Eine intrazerebrale Blutung (ICB) ist wohl der gefährlichste zerebrale Insult: Jeder zweite Betroffene stirbt innerhalb von 3 Monaten, 60% innerhalb eines Jahres . Häufigster Risikofaktor ist eine arterielle Hypertonie, besonders in Kombination mit einer oralen Antikoagulation (OAK). Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) empfiehlt in der S2k-Leitlinie zur „Behandlung von spontanen intrazerebralen Blutungen“ (gültig bis 30.6.2025) […]
Antithrombotisch wirksame Medikamente gehören zu den am meisten verschriebenen Arzneimitteln. Häufige Indikationen für eine antithrombotische Langzeit-/Dauertherapie sind KHK und Vorhofflimmern (Vofli). Folgende Therapiekonzepte sind als Standard etabliert: bei KHK: – stabil: Antithrombozytäre Monotherapie mit ASS in der Sekundärprävention; bei selektierten Patienten auch in der Primärprävention; – nach elektiver oder akuter perkutaner Koronarintervention (PCI) oder akutem Koronarsyndrom (ACS): […]
Obwohl Inzidenz und Prävalenz von Vorhofflimmern (Vofli) zunehmen, ist die „altersstandardisierte“ Inzidenz des ischämischen Schlaganfalls in den vergangenen Jahrzehnten in vielen Ländern mit hohem Einkommen stetig rückläufig (vgl. , , , ). „Altersstandardisierte“ Inzidenz heißt hier: bezogen auf die Altersstruktur einer vorgegebenen Modellbevölkerung und somit bereinigt um den Einfluss davon abweichender bzw. sich ändernder Altersstrukturen. Die […]
In der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Vorhofflimmern werden direkte orale Antikoagulanzien (DOAK) häufig nicht so dosiert, wie es in Fachinformationen und Leitlinien empfohlen wird . Als Gründe für die Verschreibung niedrigerer Dosierungen (Off-Label-Dosisreduktion) werden Unklarheiten und Unsicherheiten hinsichtlich der individuell angemessenen Dosierung angenommen, aber auch wie die Vermutung, dass die jeweiligen Patienten ein […]
Vor etwa 15 Jahren kamen die ersten – damals noch „neuen“ – Direkten Oralen Antikoagulanzien (DOAK) auf den Markt. Zugelassenes Anwendungsgebiet war bei allen Wirkstoffen zunächst die postoperative Thromboseprophylaxe nach orthopädischen Eingriffen, da für diese Fragestellung Studien mit verhältnismäßig kleinen Patientenzahlen und kurzen Nachbeobachtungszeiten ausreichend sind. Dann kam die Therapie und Sekundärprävention von venösen Thrombosen und […]
Ein mechanischer Klappenersatz ist aufgrund der sehr guten Langzeit-Haltbarkeit der Prothese bei jüngeren Patienten (< 60 bis 65 Jahre) indiziert, erfordert aber nachfolgend eine „lebenslange“ orale Antikoagulation (OAK) mit Vitamin-K-Antagonisten (VKA). Deren Risiken (Blutungsneigung, Teratogenität; Interaktionspotenzial mit Arznei- und Nahrungsmitteln) und Unannehmlichkeiten (regelmäßige INR-Kontrollen) müssen deshalb vor einer Operation – neben den spezifischen peri- und postoperativen Risiken […]
Zusammenfassung: Ein systematisches Review zur Sekundärprävention thromboembolischer Ereignisse beim Antiphospholipid-Syndrom kommt zu dem Ergebnis, dass die Anwendung direkter oraler Antikoagulanzien (DOAK; besonders Rivaroxaban) mit einem höheren Risiko für erneute thromboembolische Ereignisse einhergeht als die von Vitamin-K-Antagonisten. Zugleich scheint das Risiko für schwerwiegende Blutungen mit DOAK erhöht zu sein. Vitamin-K-Antagonisten (Warfarin, Phenprocumon) sind beim Antiphospholipid-Syndrom Mittel […]
