Schlagwort: Myokardinfarkt

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Ticagrelor: kurz vor Patentablauf fragwürdige Indikationserweiterung für die Primärprävention der koronaren Herzkrankheit

Zusammenfassung: Die Food and Drug Administration (FDA) hat eine massive Ausweitung der Indikation von Ticagrelor genehmigt: In den USA ist Ticagrelor in Kombination mit ASS nun auch zur Dauertherapie bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK) ohne vorangegangenes Akutereignis und auch ohne vorangegangene oder geplante Koronarintervention zugelassen. Das Anwendungsgebiet reicht weit in die KHK-Primärprävention hinein. Da […]

Auswirkungen von neu begonnenen Arzneimitteltherapien zur kardiovaskulären Primärprävention auf Lebensstil und körperliche Befunde

Alle Leitlinien zur Primärprävention kardiovaskulärer Erkrankungen empfehlen einen gesunden Lebensstil als Basis- und Begleitmaßnahme vor und zusätzlich zu einer Arzneimitteltherapie. Es ist jedoch wenig darüber bekannt, ob und gegebenenfalls wie sich diese beiden Therapiekonzepte gegenseitig beeinflussen. Eine große bevölkerungsbasierte Kohortenstudie aus Finnland untersuchte Assoziationen zwischen einer neu begonnenen primärpräventiven Arzneimitteltherapie zur Senkung hypertensiver Blutdruckwerte und […]

Nicht alle Patienten mit stabiler koronarer Herzkrankheit und Ischämienachweis benötigen eine invasive Abklärung – die ISCHEMIA-Studie

Zusammenfassung: Patienten mit nachgewiesener Myokardischämie und medikamentös kontrollierbaren Symptomen müssen nicht routinemäßig koronarangiographiert werden. Sie können nach den Ergebnissen der ISCHEMIA-Studie ebenso sicher primär konservativ behandelt werden, wenn die Basisbehandlung („gesunder Lebensstil“ mit Aufgabe Rauchens und medikamentös) gemäß den Leitlinien erfolgt und eine regelmäßige Nachsorge garantiert ist. Gleiches gilt auch für Patienten mit zusätzlicher fortgeschrittener […]

Antiinflammatorische Therapie nach Myokardinfarkt: Wirksamkeit von Colchicin

Seit mehr als zwei Jahrzehnten ist bekannt, dass Entzündungsprozesse eine Rolle in der Pathogenese der Arteriosklerose spielen, speziell bei der Koronaren Herzkrankheit (KHK; 1, 2). Statine und Acetylsalicylsäure, die in der Sekundärprophylaxe der KHK wirksam sind, haben neben ihrer primären Wirkung Lipidsenkung bzw. Hemmung der Thrombozytenfunktion auch eine entzündungshemmende Wirkung. Für Arzneimittel mit ganz überwiegend […]

Hinweise auf klinisch relevante Interaktion von Morphin und Clopidogrel

Aus mehreren, zum Teil auch früheren randomisierten kontrollierten Studien ist schon länger bekannt, dass Morphin und andere Opioide die Resorption verschiedener P2Y12-Inhibitoren (z.B. Ticagrelor, Clopidogrel) verzögern und deren antithrombotische Wirkung bei der Akutbehandlung des Akuten Koronarsyndroms (ACS) hemmen können. Eine sehr kleine randomisierte und plazebokontrollierte Studie an 24 gesunden Wiener Probanden fand eine verminderte Plasmakonzentration […]

Aktualisierte Europäische Leitlinien zu „Chronischen Koronarsyndromen“

Zusammenfassung: Die Europäische Kardiologische Gesellschaft (ESC) hat neue Leitlinien zur chronisch-stabilen Koronaren Herzkrankheit (KHK) veröffentlicht. Ihr Wert liegt aus unserer Sicht darin, dass sie praxisbezogene und basisnahe Vorschläge zur Abklärung und Behandlung von Patienten mit KHK bzw. Verdacht auf KHK geben. Die Bedeutung einer rationalen Stufendiagnostik sowie der Modifikationen des Lebensstils und der konservativen Stufentherapie […]

Arterielle Hypertonie: deutlich weniger kardiovaskuläre Ereignisse bei abendlicher statt morgendlicher Einnahme von Antihypertensiva

Autoren aus der Provinz Galizien in Nord-West-Spanien haben kürzlich im Eur. Heart J. Studienergebnisse zur Chronotherapie der Hypertonie veröffentlicht, die – wenn sie bestätigt werden können – alle Fortschritte in den letzten Jahren hinsichtlich der Reduktion kardiovaskulärer Ereignisse (kvE) in den Schatten stellen (1). Bereits 2010 hatten einige der Autoren ähnliche Ergebnisse bei 2.156 Hypertonikern […]

Therapie des Akuten Koronarsyndroms: Prasugrel besser als Ticagrelor in der ISAR-REACT-5-Studie

