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Ein Totimpfstoff gegen Herpes zoster bei immunsupprimierten Patienten mit malignen Erkrankungen

Über die Wirksamkeit der Impfung mit dem Totimpfstoff V212 (Merck & Co Inc.) gegen Herpes zoster bei Patienten vor autologer Stammzelltransplantation haben wir im letzten Jahr berichtet (1). Dieser Impfstoff ist in Deutschland bisher nicht verfügbar. Patienten mit soliden Tumoren und hämatologischen Neoplasien haben durch die Erkrankung, oft aber auch durch die immunsuppressiv wirkende Therapie, […]

Verkürzte Antibiotika-Therapie bei akuter Tonsillitis durch Streptokokken der Gruppe A

Pharyngitiden und Tonsillitiden sind ein häufiger Grund für die Verschreibung von Antibiotika durch Hausärzte. In Schweden beispielsweise machen diese Erkrankungen ca. 11% aller Antibiotikaverschreibungen durch die Primärversorger aus. Dabei gehört Schweden zu den Ländern, in denen Antibiotika verhältnismäßig zurückhaltend verordnet werden. So wurde dort im Jahr 2013 bei 29 pro 1.000 Einwohnern die Diagnose Halsschmerzen […]

Ketamin intranasal zur Kurzzeittherapie bei therapieresistenter Depression?

Im März 2019 wurde von der US-amerikanischen Zulassungsbehörde FDA (S)-Ketamin als Nasenspray (Spravato®; Janssen Pharmaceuticals, Johnson & Johnson) zur Behandlung der schweren, therapieresistenten Depression zugelassen (1). Die Zulassung wurde als „Fast Track“ und „Breakthrough Therapy“ klassifiziert und unter strengen Auflagen erteilt („Risk Evaluation and Mitigation Strategy“ = REMS). Das Therapiekonzept wird von manchen Befürwortern als […]

Erratum

In unserer Kl. Mitteilung zu verlängerten Gerinnungszeiten bei leichtgewichtigen Patienten unter direkten oralen Antikoagulanzien (1) ist uns ein Fehler unterlaufen. Nicht nur bei Apixaban (Eliquis®), sondern auch bei Edoxaban (Lixiana®) wird das Körpergewicht für eine Dosisanpassung berücksichtigt. Für Edoxaban (Lixiana®) wird empfohlen, bei Patienten mit einem Körpergewicht von ≤ 60 kg die übliche tägliche Dosis […]

COPD: häufig überdiagnostiziert?

Zur verlässlichen Diagnose einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) wird eine Kombination aus typischen Symptomen, Risikofaktoren und eine spirometrisch nachgewiesene Atemwegsobstruktion inklusive Bronchodilatator-Test verlangt. Nach den GOLD-Kriterien von 2017 wird die COPD anhand des spirometrischen Ausmaßes der Obstruktion (GOLD 1-4, je nach FEV1-Wert in Prozent des Sollwerts) und nach dem Schweregrad der Symptome und der Häufigkeit […]

Ibuprofen zur Behandlung von Schmerzen in der Notaufnahme: niedrige Dosierung ebenso wirksam wie höhere

Ibuprofen ist das mit weitem Abstand am häufigsten verordnete nichtsteroidale Antirheumatikum (NSAID; 1). Über die Hemmung der Prostaglandinsynthese wirkt es schmerzlindernd, fiebersenkend und entzündungshemmend. Gastrointestinale und kardiovaskuläre Nebenwirkungen treten vor allem nach längerem Gebrauch auf, besonders nach höheren Dosierungen (2, vgl. 3). Deshalb wird für Ibuprofen empfohlen – ebenso wie für andere NSAID – die […]

Erhöhtes Brustkrebs-Risiko nach postmenopausaler „Hormonersatz-Therapie“. Neue Langzeit-Ergebnisse

Wir haben mehrfach in Hauptartikeln (1) und Kleinen Mitteilungen zu unerwünschten Folgen der postmenopausalen Therapie mit Östrogenen und Östrogen plus Gestagen wegen klimakterischer Beschwerden Stellung genommen. Die erste umfangreiche prospektive Studie der Women’s Health Initiative Study Group (WHI) bestätigte den Verdacht, dass mehrjährige Einnahme von kombinierten Östrogenen/Gestagenen das Brustkrebs-Risiko steigert. Bei alleiniger Applikation von Östrogenen […]

Rituximab in der Behandlung der membranösen Glomerulonephritis

Die idiopathische membranöse Glomerulonephritis (= MGN, auch membranöse Nephro- oder membranöse Glomerulopathie genannt) ist eine Autoimmunerkrankung und die häufigste Ursache eines nephrotischen Syndroms, wenn es im Erwachsenenalter beginnt. Bei ca. 30% der Patienten kommt es innerhalb von 1-2 Jahren spontan zu einer partiellen oder kompletten Remission des nephrotischen Syndroms. Bei der Mehrzahl bleibt es jedoch […]

Akute Exazerbationen einer COPD: Einsparungen von Antibiotika durch CRP-Schnelltest möglich?

