Schlagwort: Koronarangiografie

Leserbrief: Rationale Therapieumstellung zwischen Clopidogrel, Prasugrel und Ticagrelor [CME]

Frage von C.J. aus M.: >> Ist es korrekt, dass man beim Umsetzen von Prasugrel auf Clopidogrel nicht, beim Umsetzen von Ticagrelor auf Clopidogrel jedoch mit 300 mg Clopidogrel aufsättigen sollte (wenn z.B. Ticagrelor oder Prasugrel nicht vertragen wird)? << Antwort: >> Es ist richtig, dass – in einem chronisch-stabilen Setting und ohne erhöhtes Blutungsrisiko – bei […]

Ticagrelor: kurz vor Patentablauf fragwürdige Indikationserweiterung für die Primärprävention der koronaren Herzkrankheit

Zusammenfassung: Die Food and Drug Administration (FDA) hat eine massive Ausweitung der Indikation von Ticagrelor genehmigt: In den USA ist Ticagrelor in Kombination mit ASS nun auch zur Dauertherapie bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK) ohne vorangegangenes Akutereignis und auch ohne vorangegangene oder geplante Koronarintervention zugelassen. Das Anwendungsgebiet reicht weit in die KHK-Primärprävention hinein. Da […]

Nicht alle Patienten mit stabiler koronarer Herzkrankheit und Ischämienachweis benötigen eine invasive Abklärung – die ISCHEMIA-Studie

Zusammenfassung: Patienten mit nachgewiesener Myokardischämie und medikamentös kontrollierbaren Symptomen müssen nicht routinemäßig koronarangiographiert werden. Sie können nach den Ergebnissen der ISCHEMIA-Studie ebenso sicher primär konservativ behandelt werden, wenn die Basisbehandlung („gesunder Lebensstil“ mit Aufgabe Rauchens und medikamentös) gemäß den Leitlinien erfolgt und eine regelmäßige Nachsorge garantiert ist. Gleiches gilt auch für Patienten mit zusätzlicher fortgeschrittener […]

Aktualisierte Europäische Leitlinien zu „Chronischen Koronarsyndromen“

Zusammenfassung: Die Europäische Kardiologische Gesellschaft (ESC) hat neue Leitlinien zur chronisch-stabilen Koronaren Herzkrankheit (KHK) veröffentlicht. Ihr Wert liegt aus unserer Sicht darin, dass sie praxisbezogene und basisnahe Vorschläge zur Abklärung und Behandlung von Patienten mit KHK bzw. Verdacht auf KHK geben. Die Bedeutung einer rationalen Stufendiagnostik sowie der Modifikationen des Lebensstils und der konservativen Stufentherapie […]

Therapie des Akuten Koronarsyndroms: Prasugrel besser als Ticagrelor in der ISAR-REACT-5-Studie

Die antithrombotische Pharmakotherapie ist neben der perkutanen Koronarintervention (PCI) einer der beiden Grundpfeiler in der Behandlung des Akuten Koronarsyndroms (ACS). Sie besteht in der Akutphase aus einem Heparin und einer dualen Antiplättchentherapie (DAPT) mit Azetylsalizylsäure (ASS) plus einem P2Y12-Inhibitor; diese DAPT wird für zwölf Monate fortgeführt. In den vergangenen Jahren haben Ticagrelor und Prasugrel den […]

Frühes „Loading“ mit Atorvastatin vor perkutaner Koronarintervention beim Akuten Koronarsyndrom vorteilhaft?

Die lipidsenkende Therapie mit Statinen ist als medikamentöse Standardtherapie beim Akuten Koronarsyndrom (ACS) in internationalen Leitlinien fest verankert (1, 2). In mehreren kleinen Studien und systematischen Reviews wurde der Effekt einer Statin-Loading-Dosis (schnelle hohe Aufdosierung) vor und nach perkutaner Koronarintervention (PCI) untersucht. Mit dieser Medikation konnten positive Effekte auf die periinterventionelle Häufigkeit von Myokardinfarkten (MI) […]

Prophylaxe des Kontrastmittel-induzierten akuten Nierenversagens

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, besonders Diabetiker, gelten seit Jahrzehnten als Risikopatienten für ein Kontrastmittel (KM)-induziertes akutes Nierenversagen (Acute Kidney Injury = AKIN), besonders nach Applikation jodhaltiger Kontrastmittel (1). Neben präemptiven Maßnahmen, wie strenge Indikation oder Verzicht bzw. sparsamer Verbrauch von KM, gilt eine gute Hydrierung (ausgeglichener Flüssigkeitshaushalt; vgl. 13) als wichtigste Maßnahme zur sog. Nephroprotektion […]

Nochmals antikoagulatorische Tripel-Therapie: RE-DUAL-PCI-Studie – eine vergebene Chance

