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Der Alkoholentzug lässt sich in 3 Phasen unterteilen: Die körperliche Entgiftung, die Postakut- und die chronische Phase (1). Ziel der Akutphase ist es, Komplikationen durch das Alkoholentzugssyndrom (AES) zu vermeiden. Bis zu 35% der alkoholabhängigen Patienten entwickeln innerhalb von 6-24 h nach Weglassen des Alkohols ein AES. Die Symptome reichen von Unwohlsein und psychomotorischer Unruhe […]
Kalziumantagonisten (KA) zählen nach nationalen und internationalen Leitlinien zu den primären medikamentösen Therapieoptionen bei arterieller Hypertonie (1-3). Sie haben ein günstiges Nebenwirkungsprofil und erfordern keine Überwachung spezieller Laborparameter (4). Wegen der relativ hohen Sicherheit werden sie bei > 65-Jährigen häufig verordnet (4). Zu den wichtigsten Nebenwirkungen zählen Obstipation und Flush und bei 2-25% der Behandelten […]
Wir sind bereits ausführlich auf die widersprüchlichen Therapieergebnisse mit Remdesivir in klinischen Studien zur Behandlung von COVID-19 eingegangen (1). Dieses ursprünglich von Gilead zur Behandlung der Ebola-Viruskrankheit entwickelte Arzneimittel wurde inzwischen in zahlreichen, mehr oder weniger aussagekräftigen klinischen Studien bei Patienten mit COVID-19 untersucht. Die Empfehlung einer bedingten Zulassung („conditional marketing authorization“) für Remdesivir (Veklury®) […]
Zusammenfassung: Patienten mit nachgewiesener Myokardischämie und medikamentös kontrollierbaren Symptomen müssen nicht routinemäßig koronarangiographiert werden. Sie können nach den Ergebnissen der ISCHEMIA-Studie ebenso sicher primär konservativ behandelt werden, wenn die Basisbehandlung („gesunder Lebensstil“ mit Aufgabe Rauchens und medikamentös) gemäß den Leitlinien erfolgt und eine regelmäßige Nachsorge garantiert ist. Gleiches gilt auch für Patienten mit zusätzlicher fortgeschrittener […]
Die Europäische Arzneimittel-Agentur (European Medicines Agency = EMA) hat im Jahr 2015 einen Workshop durchgeführt zur Bedeutung pharmakokinetischer und pharmakodynamischer Messungen bei der Einnahme von direkten oralen Antikoagulanzien (DOAK), um das Risiko für schwere Blutungen zu senken (1, vgl. 2). Da deutlich wurde, dass weitere Forschung notwendig ist, gab die EMA im Anschluss eine Studie […]
In den letzten Monaten ist sehr viel über Letalität und therapeutische Optionen bei COVID-19 spekuliert worden. Die Informationen zu dieser neuen Erkrankung waren verständlicherweise bisher unzureichend, und viele der publizierten Studien entsprachen nicht den üblichen wissenschaftlichen Standards (1). Mehr und mehr wird klar, dass sich die Letalität bei SARS-CoV-2-Infektion in Deutschland bisher nicht wesentlich von […]
Dr. B.M. aus B. schreibt (gekürzt): >> Sie greifen in Ihrem Artikel (1) ein zweifellos praktisch wichtiges Thema auf, das immer wieder in Erinnerung gebracht werden muss. Allerdings sind doch viele der getroffenen Aussagen zu holzschnittartig. So schreiben Sie, dass Adipositas per se das Risiko, eine Depression zu entwickeln, um 55% erhöht. Zum Beleg wird […]