Nur ungefähr die Hälfte der akuten Exazerbationen einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD = Chronic Obstructive Pulmonary Disease) ist durch Infektionen bedingt, und dabei sind in bis zu 75% Viren die Ursache (1, vgl. 2). Trotzdem werden mehr als 80% der Patienten mit akut exazerbierter COPD antibiotisch behandelt (3). Die Entscheidung für eine Antibiotika-Therapie wird seit […]

Akuter ischämischer Schlaganfall: keine Vorteile durch sehr strenge Blutzuckereinstellung

Hyperglykämien können die Prognose beim akuten Schlaganfall (1, 2) verschlechtern durch Progression der Ischämie im Infarktareal (3, 4) oder durch hämorrhagische Infarzierung (5, 6). Hyperglykämien treten bei etwa 40% aller Patienten mit ischämischem Insult auf (7). Die Empfehlungen der American Heart Association (AHA) und der American Stroke Association (ASA) hinsichtlich des Nutzens, den Blutzucker (BZ) […]

Pharmakotherapie beim frühen idiopathischen Parkinson-Syndrom

Zusammenfassung: Zur Therapie des idiopathischen Parkinson-Syndroms (IPS) im frühen Stadium stehen drei Wirkstoffgruppen zur Verfügung. Bei geringen motorischen Einschränkungen sind die MAO-B-Hemmer Selegilin und Rasagilin zur initialen Monotherapie geeignet. Bei relevanten motorischen Symptomen sollte die Behandlung mit Levodopa oder einem Dopamin-Agonisten begonnen werden, ggf. in Kombination. Levodopa ist weiterhin als wirksamstes Arzneimittel der Goldstandard in […]

Meldungen von Arzneimittel-Nebenwirkungen durch Patienten in Österreich und Deutschland

Als Reaktion auf unseren Artikel „Meldungen von Nebenwirkungen als Geschäftsmodell?“ (1) hat uns das österreichische Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) darauf hingewiesen, dass auf seiner Website seit 2006 regelmäßig eine Meldestatistik über die nationalen Einzelfallmeldungen zu Nebenwirkungen veröffentlicht wird (2). Diese Statistik ist barrierefrei abrufbar und wird im Folgenden kurz dargestellt. Die Statistik umfasst […]

Abdominelles Aortenaneurysma: welches Reparaturverfahren?

Das abdominelle Aortenaneurysma (AAA) ist insgesamt mit einer hohen Letalität assoziiert. Eine elektive Operation kann die oft dramatisch verlaufende Ruptur zwar verhindern, doch zählt diese Operation zu den allgemein- oder gefäßchirurgischen Eingriffen mit der höchsten perioperativen Letalität überhaupt (1, 2). Das endovaskuläre Verfahren (EV) mit Implantation eines Stents als Gefäßprothese hat eine geringere perioperative Letalität […]

Pentosanpolysulfat zur Behandlung von chronischen Blasenschmerzen

Die Interstitielle Zystitis, auch als Blasenschmerz-Syndrom bezeichnet (Interstitial Cystitis/Bladder Pain Syndrome = IC/BPS), ist eine seltene, nicht infektiöse chronische Harnblasenerkrankung, die gekennzeichnet ist von Schmerzen mit Druckgefühl im Bereich der Harnblase, imperativem Harndrang und häufigem Wasserlassen, auch nachts (1, 2). Eine weltweit einheitliche Definition dieser Erkrankung existiert nicht. Bei einem kleinen Teil der Patienten zeigen […]

Septischer Schock und Sepsis: Bisher kein wesentlicher klinischer Nutzen der Zytokin-Adsorption mittels CytoSorb® nachgewiesen

Der Septische Schock ist weiterhin mit hoher Letalität assoziiert (1). Die zu Grunde liegenden pathophysiologischen Vorgänge sind sehr komplex. Dabei spielen sowohl Faktoren der die Sepsis verursachenden pathogenen Mikroorganismen, als auch Merkmale der Patienten eine große Rolle und bestimmen den klinischen Ausgang (1-4). Die Heterogenität der Infektion macht eine adäquate Charakterisierung der Patienten, wie sie […]