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Wir haben 1998 und 1999 im ARZNEIMITTELBRIEF bereits die Heart and Estrogen/Progestin Replacement Study (HERS) besprochen, eine doppeltblinde, randomisierte Studie zur Sekundärprävention der Koronaren Herzkrankheit (KHK) mit Östrogenen/(Gestagenen) bei postmenopausalen Frauen (1, 2). In unserem Leitartikel vom März 2001 (3) wurde nochmals darauf eingegangen. Die Auswertung von HERS nach 4,1 Jahren Laufzeit hatte vermehrt tiefe […]
Zusammenfassung: An drei Arzneimittel-Beispielen aus der Gastroenterologie (Protonenpumpen-Hemmer, Interferon/Ribavirin, Infliximab) lassen sich einige Gründe für hohe Kosten und unterschiedliche Preisgestaltung zeigen. Protonenpumpen-Hemmer sind trotz moderater Tagestherapiekosten kostenintensiv durch ungesicherte Ausweitung der Indikationen. Die Kosten für die Therapie der chronischen Hepatitis C mit der Kombination Peginterferon plus Ribavirin lassen sich nur mangels therapeutischer Alternativen bei dieser […]
Frage von Dr. W.J. aus Ravensburg: >> Vor allem bei der Indikation Herzinsuffizienz, aber auch bei Hypertonie, wird zunehmend als angeblich bessere Alternative Carvedilol im Vergleich zu anderen Betarezeptoren-Blockern beworben. Gibt es nach Studienlage (z.B. die CAPRICORN-Studie) objektive Gründe, Carvedilol vorzuziehen? Die CAPRICORN-Studie (1) untersuchte herzinsuffiziente Patienten mit Zustand nach akutem Myokardinfarkt. Sie waren – […]
Verschiedene Untersuchungen haben in den letzten Jahren gezeigt, daß die Mitteilung von Studienergebnissen als relative Risiko-Reduktion (RRR) die Therapieentscheidung von Klinikern eher beeinflußt als die Erwähnung der ARR, und die Wirksamkeit von Therapiestrategien, dargestellt als NNT, weniger Beachtung fand als entsprechende RRR- bzw. ARR-Angaben (1, 2). Dieses Phänomen wurde von der pharmazeutischen Industrie rasch erkannt […]
In den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden viele Frauen wegen drohendem Abort etc. in der Schwangerschaft mit dem ersten synthetischen Östrogen, Diethylstilbestrol (DES), behandelt. Später stellte sich heraus, daß Töchter der so behandelten Frauen ein stark erhöhtes Risiko hatten, in jungen Jahren an einem Scheiden- oder klarzelligen Zervix-Karzinom zu erkranken. DES wurde […]
GLP-1 ist ein Sekretionsprodukt des Dünndarms, das nach Nahrungsaufnahme sezerniert wird und in den Pankreasinseln die Insulinsekretion stimuliert und die Glukagonsekretion supprimiert. Bei Diabetes mellitus (DM) Typ 2 ist die intestinale GLP-1-Sekretion vermindert, und die Insulinsekretion nimmt (bei weiterbestehender Insulinresistenz) im Laufe der Jahre kontinuierlich ab. Diese Befunde lassen es möglich erscheinen, daß ein Defekt […]
Etwa 70% der Patienten mit NSCLC haben zum Zeitpunkt der Diagnose eine lokal fortgeschrittene, inoperable oder bereits metastasierte Erkrankung und kommen deshalb für eine palliative Polychemotherapie, evtl. in Kombination mit Operation und Bestrahlung, in Betracht. Leider sind die Therapieergebnisse mit Cisplatin-haltigen Chemotherapiekombinationen unbefriedigend. Nach Chemotherapie mit Kombinationen der ersten oder zweiten Generation leben ein Jahr […]
