Schlagwort: Thrombopenie

Dengue-Fieber: Kein Nutzen prophylaktischer Thrombozytentransfusionen bei thrombozytopenischen Patienten

Das Dengue-Fieber wird durch RNA-Viren aus der Familie der Flaviviren verursacht. Die Übertragung erfolgt durch den Biss der weiblichen Stechmücke der Spezies Aedes aegypti und albopictus, die auch Zwischenwirte für Chikungunya-, Gelbfieber- und Zika-Viren sind. Es gibt vier Dengue-Serotypen (DENV1-4). Die Infektion mit einem Serotyp führt zu einer lebenslangen Immunität gegen diesen, nicht jedoch gegen […]

Arzneimittel mit neuen Wirkstoffen 2010

Zusammenfassung: Im Jahr 2010 wurden in Deutschland insgesamt dreiundzwanzig Arzneimittel mit neuen Wirkstoffen eingeführt, also weniger als 2009. Fünf haben eine innovative Struktur bzw. ein neuartiges Wirkprinzip mit therapeutischer Relevanz (Kategorie A nach Fricke; s. Tab. 1). Bei neun besteht eine Verbesserung pharmakodynamischer oder pharmakokinetischer Wirkprinzipien. Zehn sind Analogpräparate ohne wesentliche Vorteile und bei einem […]

Neue hämatologische Arzneimittel: Eltrombopag (Revolade®)

Die Immunthrombozytopenie (ITP) ist eine immunologisch vermittelte, isolierte Thrombozytopenie, bei der Antikörper gegen die körpereigenen Thrombozyten gebildet werden. Dabei ist sowohl der Abbau als auch die Neubildung der Thrombozyten gestört. Infolge der Verfügbarkeit von zwei neuen Arzneimitteln aus der Wirkstoffgruppe der Thrombopoetin(TPO)-Rezeptor-Agonisten, Romiplostim (Nplate®) und Eltrombopag (Revolade®), haben sich die Therapieempfehlungen für die Zweit- bzw. […]

Neue Arzneimittel 2009

Zusammenfassung: Im Jahre 2009 wurden in Deutschland 36 Arzneimittel neu eingeführt. Sie werden tabellarisch vorgestellt, basierend auf den Daten des Arzneiverordnungs-Reports 2010 sowie früherer Artikel. Dreizehn Arzneimittel hatten eine innovative Struktur mit therapeutischer Relevanz. Das ist jedoch nicht gleichbedeutend mit therapeutischem Fortschritt, denn oft fehlt der Nachweis der Überlegenheit über die Standardtherapie. Sechs sind für […]

Romiplostim: Neue Therapieoption zur Zweitlinientherapie der chronischen immunthrombozytopenischen Purpura

Die chronische immunthrombozytopenische Purpura (ITP, Morbus Werlhof) ist eine seltene Autoimmunkrankheit, bei der es aus meist ungeklärter Ursache zur Bildung von Autoantikörpern gegen Antigene der Thrombozyten kommt, die zu einer verkürzten Lebensdauer der Thrombozyten und einer unterschiedlich stark ausgeprägten Thrombozytopenie führen (1, 2). Die meist in der Milz gebildeten Autoantikörper richten sich gegen Adhäsionsmoleküle der […]

Neue Studien zur Wirksamkeit von hochdosiertem Dexamethason in der initialen Behandlung der immunthrombozytopenischen Purpura

Die Diagnose der immunthrombozytopenischen Purpura (ITP), einer Autoimmunerkrankung mit persistierender Thrombozytopenie (Thrombozyten im peripheren Blut < 150 x 109/l), basiert auf dem Ausschluss anderer Ursachen für eine Thrombozytopenie, der Anamnese (z.B. Frage nach der Einnahme von Arzneimitteln), der körperlichen Untersuchung, dem Blutbild und der mikroskopischen Beurteilung des Blutausstrichs (1, 2). Bei Thrombozytenwerten ≤ 30 x […]

Eradikation von Helicobacter pylori bei Patienten mit chronischer Immunthrombozytopenie

Die primäre Form der Immunthrombozytopenie (ITP) wird durch Autoantikörper ausgelöst, die gegen verschiedene Glykoproteine der Thrombozyten gerichtet sind (z.B. Glykoprotein IIb/IIIa-Komplex). Bei Erwachsenen verläuft die ITP häufig chronisch, weshalb Therapieziel ist, die verfügbaren medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten (z.B. Immunsuppression, insbesondere mit Kortikosteroiden, Vinca-Alkaloide, iv. Immunglobuline, monoklonale Antikörper) nur dann einzusetzen, wenn die Thrombozytenwerte einen kritischen Schwellenwert (bei […]

Thrombozytopenie Typ II durch niedermolekulare Heparine bei internistischen Patienten

