Blutstrominfektionen sind definiert durch den Nachweis krankheitsrelevanter Bakterien in der Blutkultur mit klinischen Symptomen. Sie sind ein häufiges Problem in Kliniken und können zu einer tödlichen Sepsis führen. In Nord-Amerika schätzt man die Inzidenz auf 600.000 pro Jahr mit 90.000 dadurch verursachten Todesfällen; weltweit sollen es 2,9 Millionen Todesfälle sein , . Die Blutstrominfektionen rangieren auf […]
Eisen ist ein essentielles Spurenelement, das für die Synthese des Hämoglobins und u.a. zur Funktion von Immunzellen gebraucht wird. Jeden Tag werden ungefähr 200 Milliarden Erythrozyten produziert, die jede Sekunde mehr als 2 x 1015 Eisenatome benötigen, um eine adäquate Erythropoese aufrecht zu erhalten . Zu den komplexen Veränderungen des Eisenstoffwechsels bei chronischen Entzündungen haben wir 2023 […]
Die Sepsis zählt weltweit zu den drei häufigsten Ursachen für postpartale bzw. neonatale Sterblichkeit, insbesondere in Ländern mit niedrigerem Pro-Kopf-Einkommen. Ihrer Prävention und Bekämpfung werden seitens der Weltgesundheitsorganisation (WHO) hohe Priorität beigemessen. Bereits seit vielen Jahren ist eine Antibiotikaprophylaxe Standard vor elektivem oder ungeplantem Kaiserschnitt, nachdem zahlreiche Studien eine Reduktion des mütterlichen Infektionsrisikos belegt haben […]
Der septische Schock ist noch immer mit einer extrem hohen Letalität assoziiert; nach einer Erhebung an deutschen Krankenhäusern betrug sie im Jahr 2013 58,8% und für die Kombination Sepsis, schwere Sepsis und septischer Schock 24,3% (1). Etwa 20% aller Todesfälle weltweit werden mit einer Sepsis in Verbindung gebracht (2). Viele Patienten leiden zudem an den […]
Das „Acute Respiratory Distress Syndrome“ (ARDS; Syn.: Akutes Atemnotsyndrom, Akutes Lungenversagen) ist eine häufige Komplikation bei Sepsis und trägt zur Letalität bei (1-4). Die Letalität der Patienten mit ARDS im Rahmen der Sepsis wird mit 34% bis 45% angegeben (5). Obwohl ein Teil der entzündlichen Pathomechanismen bei Sepsis aufgeklärt ist (6), haben verschiedene therapeutische Ansätze […]
Der Septische Schock ist weiterhin mit hoher Letalität assoziiert (1). Die zu Grunde liegenden pathophysiologischen Vorgänge sind sehr komplex. Dabei spielen sowohl Faktoren der die Sepsis verursachenden pathogenen Mikroorganismen, als auch Merkmale der Patienten eine große Rolle und bestimmen den klinischen Ausgang (1-4). Die Heterogenität der Infektion macht eine adäquate Charakterisierung der Patienten, wie sie […]
Frage: >> Apotheker R. aus G. weist uns – Bezug nehmend auf unseren Hauptartikel zu neuen Definitionen bei Sepsis und zur Glukokortikosteroidtherapie beim Septischen Schock (1) – auf eine aktuelle Publikation aus den USA von P.E. Marik et al. hin (2). Sie hat den Titel „Hydrocortisone, vitamin C, and thiamine for the treatment of severe […]
Zusammenfassung: Definition und klinische Kriterien zur Sepsis und zum septischen Schock wurden 2016 von Experten international führender Fachgesellschaften auf der Basis einer systematischen Literaturanalyse und eines Delphi-Prozesses neu gefasst. Die Bezeichnungen „Systemic Inflammatory Response Syndrome“ (SIRS) und „schwere Sepsis“ wurden gestrichen. Die Diagnose „septischer Schock“ wurde präzisiert, indem nun zusätzlich zum Kreislaufversagen eine Erhöhung des […]
In den letzten Jahren hat sich die sehr frühzeitige antibiotische Therapie bei Sepsis quasi als Doktrin durchgesetzt (1), obwohl die Evidenz für dieses Vorgehen nur von retrospektiven, unkontrollierten Studien stammte und prospektive Studien dies nicht nahelegten (2-4). Bis heute gibt es keine prospektive, randomisierte, kontrollierte Studie, die einen Nutzen einer sehr frühen antibiotischen Therapie bei […]
Sepsis ist eine schwere Krankheit und gehört in Industrieländern zu den häufigen Gründen für eine Krankenhausaufnahme (1, 2). Während die Letalität bei Sepsis während des Krankenhausaufenthalts in den letzten Jahren abgenommen hat, ist die Langzeitletalität hoch geblieben, d.h. viele Patienten sterben in den Monaten nach der Entlassung (2-6). Einige Autoren argumentieren, dies spiegle die „Krankheitslast“ […]
Im Krankenhaus erworbene (nosokomiale) Infektionen verlängern den stationären Aufenthalt, erhöhen die Letalität und steigern die Kosten (1-3). Daher werden mehrere Strategien verfolgt, solche nosokomialen Infektionen zu reduzieren. Als wichtiges Reservoir für bakterielle Erreger gilt die Haut der Patienten (4). Von der Haut können die Erreger über venöse oder arterielle Zugänge, durch Harnblasenkatheter oder nach chirurgischen […]
Trotz der Fortschritte in der supportiven Behandlung des „Acute Respiratory Distress Syndrome“ (ARDS) ist die Letalität besonders hoch bei Patienten mit gleichzeitiger Sepsis (1). Dabei führen Entzündungsreaktionen zu ausgedehnten zellulären Schäden in der Lunge und in anderen Organen. Wirkstoffe, die diese Entzündungsreaktionen abschwächen, könnten theoretisch bei Sepsis allgemein und speziell beim ARDS klinisch zur Verbesserung […]
Zusammenfassung: Deutschland hat im November 2012 auf europäischer Ebene ein Bewertungsverfahren zum Risiko von Hydroxyethylstärke (HES) enthaltenden Infusionslösungen initiiert. Das BfArM empfiehlt, bis eine Entscheidung aus diesem Verfahren vorliegt, HES bei Patienten mit schwerer Sepsis nicht mehr anzuwenden. Auch bei anderen intensivmedizinischen Patienten sollten wegen des Risikosignals aus einer aktuellen Metaanalyse und der CHEST-Studie kristalloide […]
Eine frühe empirische Antibiotikabehandlung bei schwerer Sepsis senkt die Letalität (1, 2). In der Regel werden in dieser Situation Ureidopenicilline, Cephalosporine der 3. oder 4. Generation bzw. Carbapeneme eingesetzt. Die Kombination mehrerer Antibiotika mit unterschiedlichen Wirkmechanismen ist in dieser Situation umstritten. Neuere Richtlinien empfehlen, besonders bei Verdacht auf eine Pseudomonas-Infektion, aus theoretischen Gründen eine Kombinationstherapie […]