Schlagwort: Antiarrhythmika

Weniger mit Vorhofflimmern assoziierte Schlaganfälle seit Einführung der direkten oralen Antikoagulanzien? Epidemiologische Daten aus Schweden [CME]

Obwohl Inzidenz und Prävalenz von Vorhofflimmern (Vofli) zunehmen, ist die „altersstandardisierte“ Inzidenz des ischämischen Schlaganfalls in den vergangenen Jahrzehnten in vielen Ländern mit hohem Einkommen stetig rückläufig (vgl. , , , ). „Altersstandardisierte“ Inzidenz heißt hier: bezogen auf die Altersstruktur einer vorgegebenen Modellbevölkerung und somit bereinigt um den Einfluss davon abweichender bzw. sich ändernder Altersstrukturen. Die […]

Off-Label-Dosisreduktion von direkten oralen Antikoagulanzien: nicht weniger Blutungen, jedoch erhöhte Mortalität [CME]

In der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Vorhofflimmern werden direkte orale Antikoagulanzien (DOAK) häufig nicht so dosiert, wie es in Fachinformationen und Leitlinien empfohlen wird . Als Gründe für die Verschreibung niedrigerer Dosierungen (Off-Label-Dosisreduktion) werden Unklarheiten und Unsicherheiten hinsichtlich der individuell angemessenen Dosierung angenommen, aber auch wie die Vermutung, dass die jeweiligen Patienten ein […]

Vorhofflimmern: Ablationsbehandlungen im Vormarsch   [CME]

In Deutschland führten im Jahr 2020 > 400 Kliniken Katheterablationen am Herzen durch, mit Fallzahlen zwischen 2 und 7.100 pro Einrichtung . In Österreich waren es 2019 24 Zentren, die elektrophysiologische Behandlungen durchführten . Angebot und Bedarf steigen seit Jahren an, wobei in erster Linie die Zahl der Pulmonalvenen-Isolationen (PVI) bei Vorhofflimmern (Vofli) zunimmt . Eine solche Ablation […]

Abschied vom Digimerck®. Tipps zur medikamentösen Umstellung   [CME]

Insgesamt 310 Arzneimittelspezialitäten sind derzeit in Deutschland als nicht lieferbar gemeldet , davon ist knapp die Hälfte als „krankenhausrelevant“ eingestuft. Als häufigste Gründe für die Nichtlieferbarkeit werden von den pharmazeutischen Unternehmern (pU) angegeben: „Sonstige Gründe“ (30%), „Probleme in der Herstellung“ (20%), „Erhöhte Nachfrage“ (19%) und „Unzureichende Produktionskapazitäten“ (17%). In der Mehrzahl dürften die Lieferschwierigkeiten darin […]

Vorhofflimmern: Update zur therapeutischen Entscheidung Rhythmus- oder Frequenzkontrolle

Zusammenfassung: Erstmals konnte in einer Interventionsstudie bei frühem Vorhofflimmern (Vofli) ein kleiner klinischer Vorteil einer Rhythmus-erhaltenden gegenüber einer Frequenz-kontrollierenden Strategie nachgewiesen werden. Dem Nutzen beim kombinierten primären Endpunkt „kardiovaskulärer Tod, Schlaganfall oder Krankenhausaufnahme wegen Herzinsuffizienz und akutem Koronarsyndrom“, der unseres Erachtens sehr störanfällig ist, steht jedoch ein deutlich höheres Risiko für unerwünschte, therapieassoziierte Ereignisse gegenüber: […]

Bei Patienten mit Vorhofflimmern und stabiler Koronarer Herzkrankheit ist eine antithrombotische Mehrfachtherapie nur im Ausnahmefall gerechtfertigt

Patienten mit indizierter dauerhafter oraler Antikoagulation (OAK) und Koronarer Herzkrankheit (KHK) haben manchmal vorübergehend auch eine Indikation für eine einfache oder doppelte Hemmung der Thrombozytenaggregation (TAH), beispielsweise nach perkutaner Koronarintervention (PCI) oder akutem Koronarsyndrom (ACS). Über die vielen Varianten und das Hin und Her der Empfehlungen zur antithrombotischen Mehrfachtherapie sowie die damit verbundene Blutungsgefahr haben […]

Vorhofflimmern bei Herzinsuffizienz: Verbesserung der Prognose durch Ablationsbehandlung möglich?

Wir haben 2014 und 2017 ausführlich über Technik, Indikation sowie Erfolgs- und Komplikationsraten der Ablation bei Vorhofflimmern (VHF) berichtet. Bislang sahen wir in der komplikationsträchtigen (> 7%) und teuren Methode in erster Linie eine Therapieoption bei symptomatischen Patienten in frühen Krankheitsstadien ohne bedeutsame strukturelle Herzkrankheit (1). Nun gibt es aktuelle Daten, die möglicherweise eine Neubewertung […]

Ablation bei Vorhofflimmern: Die Verantwortung endet nicht, wenn der Patient das Krankenhaus verlassen hat.

