Schlagwort: Diabetes mellitus Typ 1

Rote-Hand-Brief: Dapagliflozin darf nicht mehr zur Behandlung beim Typ-1-Diabetes mellitus angewendet werden

Dapagliflozin (Forxiga®), ein SGLT-2-Hemmer, wurde 2012 zur Behandlung von Patienten mit Typ-2-Diabetes mellitus zugelassen. Im Jahr 2019 erfolgte eine Indikationserweiterung für Typ-1-Diabetes als Zusatztherapie zu Insulin bei Patienten mit einem Body-Mass-Index ≥ 27 kg/m2, wenn mit Insulin allein trotz optimaler Insulintherapie keine ausreichende glykämische Kontrolle zu erreichen ist (vgl. 1). Dapagliflozin war damit in Europa […]

Insulin ist bei höheren Temperaturen stabiler als bisher angenommen.

Mit einer wichtigen praktischen Frage, nämlich inwieweit Insuline hitzebeständig sind, befasste sich eine aktuell im Open-Access-Journal PLoS ONE online publizierte Arbeit (1). Handelsübliche Insuline sollten, den Herstellerempfehlungen entsprechend, bei Kühlschranktemperatur, d.h. um 4°C (2-8 C°) gelagert und nach erstmaligem Gebrauch innerhalb von 4-6 Wochen verbraucht werden; während dieser Zeit sollten Insuline weiter im Kühlschrank oder […]

Schützt eine Rotavirus-Impfung vor Diabetes mellitus Typ 1?

Wir haben mehrfach über den Nutzen der Rotavirus-Impfung hinsichtlich des Schutzes von Kleinkindern und Säuglingen vor dieser akuten Durchfallerkrankung berichtet (1). In Industrieländern zeigte sich, dass durch diese Impfung Krankenhausaufnahmen wegen Rotavirus-Infektionen deutlich zurückgingen, und in Schwellen- sowie Drittwelt-Ländern fand sich eine Reduktion der Letalität (1). Nun gibt es Hinweise, dass nach dieser Impfung auch […]

Sotagliflozin – ein weiterer SGLT-Hemmer bei Diabetes mellitus Typ I zugelassen

Sotagliflozin ist ein oral anzuwendender dualer Inhibitor von zwei Proteinen, die für den Glukosetransport verantwortlich sind – die Natrium(Sodium)-Glukose-Cotransporter Typ 1 und Typ 2 (SGLT1/2-Hemmer; 1). SGLT1 ist verantwortlich für die Glukoseaufnahme im Gastrointestinaltrakt und SGLT2 für die Reabsorption von Glukose in den proximalen Nierentubuli. Im April 2019 hat die Europäische Kommission die Marktzulassung für […]

Sind ACE-Hemmer bei Hypertonie inzwischen obsolet?

Angiotensin-Converting-Enzym-Hemmer (ACE-H) haben in der Therapie der arteriellen Hypertonie ausgedient. Dies ist die Schlussfolgerung der Autoren einer kürzlich im J. Am. Coll. Cardiol. publizierten Review (1), in dem Wirkungen und Nebenwirkungen der ACE-H und Angiotensin-II-Rezeptor-Blocker (AT-II-RB) gegenübergestellt werden. Die Review befasst sich mit Studien und Metaanalysen zur Behandlung der arteriellen Hypertonie mit und ohne sogenannte […]

Inseltransplantation versus weitere Insulintherapie bei Typ-1-Diabetikern mit gefährlichen Hypoglykämie-Wahrnehmungsstörungen

Die allogene Transplantation pankreatischer Inseln (TPI) in die Portalvene, die sich dann in der Leber ansiedeln, ist eine selten durchgeführte Behandlung bei Patienten mit Typ-1-Diabetes (DM 1), die trotz individuell optimaler Therapie mit Insulin immer wieder Hypoglykämien erleiden. Manche Patienten mit langer DM 1-Dauer nehmen diese bedrohlichen Hypoglykämien nicht mehr wahr. Dadurch wird oft fremde […]

Dapagliflozin bei Diabetes mellitus Typ 1

Dapagliflozin (Dapa) hemmt den renalen Natrium-Glukose-Cotransporter Typ 2 (SGLT2-Hemmer) und steigert auf diese Weise, wie auch andere Vertreter dieser Gruppe, die renale Natrium- und Glukoseausscheidung (vgl. 1). Dadurch gehen Kalorien verloren, und auch der Extrazellulärraum wird verkleinert, wodurch Körpergewicht und Blutdruck etwas sinken. Für einige Vertreter dieses Therapieprinzips konnte bei Typ-2-Diabetikern (DM2) in mehrjährigen Studien […]

Änderungen der Letalität und der kardiovaskulären Ereignisse bei Diabetikern von 1998 bis 2014 in Schweden

