Schlagwort: Blutungen

Blutungsrisiko und Häufigkeit intrazerebraler Blutungen bei Multimorbiden mit rezidivierenden Stürzen: Ergebnisse der „Fall and Syncope Registry“-Studie [CME]

Jede orale Antikoagulation (OAK) bei älteren, gebrechlichen Patienten bedarf einer sorgfältigen Abwägung von Nutzen und Risiko, besonders wenn ein erhöhtes Sturzrisiko besteht. Die Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie empfiehlt beispielsweise für die Sicherheit einer Therapie mit OAK, bei „extremer Gebrechlichkeit ± übermäßigem Sturzrisiko“ eine Überprüfung und Modifikation von Wohnverhältnissen und Lebensumständen vorzunehmen (). Zum […]

Tranexamsäure bei Schwerverletzten [CME]

Tranexamsäure ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Antifibrinolytika, der durch Komplexbildung mit Plasminogen die Auflösung der Gerinnsel (Fibrinolyse) hemmt (, vgl. ). Tranexamsäure (Cyklokapron®) ist zur Injektion zugelassen zur Prophylaxe und Behandlung von Blutungen aufgrund einer lokalen oder generalisierten Hyperfibrinolyse, beispielsweise bei gynäkologischen Blutungen, bei Operationen am Thorax und im Bauchraum sowie bei Hals-, Nasen- […]

Off-Label-Dosisreduktion von direkten oralen Antikoagulanzien: nicht weniger Blutungen, jedoch erhöhte Mortalität [CME]

In der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Vorhofflimmern werden direkte orale Antikoagulanzien (DOAK) häufig nicht so dosiert, wie es in Fachinformationen und Leitlinien empfohlen wird . Als Gründe für die Verschreibung niedrigerer Dosierungen (Off-Label-Dosisreduktion) werden Unklarheiten und Unsicherheiten hinsichtlich der individuell angemessenen Dosierung angenommen, aber auch wie die Vermutung, dass die jeweiligen Patienten ein […]

Unterschiede zwischen den direkten oralen Antikoagulanzien: große Registerstudien, aber weiterhin kein „Head-to-Head“-Vergleich [CME]

Vor etwa 15 Jahren kamen die ersten – damals noch „neuen“ – Direkten Oralen Antikoagulanzien (DOAK) auf den Markt. Zugelassenes Anwendungsgebiet war bei allen Wirkstoffen zunächst die postoperative Thromboseprophylaxe nach orthopädischen Eingriffen, da für diese Fragestellung Studien mit verhältnismäßig kleinen Patientenzahlen und kurzen Nachbeobachtungszeiten ausreichend sind. Dann kam die Therapie und Sekundärprävention von venösen Thrombosen und […]

Kein Nutzen von Tranexamsäure bei gastrointestinalen Blutungen

Tranexamsäure ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Antifibrinolytika, der zur Vorbeugung und Behandlung von Blutungen eingesetzt wird, beispielsweise bei schweren Verletzungen oder peripartalen Blutungen (1, vgl. 2). Tranexamsäure hemmt die Auflösung der Gerinnsel (Fibrinolyse) durch Komplexbildung mit Plasminogen. Auch bei Patienten mit gastrointestinalen Blutungen wird Tranexamsäure eingesetzt, obwohl die routinemäßige Anwendung in Leitlinien nicht […]

Untersuchung der Europäischen Arzneimittel-Agentur zu Blutungsrisiken unter direkten oralen Antikoagulanzien

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (European Medicines Agency = EMA) hat im Jahr 2015 einen Workshop durchgeführt zur Bedeutung pharmakokinetischer und pharmakodynamischer Messungen bei der Einnahme von direkten oralen Antikoagulanzien (DOAK), um das Risiko für schwere Blutungen zu senken (1, vgl. 2). Da deutlich wurde, dass weitere Forschung notwendig ist, gab die EMA im Anschluss eine Studie […]

Stressulkus-Prophylaxe mit Protonenpumpenhemmern bei Intensivpatienten: Nutzen, aber auch Risiken?

Stressulzera und gastrointestinale Blutungen (GIB) sind typische Risiken von Schwerkranken auf Intensivstationen (1-3). Bei Patienten mit GIB wurden verlängerte Aufenthalte auf der Intensivstation sowie eine zwei- bis vierfach erhöhte Letalität beschrieben (3). Um einer GIB vorzubeugen, wird in den Leitlinien international derzeit eine Prophylaxe empfohlen (4). Auch die Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin […]

Erhöhtes Blutungsrisiko unter häufig nicht indizierter Kombinationstherapie mit Acetylsalicylsäure und oralem Antikoagulans