Die antithrombotische Pharmakotherapie ist neben der perkutanen Koronarintervention (PCI) einer der beiden Grundpfeiler in der Behandlung des Akuten Koronarsyndroms (ACS). Sie besteht in der Akutphase aus einem Heparin und einer dualen Antiplättchentherapie (DAPT) mit Azetylsalizylsäure (ASS) plus einem P2Y12-Inhibitor; diese DAPT wird für zwölf Monate fortgeführt. In den vergangenen Jahren haben Ticagrelor und Prasugrel den […]

Bei Patienten mit Vorhofflimmern und stabiler Koronarer Herzkrankheit ist eine antithrombotische Mehrfachtherapie nur im Ausnahmefall gerechtfertigt

Patienten mit indizierter dauerhafter oraler Antikoagulation (OAK) und Koronarer Herzkrankheit (KHK) haben manchmal vorübergehend auch eine Indikation für eine einfache oder doppelte Hemmung der Thrombozytenaggregation (TAH), beispielsweise nach perkutaner Koronarintervention (PCI) oder akutem Koronarsyndrom (ACS). Über die vielen Varianten und das Hin und Her der Empfehlungen zur antithrombotischen Mehrfachtherapie sowie die damit verbundene Blutungsgefahr haben […]

Koronare Herzkrankheit mit Vorhofflimmern: endgültiges Aus für die antithrombotische Tripel-Therapie?

Zusammenfassung: Nach den Studien WOEST (mit Vitamin-K-Antagonisten = VKA), PIONEER-AF (mit Rivaroxaban) und RE-DUAL PCI (mit Dabigatran) liegen nun mit AUGUSTUS (mit Apixaban) und ENTRUST-AF (mit Edoxaban) auch für die beiden verbliebenen direkten Antikoagulanzien- (DOAK-) Studien zur antikoagulatorischen Kombinationstherapie vor. Sie belegen die Sicherheit einer dualen Kombinationstherapie von DOAK plus einem P2Y12-Inhibitor (ohne Acetylsalicylsäure = […]

Neue europäische „Leitlinie“ zur Lipidsenkung: As low as possible?

Zusammenfassung: Die neuen Leitlinien der European Society of Cardiology (ESC) und der European Atherosclerosis Society (EAS) erweitern erheblich den Kreis der medikamentös behandlungsbedürftigen Menschen mit Hyperlipidämien. Die Grenze zwischen Primär- und Sekundärprävention wird aufgehoben, und die LDL-Zielwerte werden nochmals stark herabgesetzt. Ezetimib und PCSK9-Hemmer erhalten eine Klasse-1-Empfehlung, ohne dass es neue und stichhaltige Belege für […]

Zur Bedeutung „negativer Risikofaktoren“ in der kardiovaskulären Primärprävention

Zusammenfassung: Eine aktuelle Untersuchung ergab bei einem mit CT ermittelten koronaren Kalzium-Score von 0 bzw. < 10 sowie beim Fehlen atherosklerotischer Plaques in den Karotiden (Sonographie) besonders starke negativ-prädiktive Auswirkungen auf das kalkulierte Risiko kardiovaskulärer Ereignisse. Solche Befunde, die also das prognostizierte Risiko herabstufen, könnten bei der Entscheidung gegen die Einleitung einer primärpräventiven Statin-Medikation hilfreich […]

Nie zu alt für eine Behandlung mit Statinen? Ergebnisse einer Metaanalyse bei über 75-Jährigen

Ob auch ältere Menschen zur Prävention kardiovaskulärer Ereignisse Statine einnehmen sollten und wenn ja, bis zu welchem Alter, wird immer wieder kontrovers diskutiert. Das liegt u.a. daran, dass in den meisten randomisierten kontrollierten Studien (RCT) der Anteil der Patienten > 75 Jahre sehr gering war bzw. dass diese erst gar nicht in die Studien eingeschlossen […]

Frühes „Loading“ mit Atorvastatin vor perkutaner Koronarintervention beim Akuten Koronarsyndrom vorteilhaft?

Die lipidsenkende Therapie mit Statinen ist als medikamentöse Standardtherapie beim Akuten Koronarsyndrom (ACS) in internationalen Leitlinien fest verankert (1, 2). In mehreren kleinen Studien und systematischen Reviews wurde der Effekt einer Statin-Loading-Dosis (schnelle hohe Aufdosierung) vor und nach perkutaner Koronarintervention (PCI) untersucht. Mit dieser Medikation konnten positive Effekte auf die periinterventionelle Häufigkeit von Myokardinfarkten (MI) […]

Eine Defibrillatorweste als nichtinvasive Überbrückung bis zur ICD-Implantation

Maligne ventrikuläre Tachykardien sind eine bedeutsame Komplikation beim akuten Myokardinfarkt (MI; 1, 2). Das Risiko für ventrikuläre Tachykardien ist besonders hoch, wenn die linksventrikuläre Ejektionsfraktion (LVEF) stark einschränkt ist (3, 4). Durch die Implantation eines automatischen Defibrillators (Implanted Cardioverter Defibrillator = ICD) kann die Letalität bei Patienten mit anhaltend reduzierter LVEF nach MI gesenkt werden. […]