Bei akuter, unkomplizierter Divertikulitis ohne Risikoindikatoren für einen komplizierten Verlauf kann auf eine Antibiotikatherapie verzichtet werden (1). Diese Leitlinienempfehlung basiert auf den Ergebnissen von zwei randomisierten Studien, die jedoch nicht verblindet und ohne Plazebo-Kontrolle durchgeführt wurden (2, 3, vgl. 4). Nun wurden die Ergebnisse durch eine kleine, randomisierte kontrollierte Studie bestätigt, die doppelblind unter Verwendung […]
Das Virostatikum Brivudin (Zostex®) ist ein Nukleosidanalogon, das zur Behandlung des Herpes zoster bei immunkompetenten Erwachsenen zugelassen ist (1). Brivudin hemmt über seinen Hauptmetaboliten Bromovinyluracil die Dihydropyrimidindehydrogenase (DPD) irreversibel. DPD ist ein Enzym, das Pyrimidin-basierte Arzneimittel verstoffwechselt, darunter die antineoplastisch wirksamen Substanzen 5-Fluorouracil (5-FU), seine Prodrugs Capecitabin und Tegafur sowie das antimykotisch wirksame Flucytosin. Die […]
Nach und nach werden Studien zur Pharmakotherapie bei COVID-19 mit schwerem Verlauf publiziert. Bisher zeichnet sich allerdings kein Durchbruch ab (1). Plasma von Patienten, die die Erkrankung überstanden haben, enthalten Antikörper, die zum Teil neutralisierende Wirkung gegen das SARS-CoV-2 haben (R-Plasma). Ein solcher therapeutischer Ansatz wurde auch bei anderen schwer verlaufenden viralen Infektionen geprüft, wie […]
DER ARZNEIMITTELBRIEF hatte in seinen Hauptartikeln der April- und Mai-Ausgabe zur medikamentösen Therapie bei COVID-19 ausführlich berichtet über die bisher vorliegenden Ergebnisse – meist aus Beobachtungsstudien – zur Wirksamkeit und Sicherheit von Remdesivir, Chloro- bzw. Hydroxychloroquin (CQ, HCQ) und die Kombination von Lopinavir plus Ritonavir (1). Inzwischen liegen weitere Ergebnisse vor aus Beobachtungsstudien und auch […]
Zusammenfassung: Die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) ist die häufigste Ursache für Erblindung der älteren Bevölkerung in Industrieländern. Die neovaskuläre oder „feuchte“ Spätform der Erkrankung führt unbehandelt zu einem irreversiblen Verlust des zentralen Sehens. Seit dem Jahr 2004 steht mit mehreren Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF)-Inhibitoren eine wirksame und sichere Therapie zur Verfügung. In Deutschland zugelassen und […]
Alle Schätzungen zur Ausbreitung des SARS-CoV-2 und die Sterberate bei COVID-19-Patienten basieren bisher auf unsicheren epidemiologischen Daten. Der Infektionsverlauf auf dem Kreuzfahrtschiff „Diamond Princess“ kann wichtige und vielleicht bessere Einblicke in die Dynamik der Infektion geben, weil es sich hierbei um einen abgeschlossenen Bereich handelt, die Passagierzahl und die Quarantänemaßnahmen bekannt sind und alle auf […]
Die Inzidenz des hepatozellulären Karzinoms (HCC) liegt weltweit bei > 500.000/Jahr. Bei den meisten Patienten entsteht das HCC auf dem Boden einer chronischen Hepatitis B oder C mit Leberzirrhose (1, 2). Seit den 1990er Jahren hat die Zahl der Patienten mit Leberzirrhose und HCC in den USA und Europa stark zugenommen (1, 3). Auch wenn […]
Eine Erdnussallergie beginnt häufig im Kindesalter und persistiert in der Regel ein Leben lang – im Unterschied zu vielen anderen Nahrungsmittelallergien (1). Betroffen sind ca. 0,2-0,4% der Bevölkerung. Allergische Reaktionen auf Erdnüsse können bereits durch Spuren ihrer Bestandteile ausgelöst werden. Obgleich insgesamt selten, sind Erdnüsse die häufigste Ursache aller berichteten tödlichen lebensmittelverursachten Anaphylaxien (2). Nun […]