110 Artikel; Seite 3 von 8
Frage von Dr. L. aus S.: >> Eine 63-jährige sportliche, normalgewichtige Dame (Turnlehrerin) hat eine familiäre Hyperlipoproteinämie (FH). Ohne Therapie liegen die Werte des Gesamtcholesterins um 500 mg/dl und das LDL-C um 230 mg/dl. Die Mutter hatte mit 70 Jahren einen Herzinfarkt, ansonsten ist die Familienanamnese hinsichtlich Koronarer Herzkrankheit (KHK) und Schlaganfall leer. Die asymptomatische […]
Herr A.K. aus N. schreibt: >> Erlauben Sie mir eine Anmerkung zur aktuell publizierten IMPROVE-IT-Studie. Nachdem diese Studie schon im Vorfeld von zahlreichen “Experten” hoch gelobt wurde, habe ich mit Spannung die Volltext-Publikation erwartet. Ja, es stimmt, es konnte erstmals der Nachweis einer wirksamen LDL-Senkung durch ein Nicht-Statin erbracht werden. Die Studie hält aber einer […]
Das Absetzen von Arzneimitteln im Kontext von Polypharmakotherapie und begrenzter Lebenserwartung ist ein wichtiges Thema. Es gibt viele Meinungen hierzu, aber nur Weniges kann als gesichert gelten. Das Absetzen von Medikamenten berührt viele Aspekte, u.a. ethische und juristische. So lange keine randomisierten kontrollierten Studien (RCT) zur Sicherheit des Absetzens von Arzneimitteln existieren, können einschlägige Empfehlungen […]
Die sekundäre Prävention nach Myokardinfarkt oder Schlaganfall mit einem Statin ist allgemein akzeptiert. Auch bei Personen, bei denen keine kardiovaskulären Erkrankungen bekannt sind, die also ein niedrigeres Erkrankungsrisiko haben, wirken Statine protektiv, wenn auch absolut in geringerem Maße (Primärprävention; 1, 2). Ganz allgemein gilt der Grundsatz: je höher das kardiovaskuläre Risiko, desto größer ist die […]
Ezetimib hemmt die enterale Resorption von Cholesterin und senkt dadurch deutlich die LDL-Cholesterin-Konzentration (LDL-C) im Serum (vgl. 1). Der Wirkstoff ist seit 2002 als Monopräparat (Ezetrol®) und seit 2004 in der Kombination mit Simvastatin (Inegy®) zur Behandlung der primären Hypercholesterinämie und der homozygoten familiären Hypercholesterinämie zugelassen (in Kombination, falls eine alleinige Statin-Therapie “unzureichend” ist und […]
Trotz der Fortschritte in der supportiven Behandlung des “Acute Respiratory Distress Syndrome” (ARDS) ist die Letalität besonders hoch bei Patienten mit gleichzeitiger Sepsis (1). Dabei führen Entzündungsreaktionen zu ausgedehnten zellulären Schäden in der Lunge und in anderen Organen. Wirkstoffe, die diese Entzündungsreaktionen abschwächen, könnten theoretisch bei Sepsis allgemein und speziell beim ARDS klinisch zur Verbesserung […]
Was praktisch tätige Ärzte und Physiotherapeuten vermuten, wird nun auch in einigen aktuellen Untersuchungen konkreter: Statine werden von mehr Patienten nicht toleriert als bislang angenommen. Nach den großen Statin-Studien der vergangenen Jahre ist nach der Literatur von einer Inzidenz der Statin-Myopathie von 1,5-5% auszugehen (1, 2). Das trifft wohl auch in dieser Häufigkeit zu, wenn […]
Durch Optimierung von Material und Methoden ist die perkutane Koronarintervention (PCI) in den vergangenen zwei Jahrzehnten zu einem komplikationsarmen und häufig durchgeführten Standardeingriff geworden. Aufgrund unterschiedlicher Faktoren (z.B. Abrechnungsmodalitäten, Verfügbarkeit) variieren die PCI-Zahlen sehr stark von Land zu Land. Deutschland hat seit vielen Jahren europaweit die höchste “Pro-Kopf-PCI-Rate” (vgl. 1). Während die Effizienz der PCI […]
Zusammenfassung: In den kürzlich erschienenen neuen Leitlinien des American College of Cardiology (ACC) und der American Heart Association (AHA) zur kardiovaskulären Prävention und Behandlung der Hypercholesterinämie wird die Indikation für Statine massiv ausgeweitet. Zur Primärprävention wird empfohlen, alle Menschen ab 21 Jahre mit einem LDL-Cholesterin-Wert > 190 mg/dl unkontrolliert hochdosiert mit Statinen zu behandeln sowie […]
Dass Statine kardiovaskuläre Ereignisse verhindern können, ist weitgehend unumstritten. Auch besteht kein Zweifel, dass sie die Gesamt- und die kardiovaskuläre Letalität in der Sekundärprävention kardiovaskulärer Krankheiten senken können (1-3). In der Primärprävention sind die Effekte allerdings gering, was zu widersprüchlichen Ergebnissen in entsprechenden Metaanalysen geführt hat (2, 4, 5). Eine klinisch bedeutsame Wirksamkeit, d.h. eine […]
Der aus dem Englischen übernommene Begriff Gender umfasst nicht nur das biologische Geschlecht (= Sex) einer Person. Er schließt auch die sozialen Aspekte sowie psychische Eigenschaften und Verhaltensweisen mit ein, wie z.B. das Rollenbild in der Gesellschaft oder die Wahrnehmung von Gesundheit und Krankheit und der persönliche Umgang damit. “Gender medicine” ist die internationale Fachbezeichnung […]
Hinweise für eine Verschlechterung der Nierenfunktion unter Rosuvastatin ergaben sich bereits aus der JUPITER-Studie (1). Die Auswertung der an die FDA gemeldeten Fälle ergab eine – allerdings nicht signifikante – Erhöhung des Risikos für eine akute Verschlechterung der Nierenfunktion von 19% (2). Legte man eine Verdopplung des Serum-Kreatinins als Maß für die Verschlechterung der Nierenfunktion […]
Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz (CNI) im Vor-Dialyse-Stadium haben ein etwa gleich hohes Risiko für arteriosklerotische kardiovaskuläre (kv) Ereignisse wie gleich alte Patienten mit gesicherter Koronarer Herzkrankheit (1). Bei Dialyse-Patienten ist das kv Risiko im Vergleich mit Nierengesunden um ein Vielfaches erhöht (2). Unabhängig von der Konzentration der Lipide im Blut werden deshalb viele Patienten mit […]
Statine, weniger Fibrate, werden für die Sekundärprophylaxe kardiovaskulärer Ereignisse empfohlen. Beide Arzneimittelgruppen sind in Einzel-Veröffentlichungen in Verdacht geraten, eine akute Pankreatitis auslösen zu können (1-3). Der Nachweis wird dadurch kompliziert, dass eine ausgeprägte Hypertriglyzeridämie ein unabhängiger Risikofaktor für akute Pankreatitis ist. Zur Klärung der Frage, ob die Anwendung von Statinen mit der Inzidenz akuter oder […]