Ausgabe 09 / 2000

Leserbrief: Anaphylaktische Reaktionen nach parenteraler Gabe nicht steroidaler Antiphlogistika (NSAID)

Fragen von Dr. S.-G. H. aus Koblenz: >> Gibt es hinsichtlich der Häufigkeit anaphylaktischer Reaktionen Unterschiede zwischen Salizylsäure-Derivaten (z.B. Aspisol) und anderen Substanzklassen? In den Fachinformationen zu Diclofenac und Piroxicam wird eine einstündige Nachbeobachtung gefordert, nicht jedoch bei dem Salizylsäure-Derivat Clinit-N. Wie ist das aktuelle Verordnungsvolumen von NSAID-lnjektionslösungen bzw. wie häufig wurden anaphylaktische Reaktionen gemeldet? […]

Leserbrief: Nochmals: Absetzen von Azetylsalizylsäure vor Operationen

Frage von Dr. H. J. aus Wolfsburg: >> Zur Beantwortung Ihrer Leserfrage (AMB 2000, 34, 56) habe ich eine konkrete Frage. Sie schreiben, daß vor Operationen mit erhöhtem kardialen Risiko, zu denen auch Operationen an der Prostata zu zählen sind, ASS weiter gegeben werden sollte. Bezieht sich diese Empfehlung ausdrücklich auch auf die transurethrale Resektion […]

Vorhofflimmern durch Sumatriptan

Sumatriptan (Imigran) ist ein Serotonin-Agonist, der auf 1B und 1D-Rezeptoren wirkt und bei Migräne häufig zur Kupierung eines beginnenden Anfalls angewendet wird. Im Brit. Med. J. (2000, 321, 275) berichten D.R. Morgan et al. aus Belfast über einen 34-jährigen Mann, der, wie von seinem Arzt empfohlen, bei Beginn eines Migräneanfalls einen Sumatriptan-Nasenspray benutzt hatte und […]

Schwere Hypotension mit Organversagen durch Überdosierung von Diltiazem

Unter der Rubrik „Lesson of the week“ wird im Brit. Med. J. (2000, 321, 160) von D. K. Satchithananda et al. aus Cambridge über einen 54jährigen Mann berichtet, der wegen Übelkeit, Schwindel und anschließendem Kollaps nach einer vorausgegangenen längeren Periode von Angina pectoris ins Krankenhaus aufgenommen wurde. Bei dem Patienten waren eine schwere koronare Dreigefäßerkrankung […]

Neue Spezial-Margarine zur Cholesterinsenkung?

Pflanzenöle und -margarinen haben durch ihren Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren wahrscheinlich einen positiven Einfluß auf den Fettstoffwechsel. Dabei ist auf Qualität zu achten, denn bei billigen Margarinen kann beispielsweise ein hoher Anteil an härtenden Trans-Fettsäuren einen günstigen Effekt auf den Cholesterinspiegel zunichte machen (1). In diesem Jahr soll in Deutschland eine Margarine verkauft werden, […]

Intranasales Midazolam bei Fieberkrämpfen des Kindes

Durch fieberhafte Erkrankungen ausgelöste epileptische Anfälle bei Kindern (nach Ausschluß anderer Ursachen) haben eine gute Prognose. Eltern und unerfahrenes medizinisches Personal werden durch solche Anfälle jedoch in höchstem Maße alarmiert. Fieberkrämpfe werden z. Zt. überwiegend durch i.v. oder rektale Applikation von Diazepam, bei unzureichender Wirksamkeit durch i.v. Injektion von Phenobarbital behandelt. Seit einiger Zeit ist […]

Methotrexat zur Rezidivprophylaxe beim M. Crohn

Bei 60-93% der Patienten mit M. Crohn kann in der Akutsituation durch Glukokortikoide eine Remission erreicht werden. Mit Reduktion der Steroid-Dosis nimmt jedoch bei einem beträchtlichen Teil der Patienten die Krankheitsaktivität wieder zu. Patienten mit einer solchen ”teroidabhängigkeit”sollten immunsuppressiv, z.B. mit Azathioprin behandelt werden (1). Dadurch kann langfristig das Rezidivrisiko und die zur Erhaltung der […]

Kann eine medikamentöse Prophylaxe Okklusionen biliärer Stents verhindern?

