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Antithrombin III bzw. Gewebefaktor-Hemmstoff Tifacogin bei Sepsis ohne Erfolg

Hyperkoagulation und Verbrauchskoagulopathie wurden in Deutschland vor 35 Jahren von Lasch und Neuhof als ein wesentliches Charakteristikum des septischen Schocks herausgestellt (1, 2). Heparin-Prophylaxe und -Therapie war die logische Konsequenz. Sie setzte sich daher in der Praxis durch, ohne daß es eine den modernen Kriterien der Evidence based medicine standhaltende Studie dazu gegeben hätte. Offiziell […]

Aktiviertes Protein C und die Therapie der Sepsis

Zusammenfassung: Die Sepsis ist eine gefürchtete Komplikation meist bakterieller Infektionen. Nach wie vor ist die Letalität dieser Erkrankung sehr hoch. In den letzten 20 Jahren wurden verschiedene Substanzen in experimentellen Vorversuchen getestet und als vielversprechende Medikamente eingestuft. Keine dieser Substanzen konnte eine signifikante Wirksamkeit in der Behandlung der Sepsis erzielen. Im Jahre 2001 wurde jedoch […]

Leserbrief: Plasmapherese und andere Methoden zur Behandlung der Maculadegeneration?

Frage von Dr. H.S. aus Bad Dürkheim: >> Von einer Augenärztin wird Plasmapheresetherapie zur Behandlung einer Maculadegeneration der Netzhaut empfohlen. Gibt es Hinweise auf die Wirksamkeit dieser Methode? Gibt es andere wirksame Behandlungen? Die senile Maculadegeneration ist in den Industrieländern die häufigste Ursache von Sehstörungen im Alter. Charakteristisch sind Drusen, vom Pigmentepithel ausgehende Hyalingebilde, eventuell […]

Nur selten erektile Dysfunktion durch Betablocker?

Die erektile Dysfunktion (ED) wird oft in ursächlichen Zusammenhang mit der Einnahme von Medikamenten gebracht und schränkt maßgeblich die medikamentöse Compliance bei Männern ein. Insbesondere von Betablockern wird allgemein angenommen, daß sie häufig eine ED verursachen. Auch in der in der Fachinformation für Betablocker wird auf diese unerwünschte Arzneimittelwirkung (UAW) hingewiesen; allerdings wurde die Prävalenz […]

Wann kann man bei Prolaktinom-Patienten die dopaminerge Therapie mit Cabergolin (probeweise) beenden?

Eine Hyperprolaktinämie (HyPRL) führt bei jüngeren Frauen meist zu Galaktorrhö und Oligo-/Amenorrhö, da erhöhtes Prolaktin (PRL) eine verminderte oder dysrhythmische Sekretion der Gonadotropine bewirkt. Bei Männern führen die verminderten Gonadotropine zum sekundären Hypogonadismus (s.a. 1). Ursachen einer HyPRL können Prolaktinome (PRLom) sein, die PRL hypersezernieren. Sind sie im Durchmeser < 10 mm, spricht man von […]

Fortsetzung der adjuvanten Therapie des Mammakarzinoms mit Letrozol nach 5 Jahren Tamoxifen

Die postoperative adjuvante Therapie mit Tamoxifen über 5 Jahre bei postmenopausalen Frauen mit Östrogen-Rezeptor-positivem Mammakarzinom gilt heute im frühen Stadium dieser Tumorerkankung weltweit als Standard (vgl. 1). Dadurch konnte das Risiko, am Mammakarzinom zu sterben, um etwa 25% gesenkt und eine absolute Verbesserung im Überleben nach 10 Jahren um 10% bei nodal-positiven bzw. 5% bei […]

Nitroglycerin-Sensibilität von Brustschmerzen differenzialdiagnostisch nicht verwertbar

Kaum ein Medikament in der Inneren Medizin dürfte klarer etabliert und akzeptiert sein als Nitroglycerin-Spray zur Erstbehandlung bei akuter und chronisch stabiler Angina pectoris. In der Notfallversorgung gilt eine rasche Linderung von Brustschmerzen nach Nitro-Spray zudem als wichtiger differenzialdiagnostischer Hinweis auf eine Koronare Herzerkrankung. Entsprechend hat die Nitrosensibilität auch als diagnostisches und prognostisches Kriterium Eingang […]

Ambulante elektrische Kardioversion

Vorhofarrhythmien (Vorhofflimmern bzw. -flattern) sind häufig und führen oft zu Krankenhausaufenthalten. Obwohl die elektrische Kardioversion nach den Ergebnissen der AFFIRM- und RACE-Studien (1, 2, s.a. 3) seltener angewendet werden sollte, wird sich bei symptomatischen und jüngeren Patienten immer wieder die Frage stellen, wie und wo diese Intervention durchgeführt werden sollte. Bislang werden die Patienten für […]

