Schlagwort: Lungenarterienembolie

Acetylsalicylsäure oder niedermolekulares Heparin zur Prophylaxe von Thrombosen nach Frakturen im Bereich der Extremitäten? [CME]

Lungenarterienembolien sind ein bekanntes Risiko nach Traumen, speziell auch nach Frakturen , , , . Derzeit wird die Injektion von niedermolekularem Heparin als Thromboseprophylaxe bei Patienten nach Frakturen empfohlen, besonders, um tödliche Embolien zu verhindern , , , . Es gibt jedoch keine Studien zur prophylaktischen Wirksamkeit im direkten Vergleich von Heparin mit Acetylsalicylsäure (ASS), […]

Off-Label-Dosisreduktion von direkten oralen Antikoagulanzien: nicht weniger Blutungen, jedoch erhöhte Mortalität [CME]

In der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Vorhofflimmern werden direkte orale Antikoagulanzien (DOAK) häufig nicht so dosiert, wie es in Fachinformationen und Leitlinien empfohlen wird . Als Gründe für die Verschreibung niedrigerer Dosierungen (Off-Label-Dosisreduktion) werden Unklarheiten und Unsicherheiten hinsichtlich der individuell angemessenen Dosierung angenommen, aber auch wie die Vermutung, dass die jeweiligen Patienten ein […]

Pharmakokinetische Arzneimittelinteraktionen mit direkten oralen Antikoagulanzien [CME]

Direkte orale Antikoagulanzien (DOAK) haben in ihrem Metabolismus zwei kritische Schnittstellen mit anderen Arzneimitteln: zum einen am Effluxtransporter P-Glykoprotein (PGP) in Zellen des Gastrointestinaltrakts, der Leber und den proximalen Nierentubuli und zum anderen am hepatozellulären Cytochrom P450 3A4 (CYP3A4). Der direkte Thrombin-(Faktor IIa)-Inhibitor Dabigatran und der Faktor Xa-Antagonist Edoxaban sind Substrate von PGP, und die beiden Faktor Xa-Antagonisten Apixaban […]

Therapie bei COVID-19: Studienergebnisse zur Antikoagulation publiziert

Aktuell wurden in zwei Artikeln im N. Engl. J. Med. die Ergebnisse zur Antikoagulation bei zwei unterschiedlichen Schweregraden von COVID-19 aus den großen, zu einer Plattform zusammengeschlossenen Studien publiziert: REMAP-CAP, ACTIV-4a und ATTACC (1, 2). Wir haben im Februar (3) und Juni (4) bereits über Zwischenergebnisse dieser Studien berichtet. Die damals zentrale Schlussfolgerung bleibt auch […]

Vitamin-K-Antagonisten bei Antiphospholipid-Syndrom weiterhin erste Wahl

Zusammenfassung: Ein systematisches Review zur Sekundärprävention thromboembolischer Ereignisse beim Antiphospholipid-Syndrom kommt zu dem Ergebnis, dass die Anwendung direkter oraler Antikoagulanzien (DOAK; besonders Rivaroxaban) mit einem höheren Risiko für erneute thromboembolische Ereignisse einhergeht als die von Vitamin-K-Antagonisten. Zugleich scheint das Risiko für schwerwiegende Blutungen mit DOAK erhöht zu sein. Vitamin-K-Antagonisten (Warfarin, Phenprocumon) sind beim Antiphospholipid-Syndrom Mittel […]

Therapie bei COVID-19: Aktuelles zur Antikoagulation

Vor vier Monaten haben wir über die deutlich erhöhte Inzidenz venöser und arterieller thromboembolischer Komplikationen bei unterschiedlich schweren Verläufen von COVID-19 berichtet sowie über die zugrunde liegenden heterogenen Pathomechanismen. Es gab damals vorläufige Studienergebnisse und erste Expertenempfehlungen zur antithrombotischen Therapie bei COVID-19 (1). Experten stimmen jetzt darin überein, dass alle im Krankenhaus behandelten Patienten mit […]

Thrombotische Komplikationen und Thrombozytopenie nach Impfungen mit Vaxzevria (vormals ChAdOx1 nCoV-19-Vakzine)

Der vermutliche Pathomechanismus der sehr selten nach der Impfung von Vaxzevria (AstraZeneca) gegen SARS-CoV-2 beobachteten Gerinnungsstörungen wurde inzwischen von Wissenschaftlern aus Deutschland, Österreich und Kanada aufgeklärt. In einer derzeit nur als Preprint auf Research Square publizierten Untersuchung wird die Entwicklung einer prothrombotischen Erkrankung nach Impfung mit Vaxzevria genau beschrieben und auf einen ähnlichen klinischen Verlauf […]

