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Klinische Studien berichten über eine niedrige Serokonversionsrate bei Nierentransplantierten nach 2 Impfdosen mit einem mRNA-Impfstoff gegen SARS-CoV-2. Nur bei etwa 58% konnten nach der 2. Impfdosis spezifische IgG-Antikörper im Serum nachgewiesen werden (1, 2). Auch wenn nicht klar ist, inwieweit Antikörper-Titer ein gutes Maß für den Impfschutz insgesamt sind, hat sich die französische Gesundheitsbehörde bereits […]
Über die ersten Beobachtungen von Myokarditiden nach Impfungen mit mRNA-basierten Impfstoffen gegen SARS-CoV-2 haben wir kürzlich berichtet (1). Besonders betroffen sind junge Männer nach der 2. Impfung. Die Nebenwirkung (NW) wird als Hypersensitivitäts-Myokarditis interpretiert (1). Inzwischen ist von beiden pharmazeutischen Unternehmern auf diese NW ihrer mRNA-basierten Impfstoffe mittels eines Rote-Hand-Briefs vom 31. Juli 2021 gewarnt […]
Die Gesundheitsministerkonferenz in Deutschland und das österreichische Gesundheitsministerium haben im August 2021 Pläne vorgelegt, ab September bzw. Herbst „vulnerablen Gruppen“, wie immungeschwächten Patientinnen und Patienten sowie Pflegebedürftigen und Höchstbetagten ab 80 Jahren eine Auffrischungsimpfung mit einem mRNA-Impfstoff gegen COVID-19 anzubieten, sofern der Abschluss der 1. Impfserie mindestens 6 Monate zurückliegt (1, 24). Außerdem soll allen […]
Aktuell wurden in zwei Artikeln im N. Engl. J. Med. die Ergebnisse zur Antikoagulation bei zwei unterschiedlichen Schweregraden von COVID-19 aus den großen, zu einer Plattform zusammengeschlossenen Studien publiziert: REMAP-CAP, ACTIV-4a und ATTACC (1, 2). Wir haben im Februar (3) und Juni (4) bereits über Zwischenergebnisse dieser Studien berichtet. Die damals zentrale Schlussfolgerung bleibt auch […]
Zusammenfassung: Ein systematisches Review zur Sekundärprävention thromboembolischer Ereignisse beim Antiphospholipid-Syndrom kommt zu dem Ergebnis, dass die Anwendung direkter oraler Antikoagulanzien (DOAK; besonders Rivaroxaban) mit einem höheren Risiko für erneute thromboembolische Ereignisse einhergeht als die von Vitamin-K-Antagonisten. Zugleich scheint das Risiko für schwerwiegende Blutungen mit DOAK erhöht zu sein. Vitamin-K-Antagonisten (Warfarin, Phenprocumon) sind beim Antiphospholipid-Syndrom Mittel […]
Wiederholt haben wir uns mit dem Thema Polypharmakotherapie (PPT) befasst (1, 2, 4). Ältere und multimorbide Patienten sind erwartungsgemäß besonders häufig davon betroffen. Der Anteil unangemessen verschriebener Arzneimittel (Über-, Unter-, Fehltherapien) ist dabei hoch und „Adverse Drug Events“ (ADE, d.h. UAW, Überdosierungen, Medikationsfehler und allergische Reaktionen) sowie Wechselwirkungen führen dazu, dass Krankenhausaufnahmen älterer Patienten in […]
Einsamkeit ist bei älteren Menschen vermehrt mit physischen und psychischen Symptomen, wie Schmerzen, Schlaflosigkeit, Depression und Angstzuständen, assoziiert (1). Entsprechend ist die Wahrscheinlichkeit für die Einnahme von Arzneimitteln erhöht, die bei diesen körperlichen oder psychischen Symptomen verschrieben werden (s.u.). Die meisten dieser Medikamente sind jedoch für ältere Menschen riskant und führen vermehrt zu Nebenwirkungen, wie […]
Paracetamol ist zugelassen zur symptomatischen Behandlung von leichten bis mäßig starken Schmerzen sowie von Fieber und gehört zu den am häufigsten verordneten Arzneimitteln in Deutschland und Österreich (1, 2, vgl. 3). Der Abbau von Paracetamol findet überwiegend in der Leber statt über Konjugation mit Glucuronsäure und Schwefelsäure. Ein geringer Teil der Metabolisierung erfolgt über den […]
L-Thyroxin (Levothyroxin) gehört seit Jahren zu den am meisten verordneten Arzneimitteln. Trotz wiederholter Mahnungen vor einem „Overuse“ steigen die Verordnungszahlen seit Jahren weiter an (1). Hauptindikation für Schilddrüsenhormone ist die symptomatische Hypothyreose, z.B. nach einer Thyreoiditis oder nach Thyreoidektomie. Dagegen ist die milde subklinische Hypothyreose – Definition: erhöhtes TSH < 10 mU/l bei normalen Werten […]
p > Den US-amerikanischen und taiwanesischen Autoren einer aktuell im J. Clin. Endocrinol. Metab. publizierten Metaanalyse zufolge wirkt sich die Einnahme von Protonenpumpeninhibitoren (PPI) positiv auf die glykämische Kontrolle bei Diabetes mellitus Typ 2 (DMT2) aus (1). Die Studie fand weltweit viel Resonanz in verschiedenen medizinischen Medien (2). In die Analyse wurden zum einen Studien […]
Zusammenfassung: Seit 9 Jahren sind verschiedene Hemmstoffe des Natrium-Glukose-Cotransporters-2 (SGLT-2) zur oralen Behandlung des Diabetes mellitus Typ 2 zugelassen. Sie sind eher schwache Blutzuckersenker, weshalb meist eine Kombinationsbehandlung, beispielsweise mit Metformin, erfolgen muss. Sie gehören zu den wenigen Antidiabetika mit nachgewiesenem Nutzen hinsichtlich der kardiovaskulären Morbidität und Letalität. Dieser Nutzen tritt unabhängig von der Blutzuckersenkung […]
Patientenorganisationen (PO) spielen eine wichtige Rolle beim Management vieler Erkrankungen. Sie können und sollen bei gesundheitspolitischen Entscheidungen für mehr Patientenorientierung sorgen und Aspekte wie Mit- und Selbstbestimmung sowie alters-, geschlechts- und lebenslagenspezifische Behandlungsziele und die Lebensqualität in den wissenschaftlichen Diskurs einbringen. Patientenvertreter sollen daher auch an der Erstellung medizinischer Leitlinien mitwirken (vgl. 1). Die Bedeutung […]
Eine Nebenwirkung (NW) ist eine schädliche und unbeabsichtigte Reaktion auf ein Arzneimittel (synonym: Unerwünschte Arzneimittelwirkung = UAW). NW können bei einem bestimmungsgemäßen Gebrauch entsprechend der Fachinformation auftreten, aber auch bei Überdosierung, Fehlgebrauch, Missbrauch, bei Medikationsfehlern oder bei einer Anwendung außerhalb der zugelassenen Indikation („off-label-use“; 1). Die Angaben über die Häufigkeit von NW variieren, je nach […]
An chronischer lymphatischer Leukämie der B-Lymphozyten (B-CLL) erkranken meist ältere Menschen (medianes Alter: 72 Jahre), die häufig auch Komorbiditäten haben und deren Immunsystem geschwächt ist (Immundefizienz; 1). Infektionen – sowohl virale als auch opportunistische – gehören deshalb zu den führenden Todesursachen bei Patienten mit B-CLL. Klinische Studien bei diesen Patienten, die ein hohes Risiko für […]