2819 Artikel; Seite 154 von 188
Das Auftreten von Vorhofflimmern oder -flattern ist bei Herzinsuffizienz und nach Myokardinfarkt prognostisch ungünstig. Die antiarrhythmische Therapie ist bei diesen Patienten problematisch (s.a. 1). Neben Beta-Blockern und Digitalis kann aus heutiger Sicht nur Amiodaron sicher verabreicht werden. Dofetilid ist ein neueres Klasse-III-Antiarrhythmikum (wie Amiodaron oder Sotalol), das durch seine Wirkung auf die Kaliumkanäle die Refraktärzeit […]
Die Thienopyridinderivate Clopidogrel (Iscover, Plavix) und Ticlopidin (Tiklyd u.a.) werden bislang in Kombination mit Azetylsalizylsäure (ASS) zur Thromboseprophylaxe nach koronarer Stentimplantation eingesetzt (s. Übersicht AMB 1999, 33, 33). Nach der CURE-Studie (Clopidogrel in Unstable angina to prevent Recurrent Events trial: N. Engl. J. Med. 2001, 345, 494) wird sich nun vermutlich die Indikation ausweiten. Ziel […]
Die kürzlich unter der Federführung von E. Braunwald veröffentlichte TIMI-18-Studie ist eine weitere Untersuchung zum Vorgehen bei akuten koronaren Ischämiesyndromen (1). Um zwischen den vielen bekannten und weniger bekannten TIMI-Studien nicht verloren zu gehen und wohl auch, um den Namen der geprüften Substanz auf der Fahne zu tragen, wird TIMI 18 unter dem Akronym TACTICS […]
Dipyridamol ist eine komplexe Pyridinverbindung, welche u.a. als Inhibitor der Adenosin-Wiederaufnahme in Erythrozyten, Thrombozyten und Endothelzellen wirkt und so zu einer erhöhten extrazellulären Adenosinkonzentration und damit zu einer Gefäßerweiterung führt (1, 2). Dipyridamol wird seit vielen Jahren “zur Vorbeugung von Schlaganfällen, nachdem Vorläuferstadien aufgetreten sind (TIA und PRIND), wenn eine Antikoagulantientherapie nicht möglich oder kontraindiziert […]
Welch üppige Blüten die derzeitige Diskussion um die Therapie mit humanen adulten Stammzellen treibt, zeigt eine Publikation aus der kardiologischen Universitätsklinik in Düsseldorf (Strauer, B.E., et al.: Dtsch. med. Wschr. 2001, 126, 932). Dort wurden einem 46-jährigem Mann fünf Tage nach Vorderwand-Herzinfarkt (CK maximal 1172 U/L) mononukleäre Zellen aus dem eigenen Knochenmark (enthalten u.a. kleine […]
Tinnitus ist weit verbreitet, ätiologisch aber ungeklärt. In Europa und in den USA sind etwa 10% der Bevölkerung davon betroffen, und bei etwa 0,5% führt der Tinnitus zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Befindens. Bislang gibt es keine als wirksam gesicherte medikamentöse Behandlung. Insbesondere in Deutschland werden häufig standardisierte Extrakte von Gingko biloba zur Behandlung des […]
Populärwissenschaftliche Medien verbreiten den Glauben, daß Phyto-Östrogene typische postmenopausale Beschwerden lindern können. In vielen eßbaren Pflanzen finden sich Verbindungen, überwiegend Isoflavone, mit östrogenen und antiöstrogenen Effekten. Epidemiologische Studien scheinen zu belegen, daß in Populationen, die Nahrungsmittel mit einem hohen Gehalt an Phyto-Östrogenen konsumieren, postmenopausale Frauen weniger klimakterische Beschwerden haben. Es wurde auch spekuliert, daß die […]