Angiotensin-II-Rezeptor-Blocker und/oder ACE-Hemmer bei postinfarzieller Herzinsuffizienz. Die VALIANT-Studie

Im Dezember hatten wir über die im Lancet breit ausgewalzten Ergebnisse der CHARM-Studien berichtet (1). Die Ergebnisse vermitteln den Eindruck, daß die zusätzliche Gabe von Candesartan (Atacand®, Blopress®) zur Standardtherapie eines Patienten mit Herzinsuffizienz effektiv sein könnte. Die Standardtherapie schloß ACE-Hemmer, Beta-Blocker, Diuretikum, Digitalis und Spironolacton ein in Dosierungen, die dem behandelnden Arzt überlassen waren. […]

Enfuvirtid – der erste Fusionsinhibitor in der Therapie der HIV-Infektion

Zusammenfassung: Mit Enfuvirtid (T-20, Fuzeon®) ist seit Mai 2003 das erste Medikament aus der Gruppe der Fusionsinhibitoren für die Therapie der HIV-Infektion zugelassen worden. Der Einsatz von Enfuvirtid ist auf die Gruppe von HIV-Patienten beschränkt, bei denen eine Mehrfachresistenz gegen herkömmliche antiretrovirale Medikamente nachgewiesen ist. Die Ergebnisse zweier multizentrischer Phase-III-Studien bei Patienten mit einer derartigen […]

Leserbrief: Tamoxifen oder Anastrozol?

Frage von Dres. A. und T.F. aus Lübbecke: >> In unserer täglichen Nachsorgepraxis werden wir vermehrt von Patientinnen angesprochen, ob wir nicht statt Tamoxifen das “bessere” Anastrozol (Arimidex®) rezeptieren könnten. Nach unserem Wissen ist eine Behandlung mit Aromatase-Hemmern jedoch nur bei Kontraindikationen oder Unverträglichkeiten von Tamoxifen gegeben. Ihr Vorgehen, Aromatasehemmer (z.B. Anastrozol) bei postmenopausalen Frauen […]

Buchbesprechung: Wie man Krankheiten passend zu Präparaten konstruiert

Das Buch des Biochemikers und Wissenschaftspublizisten Jörg Blech ”Die Krankheitserfinder” (S. Fischer, Frankfurt/Main 2003. 17,90 EUR) hat soviel öffentliche Resonanz gefunden, daß wir um eine Stellungnahme nicht herumkommen, obwohl Buchbesprechungen im ARZNEIMITTELBRIEF eigentlich nicht (mehr) vorgesehen sind. Blechs Kernaussage: die Industrie beschränkt sich nicht mehr darauf, Medikamente gegen Krankheiten zu entwickeln, sie erfindet nun auch […]

Rekombinantes Erythropoietin verkürzt Progreß-freies und Gesamtüberleben bei Patienten mit Kopf- bzw. Halstumoren

Auf Pathogenese und Behandlungsmöglichkeiten der Tumor-assoziierten Anämie sind wir in den vergangenen Jahren wiederholt ausführlich eingegangen (1-3). Der Einsatz der derzeit zur Behandlung der Tumoranämie bei Patienten mit soliden Tumoren, malignen Lymphomen oder Plasmozytom unter Chemotherapie zugelassenen rekombinanten Erythropoietine (rhEPO), Epoetin alfa (Erypo®), Epoetin beta (NeoRecormon®) und Darbepoetin alfa (Aranesp®), ist z.T. aggressiv beworben worden. […]

Effekte einer Kombination von Alpha-Blocker und Finasterid bei Benigner Prostata-Hyperplasie (BPH)

Adrenerge Alpha-1-Rezeptor-Blocker (Tamsulosin = Alna®, Omnic®, Doxazosin, Alfuzosin = Urion®, Uroxatral®, Terazosin = Flotrin®, Terazoflo®) bessern die Beschwerden bei BPH schnell, verhindern jedoch nicht das allmähliche weitere Wachstum der hyperplasierten Prostata. Der 5-Alpha-Reduktase-Hemmer Finasterid (Proscar®) führt zu einer ca. 20%igen Größenreduktion der BPH, ist besonders bei einer Prostata-Größe von > 40 ml indiziert und führt […]

Noch mehr Daten zur Behandlung der Hypertonie: Die INVEST-Studie

Das Senken eines erhöhten Blutdrucks kann die Entwicklung der Atherosklerose bremsen und die Zahl der Komplikationen (Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, Schlaganfall) vermindern. Dies wurde zunächst für die Diuretika-Therapie nachgewiesen (1), später auch für die Behandlung mit Beta-Blockern (z.B. 2). Wenige Jahre später wurden ACE-Hemmer und AT-II-Rezeptor-Blocker erfolgreich eingeführt (z.B. 5-7), und es entbrannte ein Streit über den […]