Schlagwort: Myokardinfarkt

Neuer Risikorechner in den USA stuft kardiovaskuläre Risiken niedriger ein und erspart potenziell Millionen eine Statin-Therapie [CME]

Die Abschätzung des individuellen kardiovaskulären Risikos hat eine große Bedeutung bei der Entscheidung über die Intensität verschiedener präventiver Maßnahmen, besonders bei Personen, die bislang noch kein kardiovaskuläres Ereignis hatten. Statine sind in Deutschland in dieser präventiven Situation innerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung derzeit ab einem 10-Jahres-Risiko > 20% „auf der Basis der zur Verfügung stehenden Risikokalkulatoren“ erstattungsfähig; […]

Gesundes-Herz-Gesetz: ein nationales Screeningprogramm auf kardiovaskuläre Erkrankungen – mit gesetzlichem Anspruch auf eine Behandlung mit Lipidsenkern?

Nach dem Cannabisgesetz steht nun ein weiteres Gesetzesvorhaben aus dem Hause Lauterbach an, welches von wenigen Lobbygruppen gefeiert und von fast allen Vertretern der rationalen und evidenzbasierten Medizin mit Kopfschütteln kommentiert wird. Es geht um eine Änderung des Fünften Buches des Sozialgesetzbuches mit dem putzigen Arbeitstitel „Gesundes-Herz-Gesetz“ (GHG), welches am 28.8.2024 vom Bundeskabinett beschlossen wurde […]

Arzneimitteltherapie in den ersten Wochen bis Monaten nach Myokardinfarkt: Keine Hinweise auf generellen Nutzen von Betablockern oder SGLT2-Inhibitoren [CME]

Patienten mit Herzinsuffizienz (HI) in den ersten Wochen nach einem akuten Myokardinfarkt (MI) sind eine besonders zu betrachtende Subgruppe. Durch eine optimierte Akuttherapie wird heute bei den meisten Patienten nach einem MI eine so rasche Revaskularisation des Infarktareals erreicht, dass es zu keiner oder nur zu einer geringen irreversiblen Schädigung des betroffenen Myokardareals kommt. Nur […]

Kardiovaskuläre Primärprävention: Bestehende ASS-Einnahme beenden? [CME]

Aktuelle europäische und US-amerikanische Leitlinien ,  empfehlen, in der Primärprävention (zur Definition s.u.) kardiovaskulärer Erkrankungen niedrig dosierte Acetylsalicylsäure (ndASS; 50-100 mg einmal täglich) zurückhaltend einzusetzen. Diese Prävention kann demnach dann in Erwägung gezogen werden, wenn ein Patient ein hohes errechnetes kardiovaskuläres 10-Jahres-Risiko und kein erhöhtes Blutungsrisiko hat. Die zuvor bestehenden Empfehlungen wurden zurückgestuft, unter anderem auf […]

Kardiovaskuläres Risiko von Müttern nach künstlicher Befruchtung [CME]

Circa 2% aller Neugeborenen in Europa werden mithilfe assistierter reproduktiver Techniken (ART) gezeugt – mit steigender Tendenz . Bei einer in vitro-Fertilisation (IVF) werden der Frau nach einer hormonellen Stimulation der Ovarien reife Eizellen aus dem Ovar entnommen und in einem Reagenzglas (in vitro) mit den aufbereiteten Spermien des Spenders vermischt. Erfolgt eine Befruchtung und […]

„Atypische“ Indikationen für Antithrombotika bei Koronarer Herzkrankheit [CME]

Antithrombotisch wirksame Medikamente gehören zu den am meisten verschriebenen Arzneimitteln. Häufige Indikationen für eine antithrombotische Langzeit-/Dauertherapie sind KHK und Vorhofflimmern (Vofli). Folgende Therapiekonzepte sind als Standard etabliert: bei KHK: – stabil: Antithrombozytäre Monotherapie mit ASS in der Sekundärprävention; bei selektierten Patienten auch in der Primärprävention; – nach elektiver oder akuter perkutaner Koronarintervention (PCI) oder akutem Koronarsyndrom (ACS): […]

Pitavastatin zur Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen bei HIV-Infizierten [CME]

Die Lebenserwartung HIV-infizierter Personen hat sich durch die verfügbaren antiretroviralen Therapien deutlich verlängert. Dennoch bleibt das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen, einschließlich Myokardinfarkt und Schlaganfall, trotz optimaler Virussuppression doppelt so hoch wie bei Personen, die nicht mit dem HIV infiziert sind . Die Gründe hierfür sind nicht ganz klar, aber eine erhöhte Entzündungs- bzw. Immunaktivität könnten […]

Leserbrief: Rationale Therapieumstellung zwischen Clopidogrel, Prasugrel und Ticagrelor [CME]