Vor drei Jahren haben wir die Ablationsbehandlung bei Vorhofflimmern (A-VHF) überwiegend negativ bewertet (1). Ausschlaggebend waren häufige (> 7%) und teilweise bedrohliche periprozedurale Komplikationen und ein unzureichender mittelfristiger Therapieerfolg (Rezidivrate innerhalb eines Jahres um 30%). Zudem fehlten – und fehlen auch bis heute – Beweise, dass durch den Eingriff Schlaganfälle oder Herzinsuffizienz verhindert werden können. […]

Neues zur oralen Antikoagulation bei Vorhofflimmern

Zwei aktuelle Registerstudien mit Daten aus der sog. „Real World“ beschäftigen sich mit sehr wichtigen Aspekten der Auswahl von oralen Antikoagulanzien bei einer Neueinstellung von Patienten mit Vorhofflimmern. Eine schwedische Studie ging der Frage nach, ob neue orale Antikoagulanzien (NOAK) auch dann weniger Blutungskomplikationen als Vitamin-K-Antagonisten (VKA) verursachen, wenn die INR gut eingestellt wird (1). […]

Rezidivprophylaxe von Kammertachykardien bei ischämischer Kardiomyopathie

Noch viele Jahre nach einem Myokardinfarkt kann sich im Bereich der Myokardnarbe oder ihrer Randzone ein Fokus mit elektrischem Reentry-Mechanismus (kreisende Erregungen) entwickeln und bedrohliche ventrikuläre Tachyarrhythmien (VT) auslösen. Die Primär- und Sekundärprophylaxe besteht in der Implantation eines Cardioverter/Defibrillators (ICD). Nach einer ICD-Implantation immer wieder auftretende VT mit oder ohne Schockabgaben des Geräts können Patienten […]

Botox nun auch gegen Vorhofflimmern?

Kürzlich haben wir über die zweifelhafte Risiko-Nutzen-Relation der Radiofrequenzablation bei Vorhofflimmern (VHF) berichtet (1). Eine auf den ersten Blick skurrile Methode sorgt derzeit in der kardiologischen Fachwelt für Erstaunen: Die Injektion von Botulinumtoxin (BT) in epikardiales Fettgewebe soll VHF supprimieren. Der Effekt ist aus Tierversuchen bekannt und soll auf einer temporären Blockade vegetativer Nerven im […]

Amiodaron-induzierte Fehlfunktionen der Schilddrüse

Zusammenfassung: Im Verlauf einer Behandlung mit Amiodaron, das mit den Schilddrüsenhormonen strukturverwandt ist, entwickeln 15-20% der Patienten Störungen der Schilddrüsenfunktion – in unseren Regionen vor allem eine Hyperthyreose. Es wird ein Typ 1 (Thyreotoxikose durch Jodexzess) von einem Typ 2 (Thyreoiditis) unterschieden. Viele Patienten haben Mischformen. Die Behandlung der Amiodaron-induzierten Hyperthyreose ist komplex, langwierig und […]

Die Vorhofablation bei Vorhofflimmern

Zusammenfassung: Die Vorhofablation bei Vorhofflimmern ist eine Therapieoption bei symptomatischen Patienten in frühen Krankheitsstadien, wenn keine bedeutsame strukturelle Herzkrankheit besteht. Ein Jahr nach einer solchen Ablation sind in den randomisierten klinischen Studien um 75% der Patienten rezidivfrei, nach Registerdaten ohne die Einnahme spezifischer Antiarrhythmika allerdings nur etwa 40%. Diesem Nutzen stehen > 7%, teilweise schwerwiegende, […]

Vom Leid mit den Leitlinien

Kommt ein neues Arzneimittel auf den Markt, bemühen sich die Hersteller, es möglichst rasch in die Leitlinien hineinzubekommen. Ein Arzneimittel, das in einer Leitlinie empfohlen wird, ist so etwas wie ein Joker. Wenn der „Kunde” noch zögert, weil ihm vielleicht eine einzelne randomisierte kontrollierte Studie (RCT) noch nicht genügt oder ihm die Langzeit-Sicherheit des Wirkstoffs […]

Rote-Hand-Brief zu Dabigatran (Pradaxa®). Blutungskomplikationen bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Antikoagulation mit Vitamin-K-Antagonisten ist unbeliebt wegen der unbequemen Kontrollen der Gerinnungswerte (INR). Sie sind aber erforderlich für eine korrekte Einstellung und um gefährliche Blutungskomplikationen durch Überdosierung zu vermeiden. Dabigatran (Pradaxa®), Rivaroxaban (Xarelto®) und Apixaban (Eliquis®) sind neue, scheinbar sehr attraktive Antikoagulanzien mit neuen Wirkungsmechanismen, die ohne Kontrolle der Blutgerinnung angewandt werden. Wir haben darüber berichtet […]