Patienten mit rasch proliferierenden chemosensitiven Tumoren und/oder großer Tumorzellmasse (z.B. akute Leukämien, maligne Lymphome, Keimzell-Tumoren, kleinzelliges Bronchialkarzinom) sind besonders gefährdet für eine Hyperurikämie mit Nephropathie. Zur Standardprophylaxe oder -behandlung der Hyperurikämie gehören ausreichende Hydratation, Alkalisierung des Urins und die Gabe von Allopurinol, das die Xanthinoxidase hemmt und dadurch die Bildung von Harnsäure blockiert. Bereits gebildete […]
Im Br. Med. J. erschienen kürzlich zwei Übersichtsarbeiten zu diesem Thema und zusätzlich ein Kommentar, der die Ergebnisse der Reviews zusammenfaßt und diskutiert (1-3). Die wichtigsten Wirkstoffe im Indischen Hanf (Cannabis sativa variatio indica) sind Tetrahydrocannabinol (THC) und 11-Hydroxy-THC. Die Pflanze enthält aber 60 weitere chemisch verwandte Substanzen. Die neuro- und psychotropen Effekte werden durch […]
Zusammenfassung: Angiotensin-II-Rezeptor-Blocker haben in den vergangenen Jahren eine erhebliche pharmakoökonomische Bedeutung erlangt. Es gibt jedoch bisher keinen fundierten Beleg dafür, daß sie alleine oder in Kombination mit ACE-Hemmern wirksamer sind als diese. In nahezu allen Studien zu den wichtigsten Indikationen der ACE-Hemmer haben sie sich als gleichwertig erwiesen. Angiotensin-II-Rezeptor-Blocker sind besser verträglich als ACE-Hemmer; das […]
Frage von Dr. F.B. aus Rohrbach in Österreich: >> Zu Ihrem Artikel über die antibiotische Prophylaxe einer Borreliose nach Zeckenbiß (1993, 34, 128) habe ich folgende Frage: Habe ich im vorletzten Absatz den Hinweis auf den ELISA richtig interpretiert? Nach Zeckenbiß abwarten bis ein Erythema migrans erscheint oder bei Auftreten einer anderen entzündlichen Reaktion einen […]
Eine Expertengruppe der EAPC hat die 1996 erstmals publizierten Richtlinien für die Anwendung von Morphin und weiteren stark wirkenden Opioiden zur Behandlung von Tumorschmerzen überarbeitet und aktualisiert (1, 2; vgl. AMB 1996, 30, 85). Wir haben die 20 Empfehlungen für unsere Leser übersetzt und im folgenden leicht gekürzt zusammengefaßt. Für jede Empfehlung wird der Grad […]
Zusammenfassung: Im Sinne der Evidenz-basierten Medizin ist der Nutzen einer Behandlung mit Levothyroxin (LT4) bei manifester Hypothyreose gesichert. Hingegen ist der Wert einer Kombinationstherapie mit LT4 plus Trijodthyronin (T3) in diesem Sinne noch nicht klar. Klinische Erfahrungen sprechen jedoch dafür, daß einzelne Patienten mit Hypothyreose von dieser Kombinationstherapie profitieren. Werden Patientinnen, die wegen Hypothyreose auf […]
von Dres. W. und H. D. aus Rheinfelden: >> Zur Osteoporose-Prävention empfehlen wir immer wieder das Vermeiden stark phosphathaltiger Nahrungsmittel, wie Wurstwaren, Limonaden, Coca Cola. Gibt es Untersuchungen darüber, wie sich der Genuß von Trinkwasser aus Wasserenthärtungsanlagen von Kindheit an bzw. erst im Erwachsenenalter auf die Entstehung einer Osteoporose auswirkt? Bei diesen Wasserenthärtungsanlagen wird ja […]
Prof. Dr. T.H.L. und Dr. A.O.L. aus Tübingen schreiben: >> Bei einer Abhandlung über die Zielsetzung der Östrogen-Therapie in der Postmenopause mit Diskussion über Pro und Contra kann nicht darauf verzichtet werden, auf die Präparate, die bei der Hormontherapie eingesetzt werden, näher einzugehen. Mit Östrogenen werden sehr unterschiedliche Substanzen mit unterschiedlichen Wirkprofilen in einer Hormonklasse […]