Schlagwort: Diabetes mellitus Typ 2

Vergleich der Wirkung von vier blutzuckersenkenden Wirkstoffen auf die Nierenfunktion in frühen Stadien des Typ-2-Diabetes. Die GRADE-Studien [CME]

Nach Schätzungen der „International Diabetes Foundation“ (IDF) haben heute > 0,5 Mrd. Menschen einen Diabetes mellitus (DM; ). Eine wichtige und die Prognose ungünstig beeinflussende Komplikation des DM ist die diabetische Nephropathie. Diese kann und soll durch eine gute Kontrolle von Blutdruck und Blutzucker verzögert werden . Einigen Antidiabetika werden zudem eigene, sog. „nephroprotektive Effekte“ zugeschrieben, die unabhängig […]

Antidiabetika als „Lifestyle Drugs“ zur Gewichtsreduktion auf TikTok propagiert

Im Jahr 2006 wurde der erste Vertreter aus der Gruppe der s.c. zu applizierenden Inkretin-Mimetika oder Glucagon-like peptid-1(GLP-1)-Rezeptor-Agonisten zur Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2 (DMT2) zugelassen. Seitdem sind mehrere Nachfolgepräparate auf den Markt gekommen, darunter Liraglutid (Victoza®, Novo Nordisk; 0,6 mg bis 1,8 mg; seit Juni 2008) und zuletzt das länger wirkende und statt […]

Tirzepatid in der Therapie von Diabetes mellitus und Adipositas [CME]

Wir haben im März 2021 über neue Entwicklungen in der medikamentösen Behandlung der Adipositas berichtet . Anlass hierfür waren u.a. randomisierte, kontrollierte Studien (RCT) mit den sog. Glucagon-like-peptide-1-Agonisten (GLP-1-A). Diese als Antidiabetika entwickelten Wirkstoffe verbessern nicht nur die Blutzuckerkontrolle und senken die kardiovaskuläre Morbidität, sondern senken auch das Körpergewicht deutlich, auch bei Personen ohne Diabetes […]

Glucagon-like peptide-1-Analoga: erhöhtes Risiko für Gallenwegserkrankungen [CME]

Analoga des Glucagon-like-peptide-1 (GLP-1-A, Inkretinmimetika) stimulieren Glukose-abhängig die Insulin-, inhibieren die Glukagon-Inkretion und senken den HbA1c-Wert je nach Wirkstoff, Dosis und Pharmakokinetik um 0,55 bis 1,7%-Punkte . GLP-1-A zählen auch zu den Antidiabetika, für die eine Reduktion kardiovaskulärer Ereignisse nachgewiesen ist . Daher werden GLP-1-A inzwischen in den Leitlinien für Typ-2-Diabetiker mit manifesten kardiovaskulären Vorerkrankungen […]

Effekte des Mineralokortikoid-Rezeptor-Antagonisten Finerenon bei Patienten mit diabetischer Nephropathie [CME]

Leitlinien für die Behandlung der diabetischen Nephropathie (DN) empfehlen eine antihyperglykämische und antihypertensive Therapie unter Einschluss eines ACE-oder Angiotensin-Rezeptor-Hemmers, meist auch mit Diuretikum . Neuerdings wird nach Publikation der CREDENCE-Studie empfohlen, einen Sodium-Glucose Linked Transporter 2(SGLT2)-Hemmer hinzuzufügen, speziell Canagliflozin . Die deutliche Reduzierung primärer und sekundärer klinischer Endpunkte in CREDENCE durch Canagliflozin könnte teilweise aber durch […]

SGLT2-Hemmer in aller Munde – Kommt nach Diabetes und Herzinsuffizienz nun bald auch die Zulassung für Patienten mit Niereninsuffizienz?

Zusammenfassung: Seit 9 Jahren sind verschiedene Hemmstoffe des Natrium-Glukose-Cotransporters-2 (SGLT-2) zur oralen Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2 zugelassen. Sie sind eher schwache Blutzuckersenker, weshalb meist eine Kombinationsbehandlung, beispielsweise mit Metformin, erfolgen muss. Sie gehören zu den wenigen Antidiabetika mit nachgewiesenem Nutzen hinsichtlich der kardiovaskulären Morbidität und Letalität. Dieser Nutzen tritt unabhängig von der Blutzuckersenkung […]

Insulin ist bei höheren Temperaturen stabiler als bisher angenommen.

Mit einer wichtigen praktischen Frage, nämlich inwieweit Insuline hitzebeständig sind, befasste sich eine aktuell im Open-Access-Journal PLoS ONE online publizierte Arbeit (1). Handelsübliche Insuline sollten, den Herstellerempfehlungen entsprechend, bei Kühlschranktemperatur, d.h. um 4°C (2-8 C°) gelagert und nach erstmaligem Gebrauch innerhalb von 4-6 Wochen verbraucht werden; während dieser Zeit sollten Insuline weiter im Kühlschrank oder […]

Dulaglutid, ein einmal wöchentlich s.c. zu injizierendes GLP-1-Analogon zur Therapie bei Diabetes mellitus Typ 2

Dulaglutid (Trulicity®) ist ein Antidiabetikum aus der Gruppe der Glucagon-like-peptide-1-Analoga (GLP-1-A, Inkretinmimetika; 1, 2); aus dieser sind Semaglutid (Ozempic®; vgl. 3) und Liraglutid (Victoza®, Saxenda®) auch zur Behandlung der Adipositas in Studien untersucht worden, und Liraglutid in dieser Indikation seit 2015 bereits zugelassen (vgl. 3). Weitere in Deutschland erhältliche Wirkstoffe aus der Gruppe der GLP-1-A […]

Können therapeutische Ergebnisse großer internationaler Arzneimittelstudien auf Patienten in Mitteleuropa übertragen werden?

