienanamnese hinsichtlich Koronarer Herzkrankheit (KHK) und Schlaganfall leer. Die asymptomatische […]
Aclidiniumbromid (Eklira® Genuair®/Bretaris® Genuair®) wird als bronchodilatatorische Dauertherapie bei Erwachsenen mit chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) angewendet, um die Symptome zu lindern (1, vgl. 2). In einem Beschluss aus dem Jahr 2013 hatte der G-BA keinen Zusatznutzen von Aclidiniumbromid festgestellt. Aufgrund neuer Daten wurde der Nutzen nun erneut bewertet. Nach Schweregrad der COPD und Zahl der Exazerbationen […]
Evolocumab (Repatha®) ist ein monoklonaler Antikörper aus der Gruppe der PCSK9-Inhibitoren, der zugelassen ist zur Behandlung der Hypercholesterinämie und gemischten Dyslipidämie sowie der homozygoten familiären Hypercholesterinämie (1, vgl. 2). Im Vergleich zu einer maximal tolerierten medikamentösen und diätetischen Therapie zur Lipidsenkung bzw. einer LDL-Apherese sah der G-BA den Zusatznutzen als nicht belegt an. Grund war […]
Wie beruhigend: Mehr als die Hälfte der Österreicher/innen kennt seinen/ihren Cholesterinwert nicht und mehr als ein Drittel der in einem großen Wiener Einkaufszentrum freiwillig Getesteten hatte einen erhöhten LDL-Wert. Dieser „Befund“ war kürzlich einigen österreichischen Leitmedien eine Schlagzeile wert. Das Ganze ging auf eine Austria-Presse-Agentur(APA)-Meldung zurück, die sich wiederum auf eine Aktion einer pharmagesponserten Selbsthilfeorganisation […]
Wir haben kürzlich über die monoklonalen Antikörper der Proprotein-Convertase-Subtilisin-Kexin-Typ-9 (PCSK9) berichtet, eine neue Klasse sehr effizienter LDL-Cholesterinsenker (1). Handelsnamen und Indikationen der in Europa und den USA kurz vor Marktzulassung stehenden Substanzen waren damals noch nicht offiziell. Dies hat sich mittlerweile geändert: Evolocumab wird von Amgen unter dem Namen Repatha® vermarktet. Nach der EMA-Zulassungsempfehlung vom […]
Herr A.K. aus N. schreibt: >> Erlauben Sie mir eine Anmerkung zur aktuell publizierten IMPROVE-IT-Studie. Nachdem diese Studie schon im Vorfeld von zahlreichen „Experten“ hoch gelobt wurde, habe ich mit Spannung die Volltext-Publikation erwartet. Ja, es stimmt, es konnte erstmals der Nachweis einer wirksamen LDL-Senkung durch ein Nicht-Statin erbracht werden. Die Studie hält aber einer […]
Das Absetzen von Arzneimitteln im Kontext von Polypharmakotherapie und begrenzter Lebenserwartung ist ein wichtiges Thema. Es gibt viele Meinungen hierzu, aber nur Weniges kann als gesichert gelten. Das Absetzen von Medikamenten berührt viele Aspekte, u.a. ethische und juristische. So lange keine randomisierten kontrollierten Studien (RCT) zur Sicherheit des Absetzens von Arzneimitteln existieren, können einschlägige Empfehlungen […]
Wahrscheinlich werden in den USA noch in diesem Jahr zwei oder drei neue Biopharmazeutika, sog. PCSK9-Antikörper, zur subkutanen Behandlung von familiären Hyperlipidämien zugelassen. Auch bei der europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) befinden sich zwei dieser von der Zeitschrift Nature als „Cholesterol-Buster“ bezeichneten Arzneimittel (Alirocumab, Evolocumab) im Zulassungsverfahren (1, 2). Die Werbetrommeln für diese neue Wirkstoffgruppe werden schon […]
Die sekundäre Prävention nach Myokardinfarkt oder Schlaganfall mit einem Statin ist allgemein akzeptiert. Auch bei Personen, bei denen keine kardiovaskulären Erkrankungen bekannt sind, die also ein niedrigeres Erkrankungsrisiko haben, wirken Statine protektiv, wenn auch absolut in geringerem Maße (Primärprävention; 1, 2). Ganz allgemein gilt der Grundsatz: je höher das kardiovaskuläre Risiko, desto größer ist die […]
Ezetimib hemmt die enterale Resorption von Cholesterin und senkt dadurch deutlich die LDL-Cholesterin-Konzentration (LDL-C) im Serum (vgl. 1). Der Wirkstoff ist seit 2002 als Monopräparat (Ezetrol®) und seit 2004 in der Kombination mit Simvastatin (Inegy®) zur Behandlung der primären Hypercholesterinämie und der homozygoten familiären Hypercholesterinämie zugelassen (in Kombination, falls eine alleinige Statin-Therapie „unzureichend“ ist und […]
Vom 3. April bis 6. Juni 2014 hat der G-BA Beschlüsse zu folgenden Wirkstoffen gefasst: Dabrafenib (Tafinlar®) ist zugelassen zur Monotherapie von Patienten mit BRAF-V600-Mutation-positivem nicht-resezierbarem oder metastasiertem Melanom (1). Für die Nutzenbewertung hatte der G-BA als Vergleichstherapie zunächst Dacarbazin festgelegt. Zu Vemurafenib, einem weiteren in der Indikation zugelassenen neuen Wirkstoff aus der gleichen Gruppe, […]
Frage von Dr. B.K. aus I.: >> Kann Artischockenextrakt zur Senkung des Cholesterinspiegels unbedenklich eingesetzt werden? Welche Kontraindikationen bzw. Wechselwirkungen gibt es neben Gallenwegserkrankungen und Phenprocoumon-Therapie? Gibt es Nebenwirkungen? Gibt es Studien mit ausreichenden Fallzahlen, die die Wirksamkeit belegen? Kann man das Cholesterin mit Artischockenextrakt tatsächlich um 40 mg/dl senken? Trockenextrakte aus Artischockenblättern (TAB) werden […]
Was praktisch tätige Ärzte und Physiotherapeuten vermuten, wird nun auch in einigen aktuellen Untersuchungen konkreter: Statine werden von mehr Patienten nicht toleriert als bislang angenommen. Nach den großen Statin-Studien der vergangenen Jahre ist nach der Literatur von einer Inzidenz der Statin-Myopathie von 1,5-5% auszugehen (1, 2). Das trifft wohl auch in dieser Häufigkeit zu, wenn […]