Wir sind in den vergangenen Jahren wiederholt auf Pathophysiologie, Inzidenz und Klinik der immunologisch vermittelten Heparin-induzierten Thrombozytopenie (HIT Typ II) eingegangen, da sie im Gegensatz zur HIT Typ I eine schwerwiegende UAW ist und häufig zu lebensbedrohlichen thromboembolischen Komplikationen führt (1-3). Heute werden niedermolekulare Heparine (NMH), u.a. wegen ihres niedrigeren Risikos für die Auslösung einer […]

Wirksamkeit von hochdosiertem Dexamethason in der initialen Behandlung der immunthrombozytopenischen Purpura (ITP)

Vor Diagnose einer ITP müssen andere Ursachen einer Thrombozytopenie, insbesondere eine durch Medikamente induzierte Thrombozytopenie (vgl. 1, 2), unter anderem anhand einer gründlichen Anamnese, körperlichen Untersuchung und Analyse des großen Blutbilds mit morphologischer Beurteilung des Blutausstrichs ausgeschlossen werden (3). Während bei Kindern die ITP meistens eine akute Erkrankung ist mit spontaner Normalisierung der Thrombozytenwerte innerhalb […]

Verzögertes Auftreten der Heparin-induzierten Thrombozytopenie Typ II (HIT II)

Wir hatten vor einiger Zeit über den zeitlichen Zusammenhang zwischen Heparin-Therapie und Auftreten der HIT Typ II berichtet (1), wobei eine rasche, innerhalb eines Tages auftretende HIT II fast immer auf eine kurz zuvor erfolgte Heparin-Therapie zurückzuführen war (2). Von derselben Arbeitsgruppe wurde 2001 auch erstmals eine besondere Form dieser immunologisch vermittelten unerwünschten Arzneimittelwirkung (UAW) […]

Auftreten der Heparin-induzierten Thrombozytopenie Typ II in Abhängigkeit von einer vorausgegangenen Behandlung mit Heparin

Wir haben in den vergangenen Jahren wiederholt über die pathophysiologischen Grundlagen der immunologisch vermittelten Heparin-induzierten Thrombozytopenie (HIT) Typ II (Bildung von IgG-Antikörpern gegen multimolekulare Komplexe bestehend aus Plättchenfaktor 4 und Heparin), über deren Diagnostik und über neue Behandlungsmethoden berichtet (vgl. AMB 1996, 30, 39; 85; 1997, 31, 16; 1998, 32, 25). In einer kürzlich publizierten, […]

Medikamenten-induzierte Thrombozytopenie

Ein kürzlich erschienener Übersichtsartikel beschäftigt sich mit neuen Ergebnissen zur Pathogenese der Medikamenten-induzierten Thrombozytopenie (1). Darüber hinaus werden ausgehend von einer 1998 publizierten kritischen Auswertung von 561 englischsprachigen Artikeln über insgesamt 774 Patienten mit Medikamenten-induzierter Thrombozytopenie die häufigsten Medikamente gelistet, für die nach Kausalitätsanalyse anhand standardisierter Kriterien ein sicherer oder wahrscheinlicher Zusammenhang zwischen Auftreten der […]

Das BfArM gibt bekannt: Heparininduzierte Thrombozytopenie bei Therapieverfahren mit extrakorporalem Kreislauf (Hämodialyse, LDL-Apherese)

Die durch Antikörper vermittelte heparininduzierte Thrombozytopenie Typ II (HIT II) ist eine potentiell lebensbedrohliche Arzneimittelnebenwirkung (1, 2). Empfehlungen zum Vorgehen bei HIT wurden bereits früher veröffentlicht (1-4). Dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) liegen jetzt zwei Berichte vor, nach denen bei den Patienten die Verdachtsdiagnose einer HIT im Rahmen einer LDL-Apherese gestellt worden ist […]

Pulstherapie mit hochdosiertem Dexamethason bei Patienten mit refraktärer idiopathischer thrombozytopenischer Purpura (ITP) wirksam?

Türkische Autoren berichten in einem kürzlich erschienenen Leserbrief über ihre Erfahrungen in der Behandlung der refraktären ITP mit hochdosiertem Dexamethason (Demiroglu, H., und Dündar, S.: N. Engl. J. Med. 1997, 337, 425). Insgesamt wurden 10 Patienten mit Dexamethason (40 mg täglich an 4 aufeinanderfolgenden Tagen; Wiederholung alle 4 Wochen) behandelt. Bei allen Patienten waren zuvor […]

Grenzwert für prophylaktische Thrombozytensubstitution bei Patienten mit akuter Leukämie

Die Transfusion von Thrombozytenkonzentraten erfolgt bei etwa 70% der Patienten aus prophylaktischer Indikation (1). Die Definition des Grenzwertes für die prophylaktische Thrombozytensubstitution geht auf klinische Untersuchungen Anfang der sechziger Jahre zurück (2, 3), die zeigten, daß die Häufigkeit von Blutungskomplikationen Thrombozytopenien > 20/nl nicht signifikant gesteigert ist. Verschiedene Autoren haben in den vergangenen Jahren einen […]