COVID-19-Therapie: Aktuelles zum Stellenwert der Antikoagulation

Schon früh in der SARS-CoV-2-Pandemie wurde beobachtet, dass es bei schweren Verläufen von COVID-19 häufiger als bei Infektionen durch andere virale oder bakterielle Erreger zu arteriellen und venösen Mikro- und Makrothrombosen kommt. Diese können schwerwiegende und potenziell fatale Komplikationen nach sich ziehen, wie z.B. Lungenembolien, koronare und zerebrovaskuläre Ischämien sowie andere Organschäden. Nach ersten klinischen […]

Mini-Dosis Edoxaban bei hochbetagten Patienten mit Vorhofflimmern

Randomisierte, plazebokontrollierte Arzneimittelstudien mit hochbetagten Menschen sind eine Rarität, obwohl diese Bevölkerungsgruppe in den Industrieländern sehr stark wächst und das Wissen über die Nutzen-Risiko-Relation von Arzneimitteln in diesem Lebensalter sehr begrenzt ist. Eine japanische Studie mit dem Akronym ELDERCARE-AF beweist nun, dass solche Studien machbar sind (1). In ELDERCARE-AF wurden knapp 1.000 Patienten > 80 […]

Obduktionsbefunde bei COVID-19-Patienten mit therapeutischen Konsequenzen

In den letzten Monaten ist sehr viel über Letalität und therapeutische Optionen bei COVID-19 spekuliert worden. Die Informationen zu dieser neuen Erkrankung waren verständlicherweise bisher unzureichend, und viele der publizierten Studien entsprachen nicht den üblichen wissenschaftlichen Standards (1). Mehr und mehr wird klar, dass sich die Letalität bei SARS-CoV-2-Infektion in Deutschland bisher nicht wesentlich von […]

Andexanet – ein Antidot für Faktor-Xa-Antagonisten: derzeit noch keine umfassende klinische Bewertung möglich

In den aktuell publizierten US-amerikanischen Leitlinien zur Behandlung von Vorhofflimmern (VHF) werden die direkten oralen Antikoagulanzien (DOAK) gegenüber den Vitamin-K-Antagonisten (VKA) bevorzugt empfohlen, wenn bei einem Patienten mit nicht-valvulärem VHF die Indikation zur oralen Dauerantikoagulation besteht (vgl. 1, 2). Es ist davon auszugehen, dass der bereits große Anteil von Patienten unter DOAK-Therapie weiter zunehmen wird. […]

Edoxaban zur Behandlung venöser Thromboembolien bei Patienten mit malignen Erkrankungen

Akute Venenthrombosen und Lungenembolien (venöse Thromboembolie = VTE) gehören zu den häufigen Komplikationen bei Patienten mit malignen Erkrankungen (vgl. 1). Zur Behandlung einer VTE bei diesen Patienten wird in nationalen und internationalen Leitlinien für die initiale Therapie (5-10 Tage) und die Erhaltungstherapie (3-6 Monate) niedermolekulares Heparin (NMH) empfohlen. Im Vergleich zu Vitamin-K-Antagonisten (VKA), der bisherigen […]

Thromboembolie-Prophylaxe nach Hüft- oder Kniegelenkersatz – ASS versus Rivaroxaban

Evidenz-basierte Leitlinien empfehlen zur Thromboembolie-Prophylaxe nach Hüft- oder Kniegelenkersatz (Arthroplastik) eine Behandlung mit Antikoagulanzien für mindestens 14 Tage, besser für bis zu 35 Tage (1). Die Behandlung wird in den letzten Jahren zunehmend mit direkt wirkenden oralen Antikoagulanzien (DOAK) durchgeführt. Eine Gruppe kanadischer Kliniker entnahm aus Metaanalysen klinischer Studien Hinweise darauf, dass die Fortsetzung der […]

Klinische, epidemiologische und therapeutische Aspekte bei genetischer Thrombophilie und venösen Thromboembolien

Die zwei häufigsten genetischen Faktoren, die zu venösen Thromboembolien prädisponieren sind die heterozygote Faktor-V-Leiden (FVL)- und die Prothrombin-G20210A (ProG)-Mutation. Etwa 5% der europäischen Gesamtbevölkerung sind Träger des heterozygoten FVL – bei den Ureinwohnern der anderen Erdteile ist diese Mutation extrem selten – und 2-3% sind Träger von ProG. Das Risiko für eine erste venöse Thrombose […]