Zusammenfassung: Therapieempfehlungen orientieren sich zunehmend an den Ergebnissen der von pharmazeutischen Unternehmern (pU) finanzierten, internationalen, multizentrischen Studien. Am Beispiel neuerer Antidiabetika und des direkten oralen Antikoagulanz (DOAK) Apixaban lassen sich die Schwächen solcher Studien erkennen. Die Ergebnisse können nur eingeschränkt auf unsere Patienten übertragen werden, denn es gab starke regionale Unterschiede bei den Studienteilnehmern sowie […]

SGLT2-Hemmer: neues Wirkprinzip bei Herzinsuffizienz?

Über die vielfältigen Effekte der Inhibitoren des renalen Natrium (Sodium)-Glukose-Cotransporters-2 (SGLT2-Inhibitoren) haben wir mehrfach berichtet (1). Sie senken nicht nur den Blutzucker, sondern verhindern über noch unklare Mechanismen kardiovaskuläre und renale Komplikationen bei Typ-2-Diabetikern. In mehreren randomisierten kontrollierten Studien (RCT; z.B. EMPA-REG, CANVAS, DECLARE-TIMI 58) kam es zu weniger Krankenhausaufenthalten wegen Herzinsuffizienz und zu weniger […]

Fournier-Gangrän: potenziell tödliche nekrotisierende Fasziitis im Genitalbereich unter Behandlung mit SGLT2-Hemmern

Natrium-Glukose-Cotransporter Typ 2 (SGLT2)-Hemmer senken den Blutzuckerspiegel, indem sie die Reabsorption von Glukose in den proximalen Nierentubuli hemmen und dadurch die Glukoseausscheidung im Urin erhöhen (vgl. 1). Zu den Nebenwirkungen von SGLT2-Hemmern gehören Infektionen der Genitalien und der Harnwege. Ein Rote-Hand-Brief vom Januar 2019 weist darauf hin, dass nach der Markteinführung auch Fälle von Fournier-Gangrän […]

Behandlung mit Metformin bei Niereninsuffizienz

Etwa 20% der weltweit 380 Mio. Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 (DM2) haben eine eingeschränkte Nierenfunktion mit einer glomerulären Filtrationsrate (GFR) < 60 ml/min/1,73 m2 (1). Entgegen geltender Leitlinien werden viele DM2-Patienten mit moderater chronischer Niereninsuffizienz (CKD) bei reduzierter errechneter glomerulärer Filtrationsrate (eGFR; 2) nicht mit Metformin (Met) behandelt. Hierin spiegelt sich die Unsicherheit […]

SGLT2-Hemmer und Nierenkomplikationen beim Typ-2-Diabetes

Zusammenfassung: In der CREDENCE-Studie senkte der SGLT2-Inhibitor Canagliflozin in Kombination mit einem ACE-Hemmer bei Patienten mit Typ-2-Diabetes und relevanter Proteinurie die Wahrscheinlichkeit für renale Komplikationen. Dieser Effekt trat unabhängig vom Ausmaß der Senkung von Blutzucker, Blutdruck und Körpergewicht auf. Auch eine signifikante Reduktion kardiovaskulärer Ereignisse war nachweisbar. Gleichsinnige Ergebnisse gibt es auch für andere SGLT2-Hemmer […]

Statine zur Primärprävention nur bis zum 75. Lebensjahr?

Eine Kohortenstudie aus Katalonien greift ein wichtiges, aber von der klinischen Forschung vernachlässigtes Thema auf: die Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen (CVD) bei älteren Menschen mittels Statinen. Während die Leitlinien Statine in der Sekundärprävention (bei Hochrisiko) unabhängig vom Alter empfehlen, sind die Empfehlungen zur Primärprävention uneinheitlich. Ob überhaupt, ab welchem Grundrisiko und wie lange mit Statinen behandelt […]

Azetylsalizylsäure ist nicht zu empfehlen für die Primärprävention kardiovaskulärer Erkrankungen

Zusammenfassung: Drei aktuelle große Studien (ARRIVE, ASCEND, ASPREE) belegen, dass Azetylsalizylsäure (ASS) in niedriger Dosierung (100 mg/d) zur Primärprävention kardiovaskulärer Erkrankungen bei gesunden älteren Menschen (> 70 Jahre) und Menschen mit moderat erhöhtem kardiovaskulärem Risiko nicht wirksamer ist als Plazebo. Auch in der Hochrisikogruppe der Diabetiker ist niedrig dosierte ASS nur gering wirksam (Number Needed […]