Diesem interessanten Thema sind eine Metaanalyse von A.L. D´Souza et al. aus London (Brit. Med. J. 2002, 324, 1361) und ein Editorial von F. Barbut und J.L. Meynard aus Paris (gleiches Heft S. 1345) gewidmet. 5-30% aller mit Antibiotika behandelten Patienten entwickeln mehr oder weniger schwere Diarrhöen (Antibiotika-assoziierte Diarrhö = AaD), die nach Beeinträchtigung der […]
Vier deutschsprachige unabhängige Arzneimittelzeitschriften und Mitglieder der International Society of Drug Bulletins (ISDB), arznei-telegramm, DER ARZNEIMITTELBRIEF, PHARMA-BRIEF und pharma-kritik haben aus Sorge um die Folgen einer Lockerung des Werbeverbots für rezeptpflichtige Arzneimittel gemeinsam folgenden “Offenen Brief” an die zuständigen Mitglieder im Europäischen Parlament, an die Bundesministerin für Gesundheit und an die Mitglieder des Gesundheitsausschusses des […]
Aus dieser Tabelle ist ersichtlich, welche neuen unerwünschten Arzneimittelwirkungen und Wechselwirkungen bereits eingeführter Arzneimittel dem BfArM bekannt geworden sind und zu Konsequenzen geführt haben.
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) sowie das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV) warnen vor Produkten, die Ephedra-Kraut enthalten. Sie sind weder als Arzneimittel zugelassen noch dürfen sie als Lebensmittel vertrieben werden. Über das Internet werden aber unkontrollierbar Ephedra-haltige Produkte angeboten. Es kann zu schweren Vergiftungen kommen mit Pupillenerweiterung, Nervosität, Zittern, Schweißausbrüchen, […]
Niedrig dosierte Azetylsalizylsäure (ASS) inaktiviert zu über 95% das Enzym Zyklooxygenase (COX-1-Isoform). In den kernlosen Thrombozyten ist diese COX-1-Hemmung irreveriblel. Als Folge wird u.a. die Thromboxan-A2-Synthese vermindert und die Aggregationsfähigkeit der Thrombozyten um 80% reduziert. In zahllosen Studien konnte nachgewiesen werden, daß diese Thrombozytenfunktionshemmung durch ASS einen großen Nutzen in Therapie und Sekundärprophylaxe kardiovaskulärer Erkrankungen […]
Das 1988 entdeckte Endothelin ist einer der potentesten endogenen Vasokonstriktoren, die bisher identifiziert wurden. Es ist ein Peptid, das in Endothelzellen, Gehirn, Lunge und Nieren gebildet wird und an zwei Endothelinrezeptoren (ETA und ETB) bindet. Bis heute wurden mehr als zehn verschiedene selektive und nichtselektive Endothelinrezeptor-Antagonisten synthetisiert und ihre Wirkung in Tiermodellen untersucht. Diese Studien […]
Bei der Polycythaemia vera (PV), einer klonalen Stammzell-Erkrankung, kommt es zu einer gesteigerten Proliferation aller 3 hämatopoetischen Zellreihen (Granulo-, Erythro- und Megakaryopoese), wobei die Hyperplasie der Erythropoese im Vordergrund steht und das klinische Bild bestimmt. Hauptziele der Therapie der PV sind neben der Kontrolle subjektiver Symptome (z.B. Hautjucken, plethorabedingte Beschwerden) die Reduktion von Thromboembolien und […]
Zusammenfassung: In der CADILLAC-Studie wurde an Patienten mit unkompliziertem akutem Myokardinfarkt gezeigt, daß bei Verwendung von koronaren Stents und Abciximab die Ergebnisse der koronaren Ballondilatation verbessert werden. Große deutsche und internationale kardiologische Register zeigen andererseits, daß noch erhebliche Defizite in der basalen Versorgung dieser Patienten bestehen. Bei Verdacht auf Myokardinfarkt reagieren die Patienten zu zögerlich […]