Frage von C.J. aus M.: >> Ist es korrekt, dass man beim Umsetzen von Prasugrel auf Clopidogrel nicht, beim Umsetzen von Ticagrelor auf Clopidogrel jedoch mit 300 mg Clopidogrel aufsättigen sollte (wenn z.B. Ticagrelor oder Prasugrel nicht vertragen wird)? << Antwort: >> Es ist richtig, dass – in einem chronisch-stabilen Setting und ohne erhöhtes Blutungsrisiko – bei […]

Neuer Leitfaden zur medikamentösen Cholesterinsenkung

Im März 2023 hat die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) einen Leitfaden „Medikamentöse Cholesterinsenkung zur Vorbeugung kardiovaskulärer Ereignisse“ vorgestellt. Mit diesem sollen Ärztinnen und Ärzte dabei unterstützt werden, „eine begründete Auswahl von Arzneimitteln zur Cholesterinsenkung mit dem Ziel einer Vorbeugung kardiovaskulärer Ereignisse zu treffen“. In dem Leitfaden werden u.a. Nutzen und Risiken der 4 wichtigsten […]

Zum klinischen Nutzen von Bempedoinsäure bei Statin-intoleranten Patienten [CME]

Die pharmakologischen Wirkungen des neueren Lipidsenkers Bempedoinsäure (Bemp) ähneln denen der HMG-CoA-Reduktase-Hemmer (Statine). Beide hemmen Schlüsselenzyme des intrazellulären Mevalonsäure-„Pathways“, an dessen Ende die Synthese von Cholesterin (C) und Isoprenoid stehen . Durch die resultierende Verarmung an C regulieren die Hepatozyten auf ihrer Zelloberfläche Low-Density-Lipoprotein (LDL)-Rezeptoren hoch, um das für ihren Stoffwechsel wichtige C aus dem Blut […]

Zur Bedeutung von Zielvorgaben bei der Cholesterinsenkung [CME]

Wir haben schon häufiger bemängelt, dass es bei dem im ärztlichen Alltag so wichtigen Thema „kardiovaskuläre Prävention“ kaum Studien zur Senkung des Cholesterins gibt, die eine zielwertgesteuerte Behandlung mit einem Lipidsenker („Treat to Target“ = TtoT) mit einer Behandlung mit festgelegter Dosis vergleichen , . Die wenigen Ausnahmen sind die TST- sowie die EMPATHY-Studie aus den […]

Kardiovaskuläre Sekundärprävention: Dauertherapie mit Clopidogrel statt Acetylsalicylsäure? [CME]

Seit Jahrzehnten gilt eine unbefristete Monotherapie mit Acetylsalicylsäure (ASS) als Standard in der Sekundärprävention für Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK) – im Anschluss an eine vorübergehende duale Antiplättchentherapie (DAPT) nach akutem Koronarsyndrom (ACS) und/oder perkutaner Koronarintervention (PCI). Dieses Vorgehen beruht auf der Evidenz aus mehreren älteren Studien (Übersicht z.B. bei ) sowie auf zahlreichen Leitlinien nationaler […]

Neue, unabhängige Empfehlungen zur kardiovaskulären Primärprävention mit Statinen aus den USA [CME]

Die „US Preventive Services Task Force“ (USPSTF) ist ein unabhängiges Gremium nationaler Expertinnen und Experten für die Primärprävention . Die Mitglieder rekrutieren sich u.a. aus den Bereichen Innere Medizin, Familienmedizin, Pädiatrie, Krankenpflege, Epidemiologie, Medizinstatistik und Ökonomie. Die USPSTF untersteht dem Gesundheitsministerium und soll für die US-amerikanische Bevölkerung evidenzbasierte Empfehlungen zu Vorsorgeuntersuchungen, medizinischen Beratungen und präventiv […]

Acetylsalicylsäure zur kardiovaskulären Primärprävention in aktuellen US-Empfehlungen weiter zurückgestuft [CME]

Ein aktuell publiziertes “Systematisches Review“ und „Recommendation Statement” der „US Preventive Services Task Force“ (USPSTF) befasst sich mit Acetylsalicylsäure (ASS) in der kardiovaskulären Primärprävention . Auf Basis eines systematischen Reviews von 11 Studien mit insgesamt 134.470 Patienten verwendeten die Autoren ein sogenanntes Mikrosimulationsmodell, i.e. eine computergestützte Simulation zur hoch detaillierten Analyse bevorstehender Maßnahmen, um aus den gepoolten […]

Fischöl sehr wahrscheinlich nicht protektiv wirksam bei kardiovaskulären Krankheiten [CME]

Wir haben vor 4 Jahren über das erstaunliche und in der Folge viel diskutierte Ergebnis der REDUCE-IT-Studie () berichtet. In ihr wurde eine 25%ige Reduktion des relativen Risikos (RRR) für schwere kardiovaskuläre Ereignisse durch eine chemisch veränderte Omega-3-Fettsäure (Eicosapentaensäure-Ethylester = EPA) in hoher Dosierung (4 g/d) gefunden (). Auf Basis dieser Daten ist seit März […]