Wir haben kürzlich über die PIONEER-AF-PCI-Studie berichtet, in der drei verschiedene antithrombotische Mehrfach-Regime bei Patienten mit Vorhofflimmern und Koronarinterventionen getestet wurden (1). Bei diesen Patienten ergibt sich ein großes therapeutisches Problem, denn sie sind einerseits stark blutungsgefährdet und haben andererseits ein hohes Risiko für ischämische Ereignisse (Schlaganfälle, Stent-Thrombosen). Die Standardtherapie besteht bislang aus einem oralen […]

Sicherheitswarnung vor resorbierbarem Koronar-Stent

Wie wir berichtet haben, wurde 2011 in der EU und 2016 in den USA der erste resorbierbare Koronar-Stent (Absorb®, Fa. Abbott; Sirolimus-beschichteter Biopolymer-Stent auf Milchsäurebasis) zugelassen. Die aufgrund der regulatorischen Besonderheiten im Bereich der Medizintechnik bekannt rasche EU-Zulassung – vor allem aber die FDA-Zulassung trotz der sich zu diesem Zeitpunkt bereits abzeichnenden ungünstigen Datenlage – […]

Koronarinterventionen bei Patienten mit Vorhofflimmern: Die Tripel-Therapie mit Antikoagulanzien im Wandel

Zusammenfassung: In der PIONEER-AF-PCI-Studie wurden Blutungskomplikationen unter drei verschiedenen antithrombotischen Mehrfachtherapien nach Koronarintervention bei Patienten mit Vorhofflimmern verglichen. Neben einigen methodischen Einschränkungen – offenes Studiendesign, Gruppengröße lässt verlässliche Aussagen nur zur Häufigkeit von Blutungen zu, nicht dagegen zu Stent-Thrombosen und Schlaganfällen – ist besonders zu kritisieren, dass die drei Regime in ihrer antithrombotischen Wirksamkeit nicht […]

Resorbierbare Koronar-Stents

Vor fünf Jahren haben wir unter dem Titel „Revolution durch Resorption?“ kritisch über die europäische CE-Zertifizierung eines weltweit erstmals zugelassenen resorbierbaren Koronar-Stents berichtet (1). Insbesondere von Seiten der Hersteller wird bei resorbierbaren Stents die Bezeichnung Scaffold (= Gerüst) in Abgrenzung zum Stent verwendet. Da dies offensichtlich aus Marketinggründen geschieht und mitunter zur Verwirrung führt, verwenden […]

Cangrelor: Intravenöser Thrombozytenhemmer mit Evidenzproblemen

Cangrelor (Kengrexal®, The Medicines Company) ist ein direkter und reversibler Adenosin-Diphosphat-P2Y12-Hemmer – so wie auch Ticagrelor, mit dem es strukturelle und funktionelle chemische Eigenschaften, aber auch die wichtigsten Nebenwirkungen gemeinsam hat: erhöhtes Blutungsrisiko und Dyspnoe. Im Gegensatz zu allen anderen P2Y12-Hemmern wird Cangrelor mittels kontinuierlicher intravenöser Infusion verabreicht, wobei die thrombozytenhemmende Wirkung innerhalb von zwei […]

Neues zu Dauer und Intensität der dualen Plättchenhemmung nach Implantation koronarer Stents

Über die Diskussion zu Dauer und Intensität der dualen Plättchenhemmung (DAT) nach Implantation koronarer Stents haben wir in der Vergangenheit mehrfach berichtet (vgl. 1). Nach den aktuellen Leitlinien der kardiologischen Fachgesellschaften ist nach Implantation eines unbeschichteten, sog. „Bare-Metal Stents“ (BMS), eine mindestens einmonatige DAT erforderlich und nach Implantation eines beschichteten, sog. „Drug-Eluting Stents“ (DES), eine […]

Optimale Therapie bei stabiler KHK – neue Metaanalysen

Zusammenfassung: Das Indikationsspektrum für die perkutane Koronarintervention bei rein stabiler koronarer Herzkrankheit engt sich nach den Ergebnissen zweier aktueller Metaanalysen zunehmend ein. Zum einen erzielt die aortokoronare Bypass-Operation bei koronarer Mehrgefäßerkrankung demnach sowohl bei Diabetikern als auch bei Nicht-Diabetikern (!) in allen Endpunkten signifikant bessere Resultate als die perkutane Intervention. Zum anderen ergab die rein […]

Diabetiker mit Koronarer Herzkrankheit: aortokoronare Bypass-Operation, perkutane Koronarintervention oder „nur“ Arzneimittel?

Durch Optimierung von Material und Methoden ist die perkutane Koronarintervention (PCI) in den vergangenen zwei Jahrzehnten zu einem komplikationsarmen und häufig durchgeführten Standardeingriff geworden. Aufgrund unterschiedlicher Faktoren (z.B. Abrechnungsmodalitäten, Verfügbarkeit) variieren die PCI-Zahlen sehr stark von Land zu Land. Deutschland hat seit vielen Jahren europaweit die höchste „Pro-Kopf-PCI-Rate“ (vgl. 1). Während die Effizienz der PCI […]