Azetylsalizylsäure (ASS) wird in vielen verschiedenen Indikationen eingesetzt, beispielsweise zur Sekundärprävention nach Herzinfarkt oder ischämischem Schlaganfall (vgl. 1). Bei Patienten, die wegen Vorhofflimmerns (Vofli) oder einer venösen Thromboembolie (VTE) antikoaguliert werden müssen, wird die gleichzeitige Einnahme von ASS und einem Vitamin-K-Antagonisten (VKA) nur für wenige Situationen empfohlen. Dazu gehört das Akute Koronarsyndrom (ACS), insbesondere nach […]

Andexanet – ein Antidot für Faktor-Xa-Antagonisten: derzeit noch keine umfassende klinische Bewertung möglich

In den aktuell publizierten US-amerikanischen Leitlinien zur Behandlung von Vorhofflimmern (VHF) werden die direkten oralen Antikoagulanzien (DOAK) gegenüber den Vitamin-K-Antagonisten (VKA) bevorzugt empfohlen, wenn bei einem Patienten mit nicht-valvulärem VHF die Indikation zur oralen Dauerantikoagulation besteht (vgl. 1, 2). Es ist davon auszugehen, dass der bereits große Anteil von Patienten unter DOAK-Therapie weiter zunehmen wird. […]

Protonenpumpenhemmer für Patienten auf der Intensivstation mit Risiko für gastrointestinale Blutungen?

Patienten auf Intensivstationen erhalten regelmäßig Protonenpumpenhemmer (PPI), um stressbedingten gastrointestinalen Blutungen vorzubeugen, denn diese können die Prognose verschlechtern (1, 2). Für Patienten mit entsprechenden Risikofaktoren ist dieses Vorgehen bereits in Leitlinien verankert (3). Als Risikofaktoren für eine gastrointestinale Blutung auf der Intensivstation sind folgende Situationen definiert: mechanische Beatmung, Blutgerinnungsstörung, Antikoagulation sowie Störungen der Leber- und […]

Antidot Idarucizumab bei Blutungen unter Dabigatran: kein „Ausschalter“

Im Jahr 2015 wurde mit dem Antikörper-Fragment Idarucizumab (Ida; Praxbind®) das erste Antidot gegen ein neues orales Antikoagulans (NOAK) zugelassen. Ida wirkt spezifisch gegen den Thrombininhibitor Dabigatran (Pradaxa®) und hebt dessen gerinnungshemmende Wirkung innerhalb von Minuten auf. Die Werbung verspricht einen On/Off-Mechanismus, vergleichbar einem Schalter. Antidote gegen die drei anderen zugelassenen NOAK (Faktor-Xa-Inhibitoren) sind entgegen […]

Hohes Blutungsrisiko unter ASS bei alten Patienten

Die Sekundärprävention mit ASS ist bei älteren Patienten mit einem unerwartet hohen Blutungsrisiko verbunden. Dies zeigt eine aktuell in Lancet publizierte, von verschiedenen staatlichen und gemeinnützigen Institutionen finanzierte, prospektive bevölkerungsbasierte Kohortenstudie britischer Forscher (1). Es wurden 3.166 Patienten (davon 50% > 75 Jahre, 18% > 85 Jahre) unter antithrombozytärer Dauertherapie (96% ASS; 75 mg/d; magensaftresistent […]

Dabigatran zur Antikoagulation bei mechanischen Herzklappen ungeeignet

Die RE-ALIGN-Studie, in der Dabigatran vs. Warfarin bei Patienten mit mechanischem Herzklappen-Ersatz untersucht worden war, wurde wegen häufigerer Schlaganfälle, Myokardinfarkten und Klappenthrombosen unter Dabigatran vorzeitig abgebrochen (1). Danach warnten die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) und die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA), Dabigatran nicht zur arteriellen Thromboembolieprophylaxe nach mechanischem Herzklappen-Ersatz anzuwenden, und die FDA verfügte eine […]

Die Hersteller der neuen Antikoagulanzien warnen vor Blutungen und unsachgemäßem Gebrauch

Im September haben deutsche und österreichische Ärzte ungewöhnliche Post erhalten. Die Medical Directors von Bristol-Myers Squibb, Pfizer, Boehringer-Ingelheim und Bayer weisen in einem gemeinsamen Brief auf das Blutungsrisiko ihrer Arzneimittel Dabigatran (Pradaxa®), Rivaroxaban (Xarelto®) und Apixaban (Eliquis®) hin. Die Hersteller dieser neuen (direkten) oralen Antikoagulanzien (NOAK) teilen den Ärzten mit, dass „klinische Studien und Meldungen […]

Transfusionsstrategien bei oberen gastrointestinalen Blutungen

Akute obere gastrointestinale Blutungen sind ein häufiges Problem in den Notaufnahmen der westlichen Welt. In den USA rechnet man pro Jahr mit 450.000 Krankenhauseinweisungen wegen dieser Diagnose (1). Solche Blutungen sind ein häufiger Grund für die Transfusion von Erythrozyten. In England bekommen 43% dieser Patienten Bluttransfusionen (2). In Deutschland dürfte der Anteil deutlich höher liegen. […]