Die schwedischen nationalen Gesundheitsregister erlauben eine fast lückenlose Erfassung von Diagnosen, Todesfällen und Medikation der gesamten Bevölkerung. A. Rawshani et al. aus Göteborg, den USA und Schottland untersuchten Trends von Sterblichkeit und Krankenhausaufnahmen wegen kardiovaskulärer (kv) Ereignisse bei schwedischen Diabetikern und mehrfach adjustierten Nicht-Diabetikern aufgrund von Daten, die im „Swedish National Diabetes Register“ enthalten sind […]

Beschlüsse des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zur frühen Nutzenbewertung neuer Arzneimittel

Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir (Viekirax®) ist in Kombination mit anderen Arzneimitteln zur Behandlung der chronischen Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus (HCV) bei Erwachsenen zugelassen (1, vgl. 2). Die Anwendung beschränkt sich auf Patienten mit HCV Genotyp 1 oder 4. Es wird zusammen mit Dasabuvir und/oder Ribavirin eingenommen. Je nach Virustyp, Krankheitsbild und -verlauf wurde für die Nutzenbewertung zwischen verschiedenen […]

Europäische Arzneimittel-Agentur: kein erhöhtes Krebsrisiko unter Therapie mit dem langwirkenden Insulin-Analogon Glargin

Im Hauptartikel vom August 2009 (1) haben wir ausführlich über vier retrospektive Beobachtungsstudien berichtet, die die Inzidenz von Krebs-Neuerkrankungen nach Anwendung von Insulin Glargin (Lantus®) im Vergleich mit humanen Insulinen untersuchten (1). Hintergrund war die Tatsache, dass dieses Insulin-Analogon den wachstumsfördernden Rezeptor für Insulin-like growth factor-1 (IGF-1) in vitro stärker aktiviert als natürliches humanes Insulin. […]

Höhe der HbA1c-Werte und Häufigkeit von Herzinsuffizienz korrelieren bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1

Der Diabetes Control and Complications Trial (DCCT) hat gezeigt, dass eine früh begonnene, gute Einstellung der Blutzucker-Konzentration (HbA1c-Werte: 7,1%-7,8%) beim Diabetes Typ 1 – anders als beim Typ 2 – mit einer deutlichen Reduktion der Häufigkeit kardiovaskulärer, renaler und retinaler Komplikationen verbunden ist (1, 2, 4). Dabei wurde allerdings die Häufigkeit der Herzinsuffizienz als möglicherweise […]

Inhalative Insuline

Zwei Konzepte der pulmonalen Insulinapplikation sind bisher weit fortgeschritten und in mehreren Studien untersucht worden: 1. „Exubera” wurde durch Kooperation der Pharmafirmen Pfizer und Sanofi-Synthelabo mit der Biotechnologie-Firma Nektar Therapeutics entwickelt. Es handelt sich um ein schnell wirksames pulverisiertes Insulin, das unter Verwendung eines Blisters dosiert wird. Der 1-mg-Blister entspricht ca. 3 I.E. sc. injiziertem […]

Einfluss von Glatiramer auf den Glukose-Stoffwechsel

Frage von Dr. M.E. aus Giessen: >> Eine 26-jährige Patientin mit einem Typ-1 Diabetes mellitus seit 1997 und seit 2000 mit einer Insulinpumpe eingestellt, leidet zudem an seit 1999 bekannter Multipler Sklerose (MS). Wegen Unverträglichkeit der Interferon-Therapie ist sie seitens der betreuenden Neurologen auf Glatiramer (Copaxone®) eingestellt worden (20 mg einmal täglich s.c.). Auffallend in […]

Langfristig anhaltende günstige Effekte der intensivierten Therapie bei Typ-1-Diabetes. Die EDIC-Studie

Die DCCT- und andere Studien haben gezeigt, daß bei Typ-1-Diabetikern eine nahezu euglykämische Einstellung die stark behindernden diabetischen Spätkomplikationen Retinopathie, Neuropathie und Nephropathie verzögern kann (1-4; Übersicht und Metaanalyse bei 5). Die DCCT-Studie hatte zwei Gruppen, intensivierte bzw. konventionelle Diabetestherapie, miteinander verglichen und endete nach 6,5 Jahren. Die Patienten beider Gruppen wurden danach von ihren […]

Sollten Typ-1-Diabetiker mit Mikroalbuminurie ACE-Inhibitoren erhalten?

Die Einnahme eines ACE-Hemmers wird – gleichgültig, ob eine Hypertonie vorliegt oder nicht – allen Typ-1-Diabetikern mit Mikroalbuminurie empfohlen (1). Diese Empfehlung basiert auf sorgfältigen Studien, die gezeigt haben, daß ACE-Hemmer das Fortschreiten der Albuminurie verlangsamen (2). Eine Zunahme der Albuminurie wird in diesem Zusammenhang als Surrogat-Endpunkt für das Fortschreiten der diabetischen Nephropathie angesehen. Dennoch […]