Die endoskopische Einlage von Gallengang-Stents hat sich bei mechanischer Cholestase durch Pankreas- oder Gallengangtumoren als palliatives Behandlungsverfahren etabliert. Aus Kostengründen und wegen der einfacheren Handhabung werden häufig Polyäthylen-Stents verwandt. Eine Komplikation dieser Methode ist der Stent-Verschluß. Mikrobiologische Untersuchungen zeigen, daß Polyäthylen-Stents häufig mit Bakterien (meist Enterobakterien) besiedelt sind. Diese Bakterien können aus dem Darmlumen aszendierend, […]

Lamivudin zur Behandlung der chronischen Hepatitis B bei dekompensierter Leberzirrhose

Die Standardbehandlung der chronischen Hepatitis-B-Infektion ist die Monotherapie mit Interferon alpha. Diese sollte sechs Monate lang in einer Dosierung von 3 mal 5 bzw. 3 mal 6 Mill. E. Interferon pro Woche s.c. durchgeführt werden. Damit ist eine dauerhafte Besserung (Normalisierung der Transaminasen, Serokonversion von HBeAg zu Anti-HBe bzw. Verlust der HBV-DNA) bei ca. 30-40% […]

Nochmals: Clopidogrel oder Ticlopidin nach Stent-Implantation? Die CLASSICS-Studie

Einer unserer Leser hatte im April auf die bemerkenswerte Situation hingewiesen, daß in den Jahren 1998/99 das bis dahin zur Verhinderung von Thrombosen nach Implantation koronarer Stents eingesetzte Regime mit Azetylsalizylsäure (ASS) plus Ticlopidin (Tiklyd u.a.) zu Gunsten von ASS plus Clopidogrel (Plavix, Iscover) verlassen wurde, obwohl keine vergleichende Doppelblind-Studie vorlag (s. AMB 2000, 34, […]

Vergleich von PTCA mit medikamentöser Behandlung bei stabiler Angina pectoris

Obwohl es sehr viele Publikationen über den Vergleich des Effekts der PTCA bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK) mit anderen Therapieformen gibt, sind nur wenige qualitativ befriedigende Studien zum Vergleich von PTCA mit medikamentöser Therapie bei stabiler Angina pectoris (AP) zu finden. H. C. Bucher et al. planten eine Metaanalyse zum Therapievergleich PTCA versus medikamentöse […]

Einfluß des Stimulationsmodus auf kardiovaskuläre Letalität und Morbidität bei Schrittmacher-Patienten

Für die Behandlung bradykarder Herzrhythmusstörungen stehen zwei Verfahren der Schrittmacher-Therapie zur Verfügung: Die „physiologische“ Stimulation (atriale [AAI] oder Zweikammerstimulation [DDD]) und die ventrikuläre Stimulation (VVI). Die Meinung, daß die „physiologische“ Stimulation zu einer Senkung der kardiovaskulären Morbidität und Letalität und auch zu einer Verbesserung der „Lebensqualität“ führt, ist allgemein verbreitet. Eine Reihe von retrospektiven (1, […]

Implantierbare Kardioverter zur Behandlung bedrohlicher tachykarder Herzrhythmusstörungen. Setzen sie sich auch zur primären Prophylaxe durch?

Tachykarde Herzrhythmusstörungen sind eine sehr häufige Todesursache von Patienten mit koronarer Herzkrankheit und eingeschränkter Ventrikelfunktion. Die Prophylaxe mit den klassischen Antiarrhythmika hat bisher keine überzeugenden Erfolge gezeigt. Eine Gruppe von Kardiologen aus USA und Kanada hat jetzt untersucht, ob die Ergebnisse besser sind, wenn nur Patienten mit besonders hohem Risiko prophylaktisch behandelt werden, nämlich solche […]

Leserbrief: Wirksamkeit von Monoaminooxidase-Hemmern bei M. Parkinson und Depressionen

Frage von Dr. M.B. aus Wuppertal: >> Das chemische Prinzip der Hemmung der Monoaminooxidase Typ B wird sowohl bei Antidepressiva als auch bei Anti-Parkinson-Medikamenten angewandt. Folgt aus dieser Tatsache, daß Antidepressiva vom Typ B der Monoaminooxidase-Hemmung auch gegen Parkinson-Symptome wirksam sind und umgekehrt, daß Anti-Parkinson-Medikamente vom Typ der Monoaminooxidase-Hemmung auch antidepressiv wirksam sind? > Die […]