Kriterien für eine Reduktion der Dosierung von direkten oralen Antikoagulanzien (DOAK) bei Behandlung von Patienten mit Vorhofflimmern (Vofli) umfassen hohes Alter, geringes Körpergewicht, Niereninsuffizienz und Interaktionsrisiken mit der Komedikation. Neben Unterschieden zwischen den zugelassenen DOAK (Dabigatran = D; Rivaroxaban = R; Apixaban = A; Edoxaban = E) gibt es weltweit – abhängig von den zuständigen […]
Die Europäische Arzneimittel-Agentur (European Medicines Agency = EMA) hat im Jahr 2015 einen Workshop durchgeführt zur Bedeutung pharmakokinetischer und pharmakodynamischer Messungen bei der Einnahme von direkten oralen Antikoagulanzien (DOAK), um das Risiko für schwere Blutungen zu senken (1, vgl. 2). Da deutlich wurde, dass weitere Forschung notwendig ist, gab die EMA im Anschluss eine Studie […]
Frage von Dr. K. aus W.: >> Möglicherweise auf Anraten des Herstellers hat sich zuletzt folgende, für mich persönlich kurios anmutende Strategie entwickelt: Wenn ein Patient unter Dabigatran einen Schlaganfall bekommt, dann wird das Antidot gegeben (Idarucizumab) und anschließend eine konventionelle Lysetherapie des Schlaganfalls durchgeführt. Ich frage mich nicht nur, ob dies sinnvoll ist, sondern […]
In unserer Kl. Mitteilung zu verlängerten Gerinnungszeiten bei leichtgewichtigen Patienten unter direkten oralen Antikoagulanzien (1) ist uns ein Fehler unterlaufen. Nicht nur bei Apixaban (Eliquis®), sondern auch bei Edoxaban (Lixiana®) wird das Körpergewicht für eine Dosisanpassung berücksichtigt. Für Edoxaban (Lixiana®) wird empfohlen, bei Patienten mit einem Körpergewicht von ≤ 60 kg die übliche tägliche Dosis […]
Rhythmologen von der Universität Tokio bemerkten bei einer Patientin, die wegen Vorhofflimmerns eine Katheterablation erhalten sollte und mit der üblichen Dosis Rivaroxaban antikoaguliert war, bei präoperativen Laborwerten eine aPTT (aktivierte partielle Thromboplastinzeit) > 100 Sek. (Normwert 24,5-39,7 Sek.). Sie konnten keinen Grund für diese exzessive Verlängerung erkennen und nahmen dies zum Anlass, nach der Häufigkeit […]
Bei älteren Patienten steigt mit zunehmender Krankheitslast auch die Zahl der Arzneimittel, die sie einnehmen. Damit einher geht ein erhöhtes Risiko für Wechselwirkungen, Medikationsfehler und Nebenwirkungen, die bei älteren Menschen vermehrt auftreten (vgl. 1). Die Beers-Liste ist eine Auflistung von Arzneimitteln, die bei älteren Patienten (≥ 65 Jahre) potenziell ungeeignet sind, meist aufgrund der Nebenwirkungen […]
Gastrointestinale Blutungen (GIB), insbesondere im oberen Gastrointestinaltrakt, sind eine häufige und potenziell gefährliche Nebenwirkung oraler Antikoagulanzien (OAK). In den großen Phase-III-Studien zur Zulassung der direkten oralen Antikoagulanzien (DOAK) bei Vorhofflimmern waren starke GIB unter Rivaroxaban (Xarelto®), Dabigatran (Pradaxa®, 150 mg) und Edoxaban (Lixiana®) häufiger als unter dem Vitamin-K-Antagonisten (VKA) Warfarin und unter Apixaban (Eliquis®) etwa […]
Zusammenfassung: Eine retrospektive Analyse von Versicherungsdaten aus Deutschland zu klinischen Folgen einer Therapie mit direkten oralen Antikoagulanzien (DOAK) im Vergleich zu Phenprocoumon kam zu unerwarteten Ergebnissen. So traten unter Rivaroxaban nicht weniger Blutungen auf als unter Phenprocoumon, und die Gesamtletalität war unter Rivaroxaban deutlich höher als unter Phenprocoumon. Unter Apixaban kam es signifikant häufiger zu […]