Wir haben mehrfach über die Glucagon-like-peptide-1-Agonisten (GLP1-A, auch Inkretinmimetika) berichtet, speziell auch über ihre bedeutsamen Effekte auf das Körpergewicht (vgl.). Der GLP1-A Semaglutid (SG) wurde auf Basis der Ergebnisse der STEP-Studien im Juni 2021 in den USA und im Januar 2022 auch in der Europäischen Union (EU) unter dem Namen Wegovy® als „Arzneimittel zur Gewichtsregulierung“ […]
Wir haben im März 2021 über neue Entwicklungen in der medikamentösen Behandlung der Adipositas berichtet . Anlass hierfür waren u.a. randomisierte, kontrollierte Studien (RCT) mit den sog. Glucagon-like-peptide-1-Agonisten (GLP-1-A). Diese als Antidiabetika entwickelten Wirkstoffe verbessern nicht nur die Blutzuckerkontrolle und senken die kardiovaskuläre Morbidität, sondern senken auch das Körpergewicht deutlich, auch bei Personen ohne Diabetes […]
Adipositas bei Kindern führt zu Folgeerkrankungen, besonders kardialen, und zu erhöhter Mortalität im späteren Leben (1). Die Behandlung der juvenilen Adipositas ist eine medizinische Herausforderung. Änderungen des Lebensstils und Pharmakotherapie haben zwar in Studien zu einer Gewichtsabnahme geführt, jedoch waren die Effekte gering (2). Außerdem sind die meisten Wirkstoffe, die zur Gewichtsabnahme eingesetzt werden, u.a. […]
Alle Leitlinien zur Primärprävention kardiovaskulärer Erkrankungen empfehlen einen gesunden Lebensstil als Basis- und Begleitmaßnahme vor und zusätzlich zu einer Arzneimitteltherapie. Es ist jedoch wenig darüber bekannt, ob und gegebenenfalls wie sich diese beiden Therapiekonzepte gegenseitig beeinflussen. Eine große bevölkerungsbasierte Kohortenstudie aus Finnland untersuchte Assoziationen zwischen einer neu begonnenen primärpräventiven Arzneimitteltherapie zur Senkung hypertensiver Blutdruckwerte und […]
Dr. B.M. aus B. schreibt (gekürzt): >> Sie greifen in Ihrem Artikel (1) ein zweifellos praktisch wichtiges Thema auf, das immer wieder in Erinnerung gebracht werden muss. Allerdings sind doch viele der getroffenen Aussagen zu holzschnittartig. So schreiben Sie, dass Adipositas per se das Risiko, eine Depression zu entwickeln, um 55% erhöht. Zum Beleg wird […]
Zusammenfassung: Die Einnahme von Antidepressiva und besonders von Antipsychotika ist mit teilweise erheblichen Gewichtszunahmen und metabolischen Veränderungen assoziiert sowie mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen und Diabetes mellitus. Bei der Auswahl der Wirkstoffe sollte daher auch der metabolische Status der Patienten mitberücksichtigt werden. Zu Beginn und während der Therapie sollten regelmäßig der Body-Mass-Index (BMI), […]
Eine bemerkenswerte Studie wurde am Ende des Jahres 2017 veröffentlicht. Einer Gruppe von schottischen und nordenglischen Hausärzten ist der Nachweis gelungen, dass übergewichtige Typ-2-Diabetiker durch eine strukturierte Ernährungs- und verhaltensmodifizierende Intervention nicht nur erheblich abnehmen, sondern auch eine Diabetes-Remission erzielen können. Besonders interessant ist, dass diese Erfolge nicht in einer Spezialeinrichtung oder mit Hilfe von […]
Zu diesem Thema haben wir zuletzt im Jahr 2013 eine große Metaanalyse ausführlich referiert (1, 4). Es ist vielfach belegt, dass eine ausgeprägte Adipositas statistisch mit einer verkürzten Lebensdauer assoziiert ist. In einer aktuellen Metaanalyse (2) wurde jetzt unter Federführung von J. Danesh aus Cambridge, UK, der Body-Mass-Index (BMI) von Populationen aus Asien, Australien, Neuseeland, […]
C. Crump et al. aus Malmö/Schweden und von der Stanford-Universität/Kalifornien berichten in JAMA über die Beziehung zwischen Standard-Untersuchungsbefunden bei ca. 1,5 Millionen schwedischen Wehrpflichtigen aus den Jahren 1969 bis 1994 im Alter von 18 Jahren und der Inzidenz von arterieller Hypertonie im Erwachsenenalter (1). Die Informationen über Hypertonie (erfasst bis Ende 2012) wurden dem schwedischen […]
Verbesserungen des Ernährungs- und Bewegungsverhaltens gehören beim Diabetes mellitus Typ 2 (DM2) zur Basistherapie. In den USA wurde im Herbst 2012 eine eigentlich auf ca. 13 Jahre angelegte Interventionsstudie nach im Mittel 9,6 Jahren Laufzeit beendet, in die übergewichtige DM2-Patienten eingeschlossen worden waren (1). An dieser Look-AHEAD-Studie waren 16 Zentren beteiligt. Die 5145 Patienten zwischen […]
Bei der Beurteilung des Körpergewichts im Hinblick auf Gesundheitsrisiken ist es sinnvoll, das Gewicht auf die Körperlänge zu beziehen. Das geschieht in wissenschaftlichen Veröffentlichungen und in der klinischen Praxis auf Empfehlungen der WHO durch Berechnung des Body-Mass-Index (BMI), definiert als Gewicht (in Kilogramm) geteilt durch die Körperlänge (in Metern) zum Quadrat. Aufgrund älterer Berechnungen von […]
Im N. Engl. J. Med. nimmt die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA zur kürzlich erfolgten Zulassung zweier Appetitzügler Stellung (1). Die Stellungnahme mutet wie eine Apologie an, da die klinischen Erfahrungen mit beiden Präparaten noch sehr begrenzt sind, Langzeitergebnisse komplett fehlen und auch die Sicherheitsdaten noch unzureichend sind. Die rasche Zulassung wird mit der Dringlichkeit begründet, eine […]
Die endogenen Liganden von Opioid-Rezeptoren (z.B. Endorphine) wurden viel später entdeckt als die zunächst als Orphans (Waisen) bezeichneten Rezeptoren selbst. Alle Effekte von Morphin und seinen Abkömmlingen werden über diese Rezeptoren vermittelt. Analog wurden bei der Erforschung der Wirkungen von Haschisch (Hauptwirkstoff: Tetrahydrocannabinol) zunächst die Rezeptoren CB1 und CB2 entdeckt und später endogene Liganden, sog. […]
Aus dem antiken Griechenland ist bekannt, daß Übergewichtige, die abnehmen wollten, angehalten wurden, nur einmal täglich zu essen, harte Arbeit zu verrichten, keine Bäder zu nehmen, auf harten Betten zu schlafen und so lange wie möglich nackt umherzulaufen. Die Behandlung der Adipositas hat sich glücklicherweise verändert; aber wie wirksam sind die Angebote, die wir den […]
Die massive Adipositas nimmt in Nordamerika, aber auch in Europa epidemischen Charakter an. Es ist bekannt, daß starkes Übergewicht mit erhöhter Morbidität und Letalität assoziiert ist. Das Ausmaß dieser Beziehung und die Frage, ob Übergewicht per se ein unabhängiger Risikofaktor ist, war bisher nicht ausreichend klar. Eine umfangreiche, von E.E. Calle et al. im